Was bedeutet „Understatement“? Bedeutung, Definition, Erklärung

Was bedeutet, Understatement, Bedeutung, Definition, Erklärung


Vor allem in Komödien mit schwarzem Humor ist das Understatement beliebt. Der Ausdruck selbst kommt aus dem englischen Sprachraum. Mit ihm wird in einer dramatischen Situation eine Art von Kommunikation gepflegt, mit der die eigentliche Dramatik im Wesentlichen abgeschwächt wird. Ein gutes Beispiel ist die Monty Python-Gruppe.

Aber auch in Liedern, Texten und Gedichten wird das Understatement wirkungsvoll eingesetzt. Es kann jedoch ebenfalls als Stilmittel im täglichen Gebrauch dienen, um Situationen abzuschwächen oder um das Problem mit einem Schuss Humor zu versehen. So kann der Betreffende, der diese Technik wählt, sowohl eine Entschärfung des Themas vornehmen als auch die Zuhörer auf seinen Vortrag oder Text ausrichten.

Wie lässt sich das Understatement als Stilmittel nutzen?

Beim Understatement spielen vor allem die Bescheidenheit und Untertreibung wesentliche Rollen. Wichtig ist auch die Zurückhaltung, die mit dem Herunterspielen verbunden ist. Einige bezeichnen diese Form als trockenen Humor, der schnell zu Lachern auf der Seite der Zuhörer führt. Hierbei zählt oft die Komik, da der Anwender jedes Wort und die sachlichen Zusammenhänge bewusst steuert.

Grundsätzlich kann das Understatement als Maxime eingesetzt werden, um einer Person eine bestimmte Wertung zu verleihen. Ein Beispiel wäre die Figur des John Steed in Schirm, Charme und Melone. Hier verkörperte Patric Macnee einen Agenten, der wie ein Gentleman gekleidet war und mit lockeren und dem Unterstatement zugehörigen Sprüchen einen wesentlichen Beitrag zum erfolgreichen Geschehen innerhalb der Sendung beitrug. Seine Gefährtin war hingegen attraktiv, modern und äußerst selbstbewußt. Sie wurde von Diana Rigg verkörpert, die so zur Ikone einer Generation wurde.

Worin unterscheidet sich das Understatement von der Übertreibung?

Im privaten und beruflichen Leben kann das Understatement jedoch schädlich sein, wenn der Nutzer nicht schon über eine entsprechende berufliche oder gesellschaftliche Reputation verfügt.

Deshalb kommt oft die Übertreibung zum Einsatz, mit der der Anwender seine Bedeutung und Wertstellung unterstreicht. Er bringt auf diese Weise in den meisten Gesellschaften zum Ausdruck, dass er eine hohe Leistungsfähigkeit besitzt und somit einen wesentlichen Beitrag zum Gemeinwohl oder Erfolg beitragen kann.

Viele Gesellschaften beruhen auf dem Prinzip, dass die Persönlichkeiten, die wichtige Funktionen ausüben, ihre Rolle durch markante Kriterien nach außen zur Schau stellen. Hierzu gehören Reichtum und Luxusgüter, die offen präsentiert werden, um sich von der Masse der Bevölkerung abzuheben. Wer mit einem Menschen, der seine Geltung offen zur Schau stellt, kommuniziert, wägt oft seine eigene Bedeutung gegenüber der des anderen ab. Hierbei kommt es oft auf die wirtschaftliche und gesellschaftliche Macht an, die vom prestigeorientierten Ansprechpartner ausgeht.

Es geht speziell um die gesellschaftliche Zuordnung, die beispielsweise über die Form der eingesetzten Sprache zum Ausdruck kommt.

Welche Formen des Understatements kommen infrage?

Wer sich für das Understatement entscheidet, kann sich sowohl schriftlich als auch mündlich äußern. In Abhängigkeit zum Einzelfall kommt der gewählten Variante eine besondere Bedeutung zu.

Zum Ersten wäre die wohlverdiente Bescheidenheit zu nennen. Sie kommt zum Einsatz, wenn jemand eine anerkannte besondere Leistung erbracht hat, für die er geehrt werden soll. Statt sich mit seinem Erfolg zu brüsten, könnte er einfach sagen. „Ich habe einfach trainiert.“

Als Alternative bietet sich die komische Version an. Sie ist angebracht, wenn eine schwierige Situation verharmlost werden sollte. Zieht der TÜV beispielsweise ein Fahrzeug aus dem Verkehr, könnte der Besitzer mit einem leichten Lächeln sagen. „Dann fahre ich lieber Bahn. So schone ich auch die Umwelt.“

Letztlich folgt die höfliche Version. Sie wird eingesetzt, wenn es beispielsweise zwei konträre Meinungen gibt und die jeweiligen Verfechter nicht zu einer einheitlichen Lösung kommen werden. Die voneinander abweichenden Ansichten könnten einen der Beteiligten zu der Äußerung verleiten: „Wenigstens regnet es nicht, während wir hier sitzen“.

Eine andere Variante trifft zu, wenn der Chef einem Mitarbeiter gegenübersitzt, für den er wenig Sympathie hat. Da der Betreffende übergewichtig ist, sagt sein Vorgesetzter einfach: „Manche Menschen sind hat nicht gerade schlank.“

Einem anderen ein besseres Gefühl geben!

Im beruflichen Alltag kann es vorkommen, dass Mitarbeiter Fehler machen oder aber einen gewissen Sachverhalt am Anfang nur bedingt verstehen. Sollte sich der Betreffende durch seinen Fehler unbehaglich fühlen oder Angst entwickeln, sagt ihm der Chef einfach, dass jedem das schon einmal passiert wäre. Er kann sich auch auf einen eigenen Fehler beziehen oder seinen Unmut mit einem Lob koppeln.

„Im Großen und Ganzen war Ihre Arbeit in Ordnung. Nur in diesem Punkt müssen wir noch eine Nacharbeit vornehmen.“

Wer souverän ist, darf sich im Understatement üben!

Understatement hat etwas mit der Souveränität zu tun, die der Anwender ausstrahlt. Ein anerkannter Fachmann für IT-Software, der für seine Leistungen bekannt ist, strahlt durch seine Fähigkeiten eine innere Sicherheit aus, sodass er die Technik des Understatements anwenden kann, um seinen Zuhörer, Mitarbeiter oder Vorgesetzten als guter Gesprächspartner zu dienen. Er bleibt trotz seiner überragenden Qualitäten auf Augenhöhe mit Menschen, die sich mit ihm leistungstechnisch nicht messen können.

Auf der anderen Seite setzen Menschen auf Statussymbole oder bestimmte Fähigkeiten, über die sie reden, um sich von ihren eigentlichen Minderwertigkeitsgefühlen abzuheben. In bestimmten Situationen kann es passieren, dass diese Gesprächspartner von ihrer Umgebung als besonders zielstrebig angesehen werden. Sie erhalten am Anfang einen Vertrauensvorschuss, den diese Mitarbeiter jedoch nicht verspielen sollten.
Deshalb gilt das Folgende. Wer ein Understatement betreibt, muss den damit verbundenen Code transparent machen. Wird beispielsweise eine wichtige Aufgabe bearbeitet, dann muss der Mitarbeiter seinen Anteil daran gegenüber dem Vorgesetzten vertreten. Spielt er seine Leistung herunter, geht der Chef von einer nur bedingt bewertbaren Aufgabenstellung aus. Diese wird ihm nicht imponieren und hat somit keinen Einfluss bei einer Beförderung oder der Gehaltsverhandlung.

Wie lässt sich das Understatement im Beruf optimal nutzen?

Im Beruf überzeugt der Mitarbeiter, der seinem Vorgesetzten die gewünschte Leistung schnell, richtig und planmäßig abliefert. So kann er seine Kompetenz beweisen und sich seinen Platz als fähiger Mitarbeiter im Team sichern. Die Kollegen erfahren erst von dem Vorgang und seinem Ergebnis, wenn jeder Punkt im Sinne des Vorgesetzten und somit des Teams erfolgreich abgearbeitet wurde. Auf diese Weise wird das benötigte gegenseitige Vertrauen geschaffen und gefestigt.

Fazit: Was ist Understatement?

Understatements sind von der Situation, dem Anwender und seinen Zuhörern abhängig. Diese müssen den dazu passenden Code kennen, damit sie die Aussagen des Sprechers oder Schreibers richtig deuten. Eine Fehldeutung führt automatisch zu einer Abwertung der Leistung des Vortragenden. Außerdem lässt sich diese Form der Kommunikation nutzen, um dramatische Themen und zwischenmenschliche Problemstellungen abzuschwächen.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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