Am 16. März 2023 wurden im Deutschen Bundestag die Ausschlusskriterien für die Blutspende in Deutschland gelockert. Homosexuelle Männer dürfen jetzt nicht mehr pauschal von der Blutspende ausgeschlossen werden. Die Änderung wurde mit Stimmen der Ampel-Koaltion beschlossen und das Transfusionsgesetz geändert. Konkret heißt es in dem Gesetz nun, dass die sexuelle Orientierung eines Menschen nicht mehr für einen möglichen Ausschluss von der Blutspende berücksichtigt werden darf.
Vor der Änderung des Transfusionsgesetz galt die Richtlinie, dass homosexuelle Männer nur Blut spenden dürfen, wenn sie in den vergangenen vier Monaten keinen Geschlechtsverkehr mit „einem neuen oder mehr als einem Geschlechtspartner“ hatten. Diese Richtlinie entstand als Reaktion auf die Krankheit Aids. Sie beruhte auf der Annahme, dass bei schwulen Männern das Risiko zur Weitergabe des Virus besonders hoch sein soll.
Was bedeutet „Regenbogenblut“? Bedeutung, Definition, Erklärung
Auf dem Twitter-Kanal der SPD-Fraktion im Bundestag wurde am 17. März 2023 ein Tweet mit Video veröffentlicht. In dem Video teilte die SPD-Politikerin Heike Engelhardt die Gesetzesänderung mit. Als Hashtag wurde unter anderem #Regenbogenblut verwendet. Dieser Hashtag sorgte für Diskussionen.
Diese Diskussionen um und über den Begriff „Regenbogenblut“ führten dazu, dass der Ausdruck als Hashtag am 17. März 2023 es in die Twitter Trends schaffte und so noch bekannter wurde.
Kritik am Begriff „Regenbogenblut“
Meinung der Redaktion: Der Ausdruck „Regenbogenblut“ ist fehl am Platz, denn er spaltet. Mit dem Ausdruck „Regenbogenblut“ kann nun zwischen Blut von „normalen“ Menschen und Blut von LGBT+-Menschen (Regenbogen-Menschen?) unterschieden werden. (Die Redaktion verwendet absichtlich den Ausdruck „normal“. Gemeint sind cis-heteronormative Menschen.)
Diese Unterscheidung ist Unsinn und hilft niemanden. Wer Blut braucht, wird nie gefragt werden, ob er „Regenbogenblut“ oder „normales Blut“ möchte. Es wird auch niemanden diese Wahl ermöglicht.
Auf einem molekularen Level ist eh beim Blut nicht ersichtlich, von was für einem Menschen es stammt. Wozu also unterscheiden? Ferner muss natürlich festgestellt werden, dass das Blut von schwulen Männer die gleiche Farbe hat, wie das von allen anderen Menschen: nämlich rot. Warum also Blut bzw. den Spender politisch aufladen?
Der Autor möchte davon ausgehen, dass die SPD den Ausdruck „Regenbogenblut“ positiv meint. In einem Plakat in den sozialen Medien schreibt die Bundestagsfraktion der SPD: „Regenbogenblut tut gut!“
Hinweis zur Blutspende: Wer Angst vor Blut von Schwulen hat, sollte sich einmal über die Prozesse der Blutspende informieren. Denn so einfach ist Blutspenden gar nicht. Bevor man Blutspenden darf, muss man sich erstmal ausweisen, eine Checkliste ausfüllen und dann folgt ein Arztgespräch. Erst, wenn der Arzt sein OK gibt, darf man Blutspenden. Die Blutspende selber dauert 5 bis 10 Minuten. Nach der Blutspende geht das Blut in ein Labor und wird dort auf Krankheitserreger untersucht. Nur wenn das Blut unbedenklich ist, wird es weiterverarbeitet.
Weitere Bedeutung von Regenbogenblut
„Regenbogenblut“ ist ein Roman von Iris Krumbiegel.