Das Wort „marginal“ leitet sich vom lateinischen Wort „margo“ oder „marginis“ ab und bedeutet so viel wie „Rand“. Ungefähr seit dem 16. Jahrhundert, einer Zeit, als sich immer mehr lateinische Ausdrücke in die deutsche Sprache mischten, wird es benutzt. Tatsächlich kommt der Ursprung des Wortes „marginal“ wahrscheinlich von der „Marginalie“. So nannte man das nachträgliche Schreiben von Randnotizen auf eine Buchseite. Eine an den Rand einer Seite geschriebene Anmerkung oder ein Kommentar war als „Marginalie“ bekannt. Das Wort „marginal“ hat sich dann aber über die Jahrhunderte ein wenig geändert.
Was bedeutet „marginal“? Erklärung, Definition, Bedeutung
In unserem heutigen Sprachgebrauch wird das Wort oft verwendet, wenn etwas in einem Gespräch oder einer Erklärung „am Rande“ hinzugefügt oder erwähnt wird. Man kann auch sagen, „marginal“ hat eine ähnliche Bedeutung wie „nebensächlich“ und es wird oft benutzt, um eine Situation oder einen Sachverhalt herunterzuspielen, beziehungsweise auszudrücken, dass etwas belanglos oder unwichtig ist.
Beispiele für die Nutzung des Wortes „marginal“ sind Sätze wie: „Es gab zwar ein paar Probleme, aber die waren nur marginal“, „Das schränkt mich nur ganz marginal ein“, oder „Der Unterschied ist nur ganz marginal“. Das bedeutet in diesen Fällen, dass etwas nur nebensächlich und von nur sehr geringer Bedeutung war.
Synonyme für „marginal“ sind zum Beispiel „geringfügig“, „belanglos“, „bedeutungslos“, „unwichtig“, „unbedeutend“, „vernachlässigbar“, „unmaßgeblich“, „uninteressant“ oder „unwesentlich“.
Man kann auch sagen: „marginal“ ist das Gegenteil von „zentral“. Etwas kann von zentraler Bedeutung sein, also absolut von absoluter Wichtigkeit, oder eben marginal.
Die Bedeutung von „marginal“ in verschiedenen wissenschaftlichen Gebieten
In der Soziologie bzw. in der Psychologie bedeutet „marginal“, dass bestimmte Sachverhalte keinem bestimmten Bereich zugeordnet werden können und sich sozusagen in einer Grenzstellung befinden.
Soziologisch oder kulturwissenschaftlich wird auch manchmal von „Marginalisierung“ als Nomen gesprochen. Gemeint ist hiermit das gesellschaftliche Ausschließen oder „An den Rand drängen“ von einzelnen Personen, Gruppen und Minderheiten in einer Gesellschaft.
In der Mathematik, genauer gesagt, in der Wahrscheinlichkeitsrechnung, kann das Wort „Marginal“ ebenfalls vorkommen, mit einer ganz ähnlichen Bedeutung, wie im eigentlichen Sinne.
Es lässt sich hier mit „Randwahrscheinlichkeit“ übersetzen und gemeint ist eben eine nur sehr geringe Wahrscheinlichkeit, die als Ergebnis ausgerechnet wird.
„Marginal“ kann auch im zahnmedizinischen Bereich vorkommen. Wenn ein Zahnarzt oder ein sonstiger Dentalmediziner das Adjektiv „marginal“ benutzt, dann meint er damit, dass etwas zum Zahnfleischrand gehört.
„Diese Entzündung ist marginal“, also der Zahnfleischrand ist entzündet, zum Beispiel.
In der Botanik kann das Wort „marginal“ auch benutzt werden. Hierbei ist ein Bestandteil einer Pflanze marginal oder auch „randständig“ und befindet sich zum Beispiel am Rand eines Fruchtblattes.
Marginale Gegenbeispiele
„Marginal“ kann auch bedeuten, dass eine Sache zwar in eine bestimmte Kategorie einzuordnen ist, aber eben nur am Rande und nicht so richtig in die Kategorie hineingehört. Das klingt zunächst erst einmal etwas kompliziert, ist aber leicht zu erklären: Ein gutes Beispiel stellt die Farbe Türkis dar. Türkis gehört zu den Grüntönen, aber nur marginal. Das heißt, dass der Farbton sich nur am Rande des grünen Farbspektrums befindet und schon fast einem grünlichen Blau zugeordnet werden kann.