Die Politikerin Ursula von der Leyen erhielt den Spottnamen „Kurzstrecken Uschi“ als im November 2021 bekannt wurde, dass sie am 21. Juni 2021 für eine Strecke von 47 Kilometern ihren Privatjet nutzte, um von Wien nach Bratislava zukommen.
Der Flug dauerte 19 Minuten und verursachte 1.130 Kilogramm CO2. (Die gleiche Strecke hätte mit dem Auto rund eine Stunde gedauert.) Sie nutzte den Jet in ihrer Funktion als Präsidentin der Europäischen Kommission.
Kurz nach dem Bekanntwerden trendete auf Twitter der Hashtag: #KurzstreckenUschi
Siehe: Politiker-Spottnamen
Kurzstrecken Uschi: Kritik, Bedeutung, Erklärung
Ursula von der Leyen wurde für das Nutzen des Privatjets für die Strecke von 47 Kilometern stark kritisiert, da dies Klimaschutzambitionen und Klimaschutzziele konterkariert. Sie wurde dafür kritisiert, dass sie zwar mehr Klimaschutz einfordert, aber selbst keine Vorbildrolle bzw. Vorbildfunktion mit ihrem Verhalten einnimmt oder etwaiges Verhalten vorlebt. (Dies nennt man „Doppelmoral“ und Scheinheiligkeit.)
Die Kritik kam aus den eigenen Reihen, aber auch von anderen. Der Generalsekretär des Europäischen Steuerzahlerbundes, Michael Jäger, äußerte sich, dass der Flug dreifach teuer sei. Dieser Flug kostet Steuergeld, Zeit zum Flughafen und Glaubwürdigkeit. Michael Jäger äußerte sich weiterhin, dass der Flug eine „ökologische Sünde“ sei.
Ein Sprecher erklärte, dass verschiedene Verkehrsoptionen geprüft wurden und es keine andere logistische Alternative zum Flug gegeben habe. Der Sprecher erklärte, dass ein Folgetermin und Bedenken wegen dem Coronavirus zu der Entscheidung für den Privatjet führten. Ursula von der Leyen hatte nämlich am gleichen Tag einen Abendtermin in Riga. (Der Termin in Bratislava war also ein Zwischenstopp.) Weiterhin war nicht klar, wie sich das Coronavirus auf Linienflüge oder den Zugverkehr auswirkte.
In den sozialen Medien reagierte viele Nutzer mit Häme. Unter dem Hashtag #KurzstreckenUschi teilten sie ihre Gedanken mit. Grundtenor war: Während von den Bürgern der EU Einschränkungen (wegen dem Klima) gefordert und erwartet werden, scheint dies für Politiker nicht zu gelten. Während Politiker auf Steuerkosten Reisen und CO2-Ausstoß verursachen, müssen Bürger sich bei steigenden Benzinpreisen einschränken und auf ihre gewohnte Freiheit verzichten.
Insbesondere wurde Ursula von der Leyen im Sinne von Heinrich Heines „Deutschland. Ein Wintermärchen“ kritisiert: Wasser predigen und Wein trinken. Solche Scheinheiligkeit führt zum Verlust der Glaubwürdigkeit und führt im schlimmsten Fall dazu, dass ehrliche Klimaschutzforderungen nicht mehr ernst genommen werden.