Die Ausdrücke „Laberwissenschaften“ und „Geschwätzwissenschaften“ sind abwertende Bezeichnung für geisteswissenschaftliche Studienfächer.
Die Begriffe „Laberwissenschaften“ und „Geschwätzwissenschaften“ dienen außerdem, um Aussagen von Geisteswissenschaftlern abzuwerten oder ihre Lebensentwürfe abzuwerten.
Was bedeutet Geschwätzwissenschaften / Laberwissenschaften? Bedeutung, Definition, Erklärung
Im Allgemeinen sind die Ausdrücke „Laberwissenschaften“ und „Geschwätzwissenschaften“ abwertende Ausdrücke für geisteswissenschaftliche Studiengänge und -fächer wie z.B. Kulturwissenschaften, Sozialwissenschaften oder Sprachwissenschaften.
Für geistes-, sozial- und kulturwissenschaftliche Fächer gilt, dass sie nicht die gegenständliche Natur untersuchen und kritisieren, sondern die Sprache. Dies führt dazu, dass die Hauptaufgabe von geisteswissenschaftliche Absolventen dadrin besteht, die Sprache und wie im Alltag gesprochen wird, zu kritisieren, sowie die Blickwinkel auf die Welt durch Sprache zu verändern.
In böser Absicht könnte man auch sagen, dass manche geisteswissenschaftliche Fächer gar nicht existieren würden, hätten sie keine eigenen Begriffe.
Wird nun jemanden vorgeworfen, dass er „Laberwissenschaftlichen“ studiert hat, so soll damit ausgesagt werden, dass die Person kein richtiges Handwerk und keine harten Fähigkeiten erworben hat. Die Person kann zwar soziale, historische, kulturelle und gesellschaftliche Zusammenhänge erklären, aber produziert dabei nichts Gegenständliches. (Höchstens einen Text oder eine Rede.) Hier kommt der Vorwurf, dass das was diese Person macht, Geschwätz oder Laberei ist.
Studenten der Laberwissenschaften wird – im Sinne des Wortes -vorgeworfen, dass sie gut labern können, aber nichts anderes. Der Vorwurf wird meist darum erweitert, dass Studenten der Laberwissenschaften auch nicht wissen, wie man Geld verdient oder hart arbeitet. (Deswegen wurde in den 2000er Jahren stets behauptet, dass geisteswissenschaftliche Absolventen in ihrem Elfenbeinturm leben oder Taxifahrer werden.)
Weiterhin wird Absolventen und Studenten der Laber- und Geschwätzwissenschaften vorgeworfen, dass sie Dinge problematisieren und pathologisieren. Sie erschaffen Probleme, die es ohne sie und vorher nicht gab.
Auch kritisieren die Ausdrücke „Laberwissenschaften“ und „Geschwätzwissenschaften“ das Personen einfach ihre Sicht auf die Welt mitteilen und teils faktenlose Behauptungen.
Wie drücken sich Laber- und Geschwätzwissenschaften im Alltag aus?
Ein grundsätzliches Problem der Laber- und Geschwätzwissenschaften ist die Subjektivität in Erleben, Verhalten und Empfinden dieser Studenten und Absolventen. Es ist nie richtig klar, wie persönlich betroffen oder involviert diese in ihr Thema sind. Dass sorgt dafür, dass Laber- und Geschwätzwissenschaften ihre Objektivität verlieren können. Die Folgen davon sind verheerend. Denn was ist eine Aussage eines Absolventen der der Laber- und Geschwätzwissenschaften wert, wenn dieser nur seine persönliche Ansicht wiedergibt und nicht über die objektive Realität referiert?
Weiterhin stellt sich bei Laber- und Geschwätzwissenschaften die Frage nach der Datengrundlage. Wie und auf welcher Datengrundlage werden Aussagen in diesen Wissenschaften getätigt und getroffen? Ist die Datengrundlage sehr dünn oder nicht vorhanden, trägt dies dem Wahrheitsgehalt einer Aussage nicht zu.
Fazit: Was bedeutet Geschwätzwissenschaften / Laberwissenschaften? Bedeutung, Definition, Erklärung
Laber- und Geschwätzwissenschaften können die Sicht auf die Welt verändern und erweitern, wenn sie gut gemacht sind und die Realität wiederspiegeln. Das ist die eigentliche Aufgabe von Geisteswissenschaften, die am wichtigsten Zugang zu dieser Welt ansetzt, nämlich an der Sprache. Sprache formt wie wir die Welt sehen und wahrnehmen. Und hier entscheidet die Qualität eines Geisteswissenschaftlers, ob er oder sie Menschen manipulieren oder ihr Weltbild erweitern möchte. Denn die Grenze zwischen Bevormundung und Aufklärung ist hier sehr dünn.
Siehe auch: Was ist Framing?