Was bedeutet „Butter bei die Fische“? Wo kommt die Redewendung her? Bedeutung, Wortherkunft, Definition

Butter bei die Fische Bedeutung Redewendung Herkunft Spruch


Nun gib mal Butter bei die Fische! Der wohlbekannte Spruch signalisiert: Ab sofort ist Klartext angesagt und jemand soll die Wahrheit reden. Es ist Zeit, dass etwas passiert und jemand „zu Potte“ kommt. Wo aber kommt die originelle Formulierung her, die uns im Alltag recht häufig begegnet?

Butter bei die Fische: Ein schmelzender Gruß aus der Küche

Ein Geburtsdatum kann der knackige Einzeiler nicht nachweisen. Der im Nebel der Vergangenheit liegende Geburtsort weist einerseits norddeutsche Spuren und andererseits einen klaren Bezug zu traditionellen Küchengepflogenheiten auf. Dort in der wohlduftenden Wärme der Speisezubereitung kam unmittelbar vor dem Servieren des Fischmahls die cremige Butter ins Spiel. Wurde sie zum gegarten Fisch auf die Teller gegeben, war dies stets auch der Startschuss zum Verspeisen. So vermählten sich Butter und Fisch zu einem perfekten Genuss.

Es galt: Der Fisch wurde erst gegessen, wenn die Butter auf ihm war! Vorher nicht! Dementsprechend war die Aufforderung „Butter bei die Fische“ einst ganz wortwörtlich zu verstehen: „Mach die Butter auf die Fische. Ich will anfangen zu essen. Ich habe Hunger und will das es losgeht!“

Eine weitere Regel für „Butter bei die Fische“ gilt noch: Die Butter wurde erst kurz vor dem Servieren auf den Fisch gegeben, so dass sie nicht verläuft.

In den Werken der berühmten Köchin und Kochbuchautorin Henriette Davidis (1801 – 1876) wird ausdrücklich auf die enge Verbindung von Butter und Fisch hingewiesen. Frau Davidis empfiehlt eine Menge von 70 Gramm frischer Butter auf 500 Gramm Fisch. Dabei kommt das Geschmackswunder als zerlassene Butter, Kräuterbutter oder als feine Buttersoße daher.

Warum Butter? Butter ist ein unglaublicher Geschmacksträger.

Butter bei die Fische: Bedeutung Budder, Botter und Butter

Während im Hochdeutschen die Butter den richtigen Ton angibt, nennt sie sich im Ostfriesischen „Botter“. Auf Plattdeutsch klingt es mit Budder ganz heimelig. Dann wandelt sich auch das geflügelte Wort in «Nu abba Budder bei die Fische!».

Auf den einprägsamen Filmtitel «Butter bei die Fische» setzten vor einigen Jahren auch kluge Filmemacher. Mit der renommierten Schauspielerin Ulrike Kriener in der weiblichen Hauptrolle servierten sie witzig und charmant eine vom Publikum sehr geschätzte, norddeutsche Komödie. Deren Nachfolger übrigens den ebenso einprägsamen Titel «Nägel mit Köppen» bekam. Oft sind es eben die kleinen volkstümlichen Unterschiede, die dem Hochdeutschen den Schneid abkaufen.

Wie steht es um die Sache mit dem «bei»?

Bis zum Jahr 1901 war das «bei» noch ein «bey». In seiner Bedeutung stand es für unter, zwischen, zu oder in der Nähe von. Die ursprüngliche Schreibweise stammt aus dem Frühneuhochdeutschen und erinnert ein wenig an die lyrischen Sangestexte von Walther von der Vogelweide, der in mittelhochdeutscher Sprache dichtete.

Offensichtlich ist die Präposition «bei» auch bei anderen Sprichwörtern und Verballhornungen sehr beliebt. «Komm bei Mutti!» weist eine ähnlich sympathisch-falsche Verwendung auf, die uns zum Schmunzeln bringt. Ausgehend von der Bedeutung in der Nähe von etwas zu sein oder sich dorthin zu bewegen, bringt es die Dinge dennoch auf den Punkt. Das Kind soll bei der Mutter bleiben und die wunderbare Butter bei den Fischen.

Weitere Bedeutung von „Butter bei die Fische“

„Butter bei die Fische“ ist eine Videoreihe des SV Werder Bremen.

„Butter bei die Fische“ ist ein Buch von Rolf-Bernhard Essig.

„Butter bei die Fische“ ist ein beliebter Aufdruck auf Butterdosen und Butterbehälter.

„Butter bei die Fische“ ist ein Lied von Versengold.

„Butter bei die Fische“ ist eine Vortragsreihe der Kreativgesellschaft.org.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

Hallo, ich bin Autor und Macher von BedeutungOnline. Bei BedeutungOnline dreht sich alles um Worte und Sprache. Denn wie wir sprechen und worüber wir sprechen, formt wie wir die Welt sehen und was uns wichtig ist. Das darzustellen, begeistert mich und deswegen schreibe ich für dich Beiträge über ausgewählte Worte, die in der deutschen Sprache gesprochen werden. Seit 2004 arbeite ich als Journalist. Ich habe Psychologie und Philosophie mit Schwerpunkt Sprache und Bedeutung studiert. Ich arbeite fast täglich an BedeutungOnline und erstelle laufend für dich neue Beiträge. Mehr über BedeutungOnline.de und mich erfährst du hier.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert