Was bedeutet “auf der Hut sein”? Herkunft, Bedeutung, Definition, Erklärung

Was bedeutet, auf der Hut sein, Herkunft, Bedeutung, Definition, Erklärung


Die Redewendung „auf der Hut sein“ wird im Alltagsgebrauch der deutschen Sprache oft verwendet, um auszudrücken, dass man wachsam oder vorsichtig in Anbetracht einer bestimmten Situation sein sollte. Die tatsächliche Verwendung ist jedoch nicht klar definiert. Grundsätzlich deutet „auf der Hut sein“ aber auf eine mögliche Gefahr oder Bedrohung hin, auf die derjenige, der den Ausdruck verwendet, jemand anderes warnen möchte.

Bis heute hat sich dieser – an sich recht alte Ausdruck – in vielen Kontexten bewahrt und findet vornehmlich in der Alltagssprache seine Anwendung. Besonders beliebt ist „auf der Hut sein“ vor allem in der Geschäftswelt sowie im Beziehungsumfeld. In der Schriftsprache ist diese Redewendung jedoch eher seltener anzutreffen.

Im nun folgenden Artikel soll sich daher einmal mit dem Ausdruck „auf der Hut sein“ sowie dessen Definition, Praxisgebrauch und Historie befasst werden. Außerdem sollen zum Schluss noch ähnliche Begriffe genannt werden, die mit der Redewendung „auf der Hut sein“ inhaltlich verwandt sind.

Warum ist es wichtig, „auf der Hut zu sein“? Erklärung

„Auf der Hut zu sein“ ist auch heute noch in vielerlei Situationen wichtig. Denn dies ermöglicht, potenzielle Gefahren oder Bedrohungen rechtzeitig zu erkennen, beziehungsweise sich besser darauf einzustellen. Nur so kann man sich besser vor schädlichen Situationen schützen. Dadurch kann man sich in unsicheren Umgebungen dennoch sicher fühlen. Auch ist es wichtig, dass potenzielle Probleme schnell erkannt werden und auf diese reagiert wird. Ganz grundsätzlich kann man daher vor vielen Dingen „auf der Hut sein“: vor Gefahren, Herausforderungen, Risiken, Problemen sowie in Wettbewerbssituationen.

„Auf der Hut zu sein“ kann sich für denjenigen, der dies umsetzt, ebenfalls durch mehrere Dinge auszahlen. Und zwar kann es zu mehr Erfolg oder zu weniger Schaden führen oder ein besseres Konfliktmanagement ermöglichen. Daher ist es eigentlich in vielen Situationen wichtig, „auf der Hut zu sein“ und damit wachsam, aufmerksam und vorbereitet zu sein.

Wann genau wird „auf der Hut sein“ verwendet?

Der Begriff „auf der Hut sein“ wird in vielen, verschiedenen Alltags- und Berufssituationen verwendet, aber vornehmlich in der gesprochenen Alltagssprache. Da es sich um ein Sprichwort volkstümlichen Ursprungs handelt, wird der Begriff selten bis nie in der geschriebenen Sprache verwendet. Anders als andere Redewendungen, so hat „auf der Hut sein“ früher eine andere Bedeutung gehabt als heute. Innerhalb der nun folgenden Unterabschnitte sollen daher einmal die konkreten Bedeutungen von „auf der Hut sein“ früher und heute erklärt werden.

Verwendung des Ausdrucks „auf der Hut sein“ in der Vergangenheit

Im früheren Kontext wurde „auf der Hut sein“ vor allem im Militärwesen verwendet. Dort bezog es sich vor allem auf die von Soldaten geforderte Wachsamkeit und Vorsicht, die diese in Kampfsituationen an den Tag legen mussten. Soldaten mussten demnach „auf der Hut sein“, um sich und ihr Land vor dem Einfall potenzieller Feinde zu schützen und Angriffe sowie Bedrohungen jederzeit abzuwehren.

Speziell in früheren Kriegszeiten war es daher wichtig, „auf der Hut zu sein“. Gleiches galt für Gebiete mit hoher Kriminalität, wo der Ausdruck „auf der Hut sein“ vor allem von den damaligen Polizeikräften verwendet wurde. Hier wurde das Sprichwort vor allem folgendermaßen verwendet: „Sei auf der Hut, der Gefangene X ist gestern aus dem Gefängnis geflohen!“. Nicht auszuschließen ist eine Verwendung in früheren Kontexten auch bei der Jagd in der Wildnis: „Vor diesem Wolfsrudel müssen wir auf der Hut sein!“.

Verwendung des Ausdrucks „auf der Hut sein“ heute

Heute wird „auf der Hut sein“ in verschiedenen Kontexten verwendet. Namentlich handelt es sich dabei um das Geschäftsumfeld, in dem „auf der Hut sein“ gern in Wettbewerbssituationen oder hinsichtlich unerwarteter Entwicklungen zum Einsatz kommt. Als Beispiel hierfür könnte genannt werden, dass „Firma X bei der Entwicklung eines zu Firma Y ähnlichen Produkts auf der Hut sein sollte, um keine Klagen wegen Patentverletzungen zu erhalten“.

Ebenfalls für „auf der Hut sein“ heute im Beziehungsumfeld verwendet. Hier soll es denjenigen vor emotionalen Verletzungen schützen, beziehungsweise warnen. In unsicheren, sozialen Situationen wird „auf der Hut sein“ außerdem verwendet, um zum Ausdruck zu bringen, dass potenzielle Konflikte drohen. Ganz allgemein deutet „auf der Hut sein“ also darauf hin, dass jemand auf eine mögliche Bedrohung, Gefahr oder schwierige Situation Acht geben sollte.

Woher stammt die Redewendung „auf der Hut sein“?

Seinen Ursprung hat der Ausdruck „auf der Hut sein“ vermutlich im Militärwesen des 16. bis 17. Jahrhunderts. Dort bezog er sich vor allem auf die von Soldaten und anderen Mitgliedern des Heerwesens geforderte Wachsamkeit in Gefahrensituationen. Sein geografischer Ursprung wird im Mittelhochdeutschen vermutet.

Das Wort „Hut“ im Sprichwort „auf der Hut sein“ entstammt dabei vom mittelhochdeutschen „huot“, was damals für „Aufsicht“ oder „Fürsorge“ stand. Das Wort wurde im Kontext von etwas behüten, etwas bewachen oder etwas aufsehen genutzt. Auch heute steht die „Hut“ daher noch als ein Synonym für Schutz und Wachsamkeit.

Die Redewendung „auf der Hut sein“ lässt sich damit heute auch mit „in Wachsamkeit sein“ oder „die Aufsicht oder Fürsorge übernehmen“ umformulieren. Bis heute wird die Bedeutung von „auf der Hut sein“ jedoch weitgehend verstanden, weshalb sich dieses Sprichwort in seiner Formulierung auch bis heute nicht geändert hat.

Fazit zur Bedeutung von „auf der Hut sein“ und weitere Entsprechungen

Trotz seiner langen Historie wird die Redewendung „auf der Hut sein“ auch heute noch gern im gesamten, deutschsprachigen Raum verwendet. Besonders beliebt ist der Ausdruck jedoch vornehmlich im ehemaligen, preußischen Sprachgebiet und weniger in Österreich und in der Schweiz. Während der Begriff früher eher im Militärwesen genutzt wurde, hat dieser sich im Verlauf der vergangenen Jahrhunderte auch im Geschäfts- und Alltagsbereich ausgebreitet. Insgesamt ist damit – in jedem Fall – gemeint, dass man wachsam, aufmerksam sowie vorbereitet sein sollte, falls eine bestimmte Gefahrensituation eintritt.

Ähnliche Redewendungen sind zum Beispiel „auf der Lauer liegen“, „aufpassen“, „die Augen offenhalten“ oder „in Alarmbereitschaft sein“. „Auf der Lauer liegen“ kommt aus dem Jagdwesen, wo Jäger ihrer Beute auflauern. „Aufpassen“ entstammt der gesprochenen Alltagssprache und deutet darauf hin, dass man aufmerksam sein sollte. „Die Augen offenhalten“ ist sinnbildlich für das Erkennen von bestimmten Gefahrensituationen und „in Alarmbereitschaft sein“ stammt ebenfalls aus dem Militärwesen, bei dem Soldaten in Kriegs- oder Ausnahmesituationen permanent kampfbereit und damit einsatzfähig sein sollten.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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