Warum hat man Alpträume? Gründe, Erklärung

Warum hat man Alpträume, Gründe, Erklärung


Bei einem Alptraum, auch Albtraum oder Nachtmahr, handelt es sich um eine Schlafstörung, eine sogenannte Parasomnie. Als Alpträume werden Träume bezeichnet, die mit negativen Emotionen, wie beispielsweise Angst, Trauer oder Panik, einhergehen. Dabei durchlebt der Träumende meist bedrohliche oder chaotische Situationen und Szenarien.

Warum hat man Alpträume? Gründe, Erklärung

Ein Alptraum taucht meistens während der REM-Phase (englisches Kürzel für „rapid eye movement“, zu deutsch „schnelle Augenbewegung“) auf, die typische Dauer beträgt von wenigen Minuten bis zu einer halben Stunde. Alpträume werden in vielen Fällen als sehr intensiv wahrgenommen und enden oft mit einem aufgeschreckten Erwachen. Nach dem Wachwerden tritt häufig ein beklemmendes oder gehetztes Gefühl der Panik auf, welches einige Zeit anhält und sich erst nach einer Weile allmählich legt. Häufige Alpträume, vor allem solche mit immer gleichem Inhalt, können zu einer dauerhaften psychischen Belastung während der Wachzeit eines Menschen werden, der sich irgendwann davor fürchtet, zu Bett zu gehen und Schwierigkeiten hat, Schlaf zu finden.

Als Ursache für schlechte Träume bekannt sind zum Beispiel traumatische Erlebnisse aus der Vergangenheit, die Verarbeitung des letzen Tages, Stress, aber auch psychische Störungen und physische Probleme. Auch kommende Ereignisse, die Angst oder Nervosität auslösen, können solche schlechten Träume begünstigen. Alpträume wirken sich in der Regel negativ auf die nächtliche Erholung und die körperliche und seelische Verfassung des Schlafenden aus.

Viele große Künstler ließen sich von der Thematik des Alptraums inspirieren. Der Alptraum ist Mittelpunkt musikalischer Werke, bestimmt die Handlungsstränge vieler Filme und Bücher und alptraumhafte Szenen werden auf etlichen Leinwänden abgebildet.

Kann man Alpträume behandeln oder ihnen vorbeugen?

Eine gute Methode, um Alpträume abzuwenden oder sie von vornherein zu vermeiden, ist die Fähigkeit des Klartraums oder „luziden Traums“. Bei einem Klartraum wird dem Träumenden bewusst, dass es sich bei dem Erlebten nicht um reales Geschehen handelt, sodass er eingreifen und die Kontrolle über seinen Traum gewinnen kann. Durchlebt man einen Traum bewusst, kann man ihn umstrukturieren und die Handlung verändern und so das Alptraumhafte daraus verbannen. Diese Methode gilt als sehr zuverlässig, doch handelt es sich bei einem luziden Traum um eine Fähigkeit, die erst einmal erlangt werden muss. Um dies zu schaffen, gibt es verschiedene Übungen, mit denen man einen Klartraum auslösen kann. Indem man sich diese Übungen zur Gewohnheit macht, ist es möglich, regelmäßig luzide Träume zu erleben, und so langfristig die eigenen Alpträume zu bekämpfen.

Für Menschen, denen es nicht gelingt, sich während des Traumes bewusst zu werden, dass sie träumen, und die an immer wiederkehrenden Alpträumen leiden, gibt es noch andere Behandlungen. In dem man der Ursache seiner Ängste auf den Grund geht und sich ihnen stellt, kann man weiteren Alpträumen entgehen. Dies können ganz alltägliche, berufliche oder familiäre Missstände sein, aber traumatische und seelisch belastende Erlebnisse aus der Kindheit oder jüngeren Vergangenheit können ebenso verantwortlich für die sich wiederholenden Träume sein. Manchmal ist der Grund für solche Alpträume auch nicht eindeutig klar, in dem Fall muss erst Ursachenforschung betrieben werden. Es empfiehlt sich, dafür professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Ist der Ablauf des Alptraums immer gleich, kann man auch versuchen, ihn sozusagen umzuschreiben. Eine Theorie lautet, dass ein Traum, je öfter er sich wiederholt, desto schneller erneut ausgelöst werden kann. Um diesen Kreis zu durchbrechen, muss man versuchen, das „Drehbuch“ abzuändern. Diese Methode ist bekannt als „imagery rehearsal therapy“, kurz IRT, und gilt ebenfalls als überaus wirksam. Sie baut darauf auf, dass man den Traum während der Wachzeit immer wieder visualisiert und ihn dabei auf immer gleiche Weise umformt, so dass der tatsächliche Alptraum sich ebenfalls bis zur Harmlosigkeit verändert. Neben der Methode des Klartraums ist die IRT-Methode eine der erfolgreichsten Möglichkeiten, sich von erschöpfenden Alpträumen zu befreien.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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