Alle Eichhörnchen, von denen es verschiedene Arten gibt, haben einen weißen Bauch. Dieser schützt sie vor ihren Fressfeinden. Sie verstecken sich vor diesen nämlich in den oberen Baumkronen zwischen den grünen Blättern. Die Feinde kommen in der Regel von unten (allerdings nicht alle). Sie sehen dann von unten den weiß getarnten Bauch des Eichhörnchens und verwechseln ihn mit dem Himmel. Damit geben sie ihre Jagd auf das possierliche Tier auf.
Wer sind die Feinde der Eichhörnchen?
Die kleinen Nager haben recht viele natürliche Feinde:
- Baummarder
- Wild- oder Hauskatzen
- Wiesel
- Habichte
- Mäusebussarde
- Eulen
Die Marder, Wiesel und Katzen bejagen das Eichhörnchen in der Regel von unten kommend und werden in der Tat durch den weißen Bauch getäuscht. Bei den Vögeln sieht das etwas anders aus. Sie kommen vorrangig von oben, doch in diesem Fall schmiegt sich das Eichhörnchen an den Baumstamm und ist durch sein braunes Oberfell einigermaßen getarnt.
Wie wichtig ist der weiße Bauch für das Eichhörnchen? Erklärung
Er bietet einen ernsthaften Überlebensvorteil, daher hat er sich genetisch durchgesetzt. Frühere Arten mit nicht durchweg weißem Bauch haben wohl nicht überlebt. Allerdings ist die Eichhörnchenpopulation durch ihre Fressfeinde nicht wirklich gefährdet. Das ist auch schön und gut so, denn auf der Beliebtheitsskala der Menschen rangieren Eichhörnchen ziemlich weit oben. Mit ihrer koboldhaften Gestalt, den tollkühnen Kletterkünsten und ihrem Männchenmachen entzücken sie uns. Wir bleiben unwillkürlich stehen und schauen jedem Eichhörnchen nach, das aus einem Haselnussstrauch hervorhuscht und dann gewandt über die nächstgelegenen Äste eines Baumes balanciert, wo es schließlich in rasantem Tempo nach oben am Stamm emporklettert. Eichhörnchen sind scheinbar pausenlos beschäftigt, mancherorts verhalten sie sich an Spazierwegen sogar futterzahm. Allerdings bleiben sie grundsätzlich scheu, was sie auch sein müssen: Sie haben nun einmal echte Feinde, vor denen sie nur ihr Tempo, ihr Klettergeschick und ihre Felltarnung schützt, zu der auch der weiße Bauch gehört.
Wozu brauchen die Eichhörnchen eigentlich ihren langen Schwanz?
Der Schwanz ist mit 20 Zentimetern fast körperlang, buschig und stark behaart. Dieser ermöglicht erst das Leben auf Bäumen, denn er fungiert als Steuer-, Balance- und Ruderhilfe. Weitere Aufgaben des Schwanzes betreffen die Kommunikation mit Artgenossen sowie die Thermoregulation: Er kann ein das zusammengerollt liegende Eichhörnchen komplett bedecken. Von dieser Eigenschaft hat das Tier sogar seinen lateinischen Artnamen „Sciurus“. Dieser bedeutet „das sich mit seinem Schwanz beschattende Tier“. Auf der Flucht könnte natürlich ein allzu üppiger Schwanz ein Hindernis sein. Auch wenn das Eichhörnchen über eine Felltarnung inklusive weißem Bauch verfügt, flieht es doch viel lieber vor seinen Feinden. Daher verfügt es über sehr kräftige Beine (in Relation zum eigenen Körpergewicht) und gleichzeitig über scharfe Krallen. Mit diesen kann es sich auch dann festhalten, wenn kopfabwärts klettert. Diese Fähigkeit haben nur wenige Tiere, neben dem Eichhörnchen beispielsweise der Jahresvogel Kleiber.
Was ist neben dem weißen Bauch mit den sonstigen Fellvariationen des Eichhörnchens?
Es gibt verschiedene Arten und daher auch rot-braune und rot-graue, schwarze und braun-graue Eichhörnchen. Sie haben grundsätzlich alle einen weißen Bauch und gehören alle zum Sciurus vulgaris (europäisches Eichhörnchen). Die Fellfärbungen hängen vom Herkunftsgebiet ab. Eichhörnchen aus höheren Gebirgslagen sind eher dunkel gefärbt.