Das Weihnachtsfest, so wie wir es heute kennen, hat nicht nur den einen Ursprung, sondern setzt sich aus verschiedenen früheren Festen zusammen. Einerseits haben wir die Feierlichkeiten an sich, die in unterschiedlichen Kulturen anders wahrgenommen werden. Auf der anderen Seite steht das Datum des 25. Dezembers und dessen Signifikanz beim heutigen Weihnachten. In diesem Beitrag wird die mögliche Herkunft von Weihnachten besprochen und wie es sich als heutiges Fest etabliert hat.
Weihnachten und die Wintersonnenwende
Die Wintersonnenwende wird mittlerweile von Forschern als der wahre Ursprung von Weihnachten gesehen. Im Prinzip beschreibt dieses Fest die Umstellung der Sonneneinstrahlung auf die Erde. Nach unserer heutigen Kalenderrechnung fallen diese Tage immer auf den 21. Juni (Sommersonnenwende), beziehungsweise auf den 21. Dezember (Wintersonnenwende).
Die Verehrung der Sonne und dessen Umlaufbahn ist etwas, was weit in der Geschichte zurückgeht. Der Umschwung von Sommer auf Winter ist in vielen Völkern der Erde sogar überlebenswichtig gewesen. Umso wichtiger waren die Feiern, die diese Veränderung begleitet haben. Auch die Anbetung von Sonnengöttern gehört dazu, bei den Römern unter anderem der Gott Sol. Dieser Fakt wurde später von der Kirche genutzt, um das heute bekannte Weihnachtsfest durchzusetzen.
Weihnachten als christliches Fest
Der wohl bekannteste Ursprung von Weihnachten stammt aus der christlichen Religion. Heutzutage wird der 25. Dezember als Geburtstag von Jesus Christus gesehen. An jenem Tag haben die drei Hirten, Caspar, Melchior und Balthasar, in einem Stall in Bethlehem die Geburt von Jesus erlebt. Dieses Kind sollte in Zukunft dafür verantwortlich sein, den Menschen Licht, Glück und Frieden zu bringen. Die drei Hirten verbreiteten die frohe Kunde im Land, waren später als die drei heiligen Könige bekannt.
Diese Weihnachtsgeschichte wird auch heute noch so erzählt und von Kindern in der Kirche jährlich aufgeführt. Für gläubige Christen ist dies der Ursprung von Weihnachten und gibt ihnen die Möglichkeit, sich näher mit ihrem Glauben zu beschäftigen. Natürlich kann nicht genau bewiesen werden, ob dies tatsächlich so stattgefunden hat. Auch um die Geburt von Jesus Christus gibt es weiterhin Streitigkeiten. Ob der 25. Dezember auch wirklich stimmt, kann heute so nicht mehr nachvollzogen werden. Das Datum steht nirgends niedergeschrieben, auch nicht in der Bibel. Jedoch ist die Weihnachtsgeschichte fest in der Religion verankert.
Wie ist Weihnachten zu einem Fest geworden?
In den darauffolgenden Jahrhunderten setzte die Kirche diese Geschichte durch, um das Weihnachtsfest zu etablieren. Aktuell wird der Ursprung vom christlichen Weihnachten auf das 4. Jahrhundert nach Christus geschätzt. Hierfür wurden das schon bestehende Fest der Wintersonnenwende und die Anbetung des Sonnengottes Sol zu eigen gemacht und genutzt, um Weihnachten als kirchliche Feier zu etablieren. Bei der damaligen Kalenderrechnung fiel dieser Tag auf den 21. Dezember, der uns heute als 25. Dezember bekannt ist. Somit lässt sich der Ursprung von Weihnachten noch viel weiter zurückverfolgen und wurde nur von der Kirche geschickt eingefädelt, um Feiertage zu schaffen.
Bis ins 18. Jahrhundert war es stets ein christliches Fest, das sich jedoch nach und nach auch auf die glaubensfreie Gesellschaft ausbreitete. Dies geschah nicht zuletzt durch die Kommerzialisierung verschiedener Firmen, sowie die Darstellung des Weihnachtsfestes in unterschiedlichen Teilen der Literatur und Kunst. Symbolbilder, wie etwa der bekannte Weihnachtsbaum oder der Weihnachtsmann, wurden erst sehr viel später geprägt. Durch diese Säkularisierung zwischen Weihnachten und der Kirche konnte sich das Fest weltweit verbreiten.
Wann genau ist Weihnachten? Tag, Datum
Für viele sollte diese Frage einfach zu beantworten sein, aber in Wahrheit ist dies komplizierter, als man denkt. In den meisten Ländern fällt Weihnachten auf den 25. Dezember. Der Tag wird damit verbracht, bei der Familie zu sein, Geschenke auszupacken und gemeinsam zu essen. Aber schon hier gibt es Abweichungen, die je nach Kultur eintreten. Bei uns in Deutschland feiern wir zum Beispiel den 24. Dezember Heiligabend, was für die meisten Familien wichtiger ist als der darauffolgende Tag, an dem eigentlich Weihnachten ist.
Anders sieht es bei orthodoxen Glaubensgemeinschaften aus. Auch sie feiern Weihnachten, ähnlich wie alle anderen Christen. Jedoch findet ihr Weihnachten am 6. und 7. Januar statt. Dies weicht von der Norm ab, ist aber ebenso legitim wie das Fest am 25. Dezember. Der 6. Dezember ist auch als der „Tag der heiligen drei Könige“ bekannt und hat somit ebenfalls eine Verbindung zur ursprünglichen Weihnachtsgeschichte.
Weihnachten im 21. Jahrhundert
Obwohl die Herkunft von Weihnachten aus dem Christentum und der Wintersonnenwende heute bekannt ist, geriet dieser Grund für die meisten Kulturen der Welt in den Hintergrund. Weihnachten wird mittlerweile fast auf der ganzen Welt gefeiert, mit vielen verschiedenen Bräuchen. Dabei sind jedoch nicht alle Völker christlich oder ganz und gar religiös. Selbst bei uns in Deutschland, wo mittlerweile nur noch rund die Hälfte der Menschen aktiv ihre christliche Religion ausleben, gehört das Fest dazu.
Mittlerweile ist Weihnachten ein Fest, um mit den Liebsten zusammenzukommen. In einigen Ländern ist dies traditionell der engste Familienkreis, in anderen Ländern feiert man Weihnachten wiederum mit Freunden oder als Liebespaar. Es ist eine Zeit zum in sich kehren, zum Schenken und zu Ehren der Gemeinschaft und des Friedens.