PV-Stromspeicher – Das bedeutet die Speicherkapazität

PV-Stromspeicher, Das bedeutet die Speicherkapazität


In den vergangenen Jahren wurde deutlich mehr als die Hälfte der neu gebauten Solaranlagen mit einem Stromspeicher ausgestattet. Für Betreiber handelt es sich um einen Weg, die Anlage deutlich rentabler zu betreiben. Wichtig ist, dass sich alle Kosten die Waage halten und die richtige Kapazität für das Projekt eingeplant wird. Welche Kenngrößen dabei wichtig sind und wie der Kauf am besten gelingt, sehen wir uns in diesem Artikel an.

Der große Mehrwert des Eigenverbrauchs

Der mit der PV-Anlage selbst erzeugte Strom kann auf zwei unterschiedliche Arten eingesetzt werden. Zum einen ist es möglich, ihn selbst zu verbrauchen. Dabei gilt der Grundsatz, dass der selbst erzeugte Strom nicht mehr teuer bei einem Versorger eingekauft werden muss. Bei Strompreisen von derzeit im Schnitt 37 Cent pro Kilowattstunde bedeutet dies eine zügige Amortisierung der PV-Anlage. Es handelt sich hierbei um die effektivste Nutzung der Anlage.

Nun wird in vielen Haushalten tagsüber weniger Strom verbraucht als die PV-Anlage eigentlich produziert. Das gilt ganz besonders für die Haushalte von Berufstätigen, welche ihren Arbeitstag anderswo verbringen. In diesem Fall wird der überschüssige Strom ins Netz eingespeist. Ein für diesen Zweck verbauter Zähler nimmt wahr, wie viele Kilowattstunden ins öffentliche Netz eingespeist wurden. Anschließend werden diese mit rund 7 Cent pro kWh vergütet.

Nach Betrachtung dieser beiden Wege lässt sich eine klare Antwort auf die Frage nach der Rentabilität der Anlage geben. Die Ersparnis bei jeder selbst verbrauchten Kilowattstunde beträgt, nach Abzug der Anschaffungskosten, 37 Cent. Bei einer eingespeisten kWh fließen hingegen nur 7 Cent auf das Konto. Um die Investition möglichst rentabel zu gestalten, ist es aus dem Grund ratsam, den Anteil des Eigenverbrauchs zu erhöhen.

Stromspeicher sorgt für Rentabilität

Vorteile haben in diesem Fall die Besitzer eines E-Autos inklusive Ladebox. Ist das tagsüber Auto in der Garage angeschlossen, so wird es mit dem von der PV-Anlage erzeugten Strom geladen. Aufgrund des hohen Strombedarfs des Autos kann auf diese Weise der selbst erzeugte Strom effektiv genutzt werden. Das E-Auto fungiert in diesem Fall als eine Art Stromspeicher, der die Gelegenheit bietet, den Ertrag der Anlage perfekt zu nutzen.

Auf die gleiche Art und Weise kann ein Batteriespeicher sinnvoll für das Projekt sein. Er wird mit dem tagsüber produzierten PV-Strom gespeist. Am Abend, wenn der Verbrauch höher ist, aber kein neuer Strom erzeugt wird, kann die Energie aus dem Batteriespeicher selbst verbraucht werden. Das verringert die nötigen Zukäufe bei den Versorgern und macht das Vorhaben insgesamt deutlich günstiger.

Insgesamt kann der Speicher die Rentabilität der gesamten Anlage deutlich erhöhen. Das macht auch ein Blick auf den PV-Rechner deutlich. Der Photovoltaikrechner bietet die Möglichkeit, die eigene Anlage mithilfe verschiedener Daten zu beschreiben. Neben der Größe der Solarfläche, der Ausrichtung und der Neigung des Daches wird dabei auch das Vorhandensein eines E-Autos oder eines Batteriespeichers betrachtet. Innerhalb weniger Minuten kann der Ertrag der geplanten PV-Anlage dadurch gut überblickt werden. So erkennen Privatanleger, wie hoch die effektive Rendite ihres Investments in den nächsten Jahren sein wird und wann die vollständige Amortisierung erreicht ist.

Die richtige Kapazität auswählen

In den letzten Jahren haben sich rund 60 Prozent der privaten Haushalte, die eine PV-Anlage kauften, für die Anschaffung eines Batteriespeichers entschieden. So nützlich dieser ist: Die Kosten des Speichers sind derzeit noch vergleichsweise hoch. Je größer dessen Kapazität sein soll, desto höher werden die fälligen Ausgaben. Um das optimale Verhältnis von Preis und Leistung zu erreichen, ist es wichtig, dass der Batteriespeicher weder zu groß noch zu klein ist. Experten weisen auf die drei Kriterien hin, die für diese Einschätzung von Relevanz sind:

  • Der Jahresverbrauch in kWh des gesamten Haushalts
  • Der tägliche Stromverbrauch im Laufe von 24 Stunden
  • Die Gesamtleistung der PV-Anlage in kWp

An einem Beispiel lässt sich gut verdeutlichen, wie sich diese Kenngrößen auf den Speicher auswirken. Die PV-Anlage eines Eigenheims verfügt über eine Leistung in Höhe von 10 kWp. Der Stromverbrauch des vierköpfigen Haushalts liegt im Durchschnitt bei 4.200 kWh pro Jahr. Auf der Basis der vielen Erfahrungswerte, die in den letzten Jahren gesammelt werden konnten und den aktuellen Berechnungen empfiehlt sich in dem Fall eine Kapazität des Speichers von 7,7 kWh.

Die große Bedeutung des Ladestands

Bei den derzeit eingesetzten Speichern handelt es sich um eine große Lithium-Ionen-Batterie. Wie hoch deren Kapazität ist und wie viele Ladezyklen sie übersteht, hängt stark von der Art der Entladung ab. Experten raten dazu, die Batterie nie unter die Marke von fünf Prozent zu entladen, da sie dies mittelfristig entladen kann. Auch der vollständig geladene Zustand wird zum Risiko, wenn er über einen längeren Zeitraum ungenutzt anhält. Eine fachkundige Beratung hilft dabei, all diese Faktoren mit einzubeziehen, wenn es um die Auswahl des passenden Speichers geht. Denn die tatsächliche Nutzkapazität liegt nach diesen Prämissen unterhalb der angegebenen Gesamtkapazität des Speichers.

Etwas Puffer ist einzuplanen

In der Tendenz ist es ratsam, den eigenen Speicher lieber etwas zu groß als zu klein zu planen. Denn Entwicklungen wie das Smart Home können den Bedarf auf mittel- und langfristige Sicht noch steigern. Noch mehr Puffer sollten diejenigen einplanen, die aktuell noch mit fossiler Energie heizen, sich in Zukunft aber vorstellen können, auf eine mit Strom betriebene Wärmepumpe umzusteigen. Gleiches gilt für diejenigen, die aktuell einen Verbrenner in der Garage stehen haben, aber über kurz oder lang doch auf ein E-Auto umsteigen möchten. In dem Fall kommt ein bedeutender zusätzlicher Verbraucher ins Haus, der sich in den Rechnungen niederschlagen wird.

All diese Szenarien würden zu einer deutlichen Erhöhung des eigenen Stromverbrauchs führen. Daher ist es wichtig, diesen Mehrverbrauch direkt einzuberechnen. Ein etwas zu groß geplanter Speicher hat den Vorteil, dass er über einige Jahre unverändert im Einsatz bleiben kann und nicht direkt die nächsten Kosten entstehen.

Sollte die Kapazität des Speichers trotzdem nicht mehr angemessen sein, bedeutet das keineswegs das Aus für das bisherige Produkt. Denn in der Regel ist es möglich, den bisherigen Speicher mit einem zweiten Speicher zu verbinden, sodass sich die Kapazitäten addieren. Sofern der nötige Platz im Haus für die Installation des zweiten Speichers vorhanden ist, spricht nichts gegen diese Maßnahme. Anschließend kann der Ertrag der PV-Anlage weiterhin mit möglichst hoher Effizienz genutzt werden.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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