„Nieselpriem“ ist eine Bezeichnung für niedergeschlagene, mürrische und einfältige Menschen, die nicht sehr unterhaltsam oder eine angenehme Gesellschaft sind.
Der Ausdruck „Nieselpriem“ ist in Norddeutschland und in Ostdeutschland, insbesondere in Sachsen, verbreitet.
Ein Nieselpriem kann auch als „Trottel“ oder „Langeweiler“ bezeichnet werden. Einen Nieselpriem möchte niemand auf seiner Party haben.
„Nieselpriem“ setzt sich aus zwei Teilen zusammen:
- Nieseln = bedeutet leichter Regen
- Priem = Bezeichnung für Kautabak oder die Reste, die vom Kautabak ausgespuckt werden
Was bedeutet „Niesel“?
Als „Niesel“ wird heute leichter Regen bezeichnet. Jedoch kann der Ausdruck „Niesel“ im Wort „Nieselpriem“ als eine Variante von „nieseln“ oder „nüseln“ verstanden werden. Diese bedeuten: nuscheln oder nörgeln.
Was bedeutet „Priem“?
Die Bedeutung von „Priem“ im Wort „Nieselpriem“ ist etwas komplizierter.
„Priem“ leitet sich vom niederländischen Ausdruck „Pruim“ ab, was auf deutsch wortwörtlich „Pflaume“ heißt. Jedoch wurde dieser Ausdruck sinngemäß auf ein Stück „Kautabak“ übertragen – wegen der optischen Ähnlichkeit zu Backpflaumen.
In diesem wortwörtlich Sinne würde „Nieselpriem“ bedeuten: Niedergeschlagene Pflaume. Der Ausdruck „Pflaume“ im Sinne von „Du Pflaume“ dient als Beleidigung, für jemanden der überfordert, ungeschickt oder unglücklich ist. (Das ergibt in diesem Zusammen Sinn.)
Weitere wortwörtliche Übersetzungen sind:
- nörgelnde Pflaume
- nuschelnde Pflaume
Beispiele: Nieselpriem
- „Guck dir den Nieselpriem an!“
- „Der Nieselpriem lässtn Kopf hängen!“
Weiteres zu Nieselpriem
In einer anderen Bedeutung bedeutet Nieselpriem auch „Angeber“.
„Nieselpriem“ ist der Name eines Internetprojektes.
Nieselpriem heißt ein Lied von Marcel Sterling, dass von unterschiedlichen Künstler geremixt wurde.
„Cowboy Nieselpriem und andere Geschichten“ heißt ein Buch, dass im Jahr 1970 veröffentlicht wurde.
„Nieselpriem“ ist verbreitet in Teilen der deutschen Sprache. Interessanter Wiese nehmen die Suchanfragen bei Google.de zum Ausdruck „Nieselpriem“ seit 2015 zu. Hier ist unklar warum.