Köttbullar sind sehr beliebte Fleischbällchen aus Skandinavien. Im Heimatlandland vergeht kaum eine Woche, ohne dass dieses traditionelle Gericht auf dem Familientisch steht. Ein großes Möbelhaus mit schwedischen Wurzeln hat die kleinen Fleischbällchen weltberühmt gemacht. Bei ihrem Eroberungszug in die Töpfe der Welt ist das Gericht seinem Namen immer treu geblieben und der ist typisch schwedisch und nicht so eindeutig in der Aussprache, wie es auf den ersten Blick scheint.
Richtige Aussprache „Köttbullar“: Warum sagt man „Schöttbullar“? Bedeutung, Erklärung
Die Regeln der schwedischen Sprache folgen einer besonderen Phonetik
Das schwedische Alphabet hat zu den bekannten Buchstaben des Alphabets drei Buchstaben im Anhang. Es sind Å, Ä und Ö. Nicht alle Buchstaben werden lautrein ausgesprochen und Buchstabenkombinationen verändern den Lautklang.
Die einzelnen Buchstaben des Wortes Köttbullar werden folgendermaßen ausgesprochen:
- K – vor a, o, u, å und Mitlauten wie „k“, vor e, i, y, ä, ö wie scharfes „sch“ in „Matsch “
- ö – lang und kurz etwa wie in „ östlich“
- t – wie in „ T on“
- b – wie in „ Beil“
- u – lang wie „ü“ in „ über“, kurz zwischen „ ü “ und „ ö “
- l – wie in „ laufen“
- a – lang: Sehr offenes „a“, zwischen „ a “ und „ o “ kurz: Wie „a“ in „ Affe“
- r – wird in Schweden und Finnland vorwiegend mit der Zungenspitze gerollt, nur in Südschweden wird es wie im Deutschen „im Hals“ gesprochen
Bei Anwendung der Regeln ergibt sich für die Aussprache der beliebten Fleischbällchen: Chöttbular.
Die Lautschrift zeigt folgendes Bild: ɕœtˌbɵlːar.
Für die Betonung gilt, dass ein Selbstlaut kurz gesprochen wird, wenn zwei oder mehr Mitlaute folgen.
Die Betonung, durch die die singende Satzmelodie im Schwedischen sehr schwierig. Hierfür gibt es leider keine einfachen Regeln. Es gibt zwei Arten der Akzentuierung: Entweder hat das Wort nur eine Betonung oder es hat eine stärkere, die meist auf der ersten Silbe liegt, und eine zweite, geringere Betonung. Die schwedische Sprache klingt zu Beginn ungewohnt. Es ist eine eher langsame Sprache mit deutlichen Betonungen.
Die Bedeutung von Köttbullar
Köttbullar ist ein zusammengesetztes Wort aus „Kött“ für Fleisch und „Bullar“ für Bällchen oder Klöße. In der Literatur werden die Fleischbällchen oft als Köttbulle bezeichnet. Gleichzeitig wird das Wort Bullar in Schweden als Schimpfwort verwendet und die Endung Bulle für Schnecken, wie in Zimtschnecken. Die gehört zu den Kuriositäten, die jede Sprache für Außenstehen hat und die es zu entdecken gibt. Die feinen Differenzierungen können ihren Ursprung in den unterschiedlichen Regionen Schwedens haben. Im deutschsprachigen Raum ist der Begriff Köttbullar eindeutig mit Hackfleischklößchen in Rahmsoße belegt.
Geschichte: Wie Köttbullar nach Schweden kam
Über die Geschichte der Fleischbällchen gibt es unterschiedliche Theorien. Zwei Strömungen sind sehr plausibel und haben ihre Anhänger. Eine Geschichte verbindet die Herkunft mit dem schwedischen Königshaus.
Demnach könnte das traditionelle Gericht Köttbullar seinen Ursprung in einem ganz anderen Kulturkreis haben. Der König Karl der XII. reiste zu Beginn des 18. Jahrhunderts ins Osmanische Reich und verbrachte dort mehrere Jahre seines Lebens. Bei seiner Rückkehr nach Schweden brachte er das Rezept für türkische Hackbällchen mit. Anhänger sehen eine deutliche Ähnlichkeit zum türkischen Köffte und entdecken hier einen ähnlichen Wortursprung.
Andere Historiker legen dar, dass es das Gericht schon vor der Gefangensetzung des schwedischen Königs im Land bekannt war. Im Kochbuch von Anna Christina Warg erschien ein Rezept bereits im Jahr 1755 unter dem Namen Köttbulle. Die Köchin empfiehlt für die Zubereitung Kalbs- Schaf oder Ochsenfleisch. Die Fleischbällchen werden angebraten und zur bis zum perfekten Garpunkt gekocht oder im Ofen fertig gebacken. Das ist der Unterschied zu Frikadellen, die vollständig gebraten erden und zu Klößen die ausschließlich gekocht werden.
Zubereitung von Köttbullar
Die Fleischbällchen werden aus klassisch aus Hackfleisch hergestellt. Mit Paniermehl, Zwiebeln, Ei und Gewürzen werden kleine Bällchen geformt, die zuerst angebraten werden und anschließend im Backofen weitergaren. Serviert werden Köttbullar mit einer feinen Sahnesoße, Preiselbeerkompott und einer Kartoffelbeilage. In einigen Regionen Schwedens werden Köttbullar aus Elchfleisch zubereitet.