Kann man einen Schwan essen? Nein! Erklärung, Antwort, Gründe

Kann man einen Schwan essen, Nein, Erklärung, Antwort, Gründe


Man kann einen Schwan (technisch gesehen) essen, aber es gibt viele gute Gründe, warum man es unterlassen sollte. Diese werden in diesem Beitrag erklärt.

Niedlichkeit oder ein zartes Alter schützt viele Tiere nicht davor, auf dem Teller zu landen. Kleine Lämmer und Zicklein gelten als Delikatessen. Kalbfleisch ist bei Feinschmeckern für seine Zartheit beliebt. Ente und Gans schmecken vielen besonders im Winter. Zu keiner der vier Jahreszeiten ist jedoch ein Schwan auf den meisten Speisekarten zu finden.

Der Schwan als Delikatesse, historischer Rückblick

In früheren Zeiten wurden Schwäne vor allem bei Hofe häufig gegessen. Dabei diente ein gebratener Schwan nicht nur als Nahrung, er erfüllte auch Dekorationszwecke auf der mittelalterlichen Tafel. Nach dem Braten wieder mit Federn bestückt, war er ein Augenfang für die Tafelgäste.
Weniger prunkvoll war die Zubereitung des Schwans während Kriegszeiten. Hier stillten die großen Entenvögel den Hunger und sicherten so manchem das Überleben.

Royale Schwanenflotte

Weil Schwäne in England zu früheren Zeiten als besondere Leckerbissen gejagt wurden, beschloss die englische Krone im 15. Jahrhundert sie unter Schutz zu stellen. Nun gehörten die großen, weißen Vögel dem Königshaus. Sie zu jagen war illegal und zog eine Strafe nach sich. Noch in der heutigen Zeit werden die Schwäne, die auf der englischen Themse schwimmen, im Juni jeden Jahres durchgezählt.

Schwanenfleisch in der heutigen Zeit

Wer Bilder von mittelalterlichen Festtafeln sieht, in deren Mitte ein hübsch dekorierter, stattlicher Schwan thront, fragt sich unweigerlich, wieso Schwanenfleisch auf kaum einer Speisekarte zu finden ist. Dass Schwan sich in Restaurants und den heimischen Küchen rar macht, hat mehrere Gründe.
Der Lebensraum von Schwänen sind bevorzugt eher seichte Seen und Flüsse mit geringer Strömung. Solche Gewässer und deren Bewohner sind nicht selten mit Keimen belastet, welche beim Verzehr auf den Menschen übergehen und Krankheiten auslösen können.

Außerdem mundet Schwanenfleisch alles andere als gut. Sein Geschmack wird mit tranig und sumpfig umschrieben. Mit entsprechenden Kenntnissen ist es wohl möglich, den Wasservogel auch schmackhafter zuzubereiten. Nur, wieso sollte sich jemand die Mühe machen, wenn es bei Enten und anderem Geflügel ganz ohne Aufwand geht.

Nicht zuletzt gilt der Schwan als Symbol für Treue und Liebe. Er steht auch für Königlichkeit, Vollkommenheit und Anmut und ist auf zahlreichen Wappen zu finden. Ein solch symbolträchtiges Tier, das ohne große Aufwand zudem nicht schmeckt, zu jagen und zu verspeisen ist heutzutage schlicht unpopulär.

Steckbrief des Schwans

Der Schwan gehört zur Familie der Entenvögel. Ein Schwan kann bis zu 14 kg schwer und über einen Meter groß werden. Dank seines langen Halses fällt ihm das Gründeln, also das Absuchen von Gewässerböden nach Nahrung, leicht. Bevorzugte Lebensbereiche sind Gewässer wie Seen und Flüsse. Auch in Sümpfen fühlen sich Schwäne wohl. Damit die Nahrungssuche am Boden des Gewässers gelingt, darf dieses nicht zu tief sein. Wasserpflanzen und Pflanzen des Uferbereichs sind Hauptnahrung der weißfedrigen Vögel. Ab und an stehen jedoch auch Insekten oder kleinere Fische auf dem Speiseplan.

Findet ein Schwanenpaar zusammen, so geht es meist einen Bund fürs Leben ein. Auch der Nestbau aus Pflanzenresten und Zweigen findet gemeinsam statt. Gewässernahe, aber möglichst ungestörte Standorte werden dabei bevorzugt. Ist das Nest fertig, legt das Schwanenweibchen Eier, die es, bewacht und beschützt vom seinem Partner, ausbrütet. Der Aufzucht der Jungen widmen sich dann wieder beide Partner.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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