Die ideale Strategie für Tinder – Verstehe den Algorithmus

Viele Männer geben auf Tinder allen Frauen ein grünes Herz in der Hoffnung, dass Zufalls-Matches dabei herauskommen. Das ist der falsche Ansatz, denn der Tinder-Algorithmus ist klüger als wir denken.

Tinder hat einen großen Vorteil. Da jeder Teilnehmer sich über seinen Facebook-Account anmelden muss, hat Tinder-Zugriff auf die Facebook-Daten. Zusätzlich liefern wir Tinder noch andere Daten. Das heißt folgende Daten stellen wir Tinder in der Regel zur Verfügung:

  • Freunde
  • Interessen
  • Fotos
  • Geolokation

Das heißt Tinder kennt unsere Freunde. Es kennt unsere Interessen. Fotos sieht es auch und es weiß wo wir uns aufhalten. Aber eines weiß Tinder nicht:

Ist eine Person attraktiv?

An dieser Stelle kommt der Algorithmus ins Spiel. Denn Tinder wertet unser Verhalten auf der App aus. Folgendes sieht Tinder:

  • Geolokation und Verhalten
  • Verweildauer
  • Zahl an Links-Swipes
  • Zahl an Rechts-Swipes

Diese vier Werte reichen aus, um Tinder-Teilnehmer zu kategorisieren. Folgende Kategorisierung macht Tinder dabei auf:

1. Notgeiler Teilnehmer: Person, die sehr oft nach rechts swiped.

2. Teilnehmer auf Partnersuche: Person, die wählerisch ist und selten rechts swiped.

3. Teilnehmer mit vielen grünen Herzen

4. Teilnehmer mit wenigen grünen Herzen

Ich belasse es bei diesen vier Kategorien, da ich den Tinder-Algorithmus selbst nicht gesehen habe, diese aber für meine weiteren Ausführungen ausreichend sind.

 

Die erste Frage, die sich mir stellt: Welcher davon bist du?

Du möchtest mehr grüne Herzen (rechts swipes) haben? Dann ließ meinen Beitrag über das perfekte Profilbild. ;)

Tinder wertet Verhalten aus und kategorisiert

Was macht Tinder nun, wenn es einen notgeilen Teilnehmer hat? Es zeigt ihm/ihr andere notgeile Tinder-Teilnehmer, die alles rechts swipen was ihnen vor die Flinte kommt. Dies gilt umgekehrt für diejenigen, die auf Partnersuche sind, genauso. Wählerische Teilnehmer werden wählerischen Teilnehmern angezeigt. Notgeile Teilnehmer sehen notgeile Teilnehmer. Weiterhin tritt hier ein Effekt auf:

Das grüne Herz eines Teilnehmers ist bei jedem Teilnehmer unterschiedlich viel wert. Denn nicht das grüne Herz, dass wir vergeben entscheidet nicht allein, ob wir jemanden attraktiv finden, sondern wie viele grüne Herzen wir selber erhalten haben.

Das bedeutet:

  • Das grüne Herz eines Teilnehmers, der viele grüne Herzen von anderen erhalten hat, ist mehr wert!
  • Das grüne Herz eines Teilnehmers, der wenige grüne Herzen von anderen erhalten hat, ist weniger wert!

In der Konsequenz bedeutet das: Jemand der viele grüne Herzen erhalten hat, kann besser über die Attraktivität eines anderen Teilnehmers entscheiden, als jemand der wenige grüne Herzen erhalten hat. Dies bedeutet, dass die Credibility eines Teilnehmers nach der Wertung der anderen ermittelt wird.

Übertragen wir dies in die Realität, so wird es sofort klar: Wenn 10 Leute sagen, dass Pyeah gute Texte schreibt, so vertrauen diese mir und schreiben mir eine gewisse Authorität zu. Mit diesen 10 Empfehlungen kann ich selbst Empfehlungen an andere geben und über die Qualität der Inhalte entscheiden.

Wenn aber niemand sagt, dass ich gute Texte schreibe, so habe ich kein äußeres Feedback und mein Feedback hätte weniger Wert, da ich auf weniger festem Grund arbeiten würde.

Was Tinder noch weiß

Weiterhin weiß Tinder, wo wir uns wie verhalten. Aufgrund der GPS-Position kann Tinder sehen, wann wir wählerisch und wann wir notgeil sind. Tinder weiß, ganz genau wann wir unser Profil leer tindern und wann wir uns Zeit nehmen für die App. Dies fließt in die Anzeige der Profile mit ein und ändert die Wahl der gezeigten Profile.

Desweiteren sieht Tinder aufgrund gemeinsamer Freunde und gemeinsamer Interesse was wir vorhaben. Sucht zum Beispiel ein Teilnehmer nach Teilnehmerinnen mit denen er 0 gemeinsame Freunde hat, so kann vermutet werden, dass dieser fremd gehen möchte, da sein Freundeskreis (Social Circle) nichts davon erfahren darf.

 

Fazit

Wir bekommen angezeigt, was wir aussenden. Tinder liefert uns Profile bei denen vermutet werden kann, dass wir diese liken. Der Tinder-Algorithmus passt sich ständig an und kann mit jedem rechts swipe genauer sagen, wen wir suchen.

Da viele Frauen in grünen Herzen schwimmen und attraktiven Männern wird es ähnlich gehen, rate ich von der Bruteforce Methode (jeden rechts swipen) ab. Dies zeigt nur wie notgeil ihr seid. Bei Tinder lohnt sich Wählerischkeit. Wer sein Tinder-Verhalten optimieren möchte, sollte sich vor jedem Swipe fragen:

Würde ich mit dieser Person schlafen?

Ist die Antwort ein Ja, so sollte der rechts swipe erfolgen. Bei einem Nein sollte der links swipe erfolgen.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

Hallo, ich bin Autor und Macher von BedeutungOnline. Bei BedeutungOnline dreht sich alles um Worte und Sprache. Denn wie wir sprechen und worüber wir sprechen, formt wie wir die Welt sehen und was uns wichtig ist. Das darzustellen, begeistert mich und deswegen schreibe ich für dich Beiträge über ausgewählte Worte, die in der deutschen Sprache gesprochen werden. Seit 2004 arbeite ich als Journalist. Ich habe Psychologie und Philosophie mit Schwerpunkt Sprache und Bedeutung studiert. Ich arbeite fast täglich an BedeutungOnline und erstelle laufend für dich neue Beiträge. Mehr über BedeutungOnline.de und mich erfährst du hier.

4 Gedanken zu „Die ideale Strategie für Tinder – Verstehe den Algorithmus“

  1. Danke cooler Text, jetzt weiss ich, dass ich notgeil für Tinder bin. Dachte immer, je mehr grüne Herzen, desto bessere Chancen auf ein Match.

  2. Halte die Einschätzung für Quatsch. Ich habe einige Freundinnen die tinder nutzen und alle sehr picky sind. Ich dagegen like echt alle, weil ich keine Lust habe mir alle Profile anzusehen und schon durchaus interessante Frauen durch Zufallsmatches kennengelernt habe. Wie kann es nach deinem Verständnis des Algorithmus sein, dass die mich alle auf Tinder angezeigt bekamen, wo wir doch so unterschiedliche Credibility haben???
    Ich bekomme im Schnitt täglich ein Match, müsste ja für Tinder dann schon einen hohen Wert haben, wenn ich allen angezeigt werde. Ich glaube da wird alles zufällig gewählt, bis auf die Toppicks, die nahezu immer mindestens 70km entfernt sind und zudem out of my leage…das kann man sich echt sparen. Ach und ich nutze die kostenlose Version, daran kanns also auch nicht liegen. Peace

  3. Ziemlich viele Ungenauigkeiten und teilweise einfach quatsch.
    Wer sich mit dem Thema ein bisschen mehr befasst hat, wird sehr schnell bemerken dass das was man über den Tinder Algorithmus weiß, sich schon von dem differnziert was der Autor schreibt…
    Und Absätze wie:
    „Sucht zum Beispiel ein Teilnehmer nach Teilnehmerinnen mit denen er 0 gemeinsame Freunde hat, so kann vermutet werden, dass dieser fremd gehen möchte, da sein Freundeskreis (Social Circle) nichts davon erfahren darf.“, sind einfach aus der Nase gezogen, nicht Ansatzweise belegt und ergeben meiner Ansicht nach auch keinen Sinn, z. B. gibt es sehr viele Leute die recht viel reisen, nicht sonderlich aktiv auf socialmediaplattfornen sind, etc. und dadurch quasi nie Profile angezeigt bekommen, mit denen sie überhaupt durch eine gemeinsame Freundschaft verknüpft sind. Davon auszugehen die wollten fremd gehen… Dass das jetzt die These nicht 100% widerlegt ist mir auch klar, aber ich hab halt auch keine Lust noch länger zu tippen.
    Und dann gibt’s noch die Kategorie an Textteilen die ich persönlich einfach nicht so mein Ding sind:

    „Wer sein Tinder-Verhalten optimieren möchte, sollte sich vor jedem Swipe fragen:

    Würde ich mit dieser Person schlafen?

    Ist die Antwort ein Ja, so sollte der rechts swipe erfolgen. Bei einem Nein sollte der links swipe erfolgen.“
    Geht’s auch noch eindimensionaler? Tinder wird so viel lustiger (und man hat als Side effect dann doch wieder mehr Sex) wenn man sich nicht nur aufs Eine konzentriert, sondern sich auch mal nur für 2h zum slackline laufen im Park o.ä. trifft.

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