Erst einmal vorneweg eine Tatsache, die den meisten Menschen vermutlich überhaupt nicht bewusst ist: Beim Karsamstag und dem Ostersamstag handelt es sich nicht um ein und denselben Tag. Beim Karsamstag handelt es sich nämlich um den Samstag, der auf den Karfreitag folgt. Wird vom Ostersamstag gesprochen, ist damit der Samstag nach Ostermontag gemeint.
Aus rechtlicher Sicht ist der Karsamstag kein Feiertag und deshalb darf an diesem Tag auch ganz normal Rasen gemäht werden. Es könnte lediglich vorkommen, dass man in sehr religiös geprägten Landstrichen etwas schief angeschaut wird, wenn man an diesem Tag zum Rasenmäher greift.
Auch der Ostersamstag ist ein ganz normaler Tag und somit darf theoretisch auch an diesem Tag Rasen gemäht werden. Anders sieht das aber aus, wenn der Ostersamstag zufällig auf den 1. Mai fällt, der hierzulande ein gesetzlicher Feiertag ist. An Feiertagen ist das Rasenmähen nämlich nicht erlaubt. Allerdings kommt diese Fallkonstellation eher selten vor; der nächste Ostersamstag, der auf einen 1. Mai fällt, kommt erst im Jahr 2038 vor.
Es kann also festgehalten werden, dass sowohl am Karsamstag als auch am Ostersamstag in aller Regel Rasen gemäht werden darf.
Was wird am Karsamstag gefeiert?
Im christlichen Glauben gilt der Ostersamstag als der Tag der „Grabesruhe“ und gehört somit zur Karwoche wie der Karfreitag. Die Menschen gedenken am Karsamstag dem Tod Jesus Christus. Nach christlichem Glauben soll Jesus nach seiner Kreuzigung die Seelen der Gerechten in der Unterwelt befreit haben.
Matthäus beschrieb im Evangelium, dass am Karsamstag das Grab Jesu bewacht wurde. Pilatus stellte hierfür eine Wache bereit, die den Eingang zum Grab sicherte. So sollte der Leichnam vor Diebstahl geschützt werden. Noch heute gedenkt man am Karsamstag der vorangegangenen Kreuzigung Jesus Christus, indem dieser Tag von den Menschen mit viel Leere und Trauer gesehen wird. Am Karsamstag beten die Menschen und beginnen zu fasten. Zeitgleich hoffen Sie auf die Auferstehung Jesus Christus.
Karsamstag – die Bedeutung
Andere Bezeichnungen für den Karsamstag lauten „Karsonnabend“ oder „stiller Samstag“. Nichtsdestotrotz handelt es sich hierbei um keinen Feiertag und die geschlossenen Geschäfte von Karfreitag dürfen am Karsamstag wieder öffnen. Der Karsamstag gilt als letzter Tag in der Karwoche. In der katholischen Kirche bedeutet er zusätzlich noch der zweite Tag des österlichen Triduums. Das österliche Triduum beschreibt die „heiligen drei Tage“ vom letzten Abendmahl, die am Gründonnerstag beginnen und am Ostersonntag enden.
Abgeleitet wird der Karsamstag vom althochdeutschen Begriff „kara“. Dies bedeutet so viel wie Kummer, Trauer oder Wehklage. Am Karsamstag werden keine Eucharistiefeiern abgehalten (also keine Kommunion). Auch die Altäre in den Gotteshäusern sind nicht mit Blumen oder Kerzen geschmückt. Vielmehr werden Trauermetten abgehalten. Aus dem Markusevangelium geht hervor, dass Maria und Maria aus Magdala an diesem Tage Sabbatruhe eingehalten haben. Für sie und für die Jünger Jesu war es ein Tag voller Furcht, Trauer und Hoffnungslosigkeit.
Das eigentliche Osterfest wird dann erst in der Nacht von Karsamstag auf den Ostersonntag begonnen. Gefeiert wird diese Nacht oftmals mit Osterfeuern oder es finden bestimmte Gottesdienste statt.
Was gilt am Karsamstag?
Beispielsweise ist im Landesgesetz NRW geregelt, dass bereits an Gründonnerstag ab 18:00 Uhr alles still sein muss. Hier greift ebenfalls schon das Tanzverbot. Grundsätzlich dürfte es dann ab 06:00 Uhr am Karsamstag wieder etwas lauter zugehen. An Karfreitag bleiben sämtliche Geschäfte geschlossen.
Was bedeutet „Kar-“? Bedeutung, Erklärung
Das Wort „Kar“ wird von einem Begriff abgeleitet, welcher so viel wie Trauer, Elend oder Klage bedeutet. Dieser Tag beschreibt die Gegenüberstellung von Jesus und Pontius Pilatus im römischen Staatstheater in Judaä. Hier wurde Jesus zum Tode verurteilt und danach ans Kreuz genagelt auf dem Hügel Golgatha. Die Kreuzigung war damals eine weitverbreitete Methode der Hinrichtung und entsprach somit römischen Gesetzen. Anhand diverser Evangelien haben auch andere zum Tode Verurteilte den gleichen Tod erlebt wie Jesus.
Häufig werden am Karfreitag um 15:00 Uhr Gottesdienste abgehalten. Die 15. Stunde galt nämlich als Todesstunde. Der Karsamstag gilt als der Tag der Grabesruhe und an diesem Tag finden auch keine Gottesdienste statt. Auch die Altäre in den Kirchen werden nicht mit Blumen oder Kerzen geschmückt. In der Osternacht dann (von Karsamstag auf Ostersonntag) bringen viele Kerzen wieder Licht in die dunklen Kirchen, denn dann beginnt die eigentliche Osterfeier.
Was ist am Karsamstag verboten?
Da es sich beim Karsamstag um keinen gesetzlichen Feiertag handelt, gelten auch keine bestimmten Vorschriften oder Verbote. Einzig und allein wird in einigen Bundesländern das Tanzverbot weitergeführt, welches an Karfreitag gilt.