Woher kommt die Tradition Christbäume / Weihnachtsbäume aufzustellen? Erklärung

Woher kommt die Tradition Christbäume, Weihnachtsbäume aufzustellen, Erklärung


Der Weihnachtsbaum oder auch Christbaum genannt ist ein weltbekanntes Symbol für die Weihnachtszeit. Der Baum ist eine geschmückte Tanne, die ins Innere eines Hauses oder auch auf öffentliche Plätze gestellt wird. Der Baum wird geschmückt mit Christbaumkugeln, kleinen Figuren und Lametta. Bei einigen Bräuchen wird der Baum mit essbaren Dingen geschmückt und am letzten Weihnachtstag dürfen die Lebensmittel verspeist werden. In der heutigen Zeit wird der Nadelbaum oft mit einer Lichterkette beleuchtet. Doch in früheren Zeiten wurden dafür echte Kerzen genutzt.

Der Ursprung des Weihnachtsbaums

Der heutige Weihnachtsbaum hat seinen Ursprung in einem heidnischen Brauch, der in der Mittwinterzeit für die Menschen eine große Bedeutung hatte. Es wurden zur Wintersonnenwende Wintermaien ins Haus geholt. Diese sollten in der dunklen Jahreszeit Fruchtbarkeit und Schutz in das Haus bringen.

Wintermaien waren anfangs Zweige von Obstbäumen, die zum Blühen gebracht wurden. Doch dieses Vorhaben gelang nicht immer und so wurden bald Tannenzweige oder andere immergrüne Nadelhölzer verwendet. Aus dieser Tradition entwickelte sich dann irgendwann im 16. Jahrhundert der Brauch, nicht nur einen Zweig, sondern einen kleinen Baum zu verwenden. Dies war der direkte Vorläufer unseres heutigen Weihnachtsbaumes.

Die Entstehung des christlichen Weihnachtsbaumes

Im 17. und 18. Jahrhundert wurden die Wintermaien immer mehr zu einem christlichen Symbol umgedeutet. Es war für die Kirche üblich, heidnische Bräuche zu unterbinden. Doch sie mussten feststellen, dass der Brauch so tief im Volk verwurzelt war, dass er sich schwer verbieten ließ. So wurde damit begonnen, den immergrünen Baum mit dem Paradiesbaum von Adam und Eva zu verschmelzen und das war die Geburtsstunde des heutigen Christbaums.

Über die Zeit wurde der Paradiesbaum mit der Weihnachtsgeschichte verknüpft. In der Nacht von Jesus Geburt, als Maria von den Wehen überrascht wurde, lehnte sie sich an einen Baum, um sich im Schatten des Baumes ein wenig auszuruhen. An diesem Baum brachte sie dann Jesus zur Welt. Daraus entwickelte sich der Brauch, den Baum mit Gaben zu schmücken und so wurde der christliche Weihnachtsbaum geboren.

Der heutige Brauch, einen Nadelbaum zu schmücken, hat zwar einen christlichen Ursprung, doch ist er auch ein religionsübergreifendes Symbol der Hoffnung.

Die Verbreitung des Weihnachtsbaumes

Zuerst wurden Christbäume nur in evangelischen Familien aufgestellt. Doch zu Beginn des 19. Jahrhunderts, in der Zeit der Freiheitskriege gegen Napoleon, gewann der Baum religionsübergreifend immer mehr an Bedeutung für die Menschen und hielt Einzug in die Haushalte der Leute. In dieser Zeit wurde der Baum allgemein als Bestandteil des Weihnachtsbrauches anerkannt.

So verbreitete sich diese Tradition in Deutschland immer mehr. Zuerst in den Städten und danach Stück für Stück auch auf dem Land.

Durch Verbindungen von hoch angesehenen Adelsfamilien verbreitete sich der Weihnachtsbaum Ende des 19. Jahrhunderts in ganz Europa. Durch Auswanderer und den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, in dem auch deutsche Soldaten kämpften, fand der Christbaum auch seinen Weg nach Amerika. 1891 stand der erste Christbaum vor dem Weißen Haus.

Die Tradition, einen großen Weihnachtsbaum auf einen öffentlichen Platz zu stellen, ist noch sehr jung. Sie stammt aus dem 2. Weltkrieg. Die Tanne, die jedes Jahr in London auf dem Trafalgar Square aufgestellt wird, kommt aus Norwegen. Sie soll symbolisch an den Kampf der beiden Länder gegen Deutschland erinnern.

Auch in Rom wird ein riesengroßer Baum auf dem Petersplatz aufgestellt. Dieser Tannenbaum kommt traditionell jedes Jahr aus einem anderen Land.
Mittlerweile ist es in vielen Städten auf der ganzen Welt sehr beliebt, einen großen Weihnachtsbaum im Stadtzentrum aufzustellen.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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