Bei „Gudetama“ handelt es sich um eine der ungewöhnlichsten und gleichzeitig faszinierendsten Figuren der japanischen Werbe- und Popkultur. Ganz konkret stellt „Gudetama“ ein gelbes Ei mit faulem und gelangweiltem Gesichtsausdruck dar. Dieses hat innerhalb der letzten Jahre die Herzen von Menschen auf der ganzen Welt quasi im Sturm erobert und gilt mittlerweile als beliebte Werbefigur innerhalb der japanischen Medien. Außerhalb dieser ist „Gudetama“ vor allem auf Social Media sowie zur Verwendung für Memes bekannt.
Das „Gudetama“-Eigelb tritt in den verschiedensten Formen in Erscheinung – als Comicfigur, als lustige Beilage in Restaurant-Gerichten und nicht zuletzt als Merchandise. Doch, was hat es mit „Gudetama“ genau auf sich? Und woher stammt diese schräge Figur genau? Darüber erfährt der Leser im nachstehenden Artikel nun alle wichtigen Informationen. Darüber hinaus soll „Gudetama“ auch gesellschaftlich eingeordnet, beziehungsweise kritische betrachtet werden.
Definition des Begriffs „Gudetama“
Der Name „Gudetama“ stammt aus der japanischen Sprache und setzt sich aus den beiden transliterierten Begriffen „tamago“ (zu Deutsch: „Ei“) und „gudegude“ (zu Deutsch: „unmotiviert“ oder „faul-faul“) zusammen. Kombiniert kann „Gudetama“ demnach mit „faules Ei“ (jedoch eher „unmotiviertes Ei“) übersetzt werden.
Gemeint ist damit die müßige Attitüde der „Gudetama“-Comicfigur, die in Form eines Spiegeleis daherkommt und an sich keine Lust hat, irgendetwas zu tun. Meist legt sich „Gudetama“ daher schlafen und verwendet andere Zutaten als Bettdecke (zum Beispiel Wraps). Darüber hinaus gibt „Gudetama“ oftmals lustige Sprüche zum Besten und will eigentlich gar nicht so recht in der Öffentlichkeit stehen.
„Gudetama“ steht damit im starken Kontrast zur japanischen Kultur, beziehungsweise zu den japanischen Werten. Die Figur gilt als faul, introvertiert und dennoch liebenswert. Sie ist Teil eines Socia-Media-Trends, der ursprünglich aus der japanischen Werbekultur entstand.
Woher stammt der Ausdruck „Gudetama“?
Die Figur „Gudetama“ stammt aus Japan und wurde ursprünglich von der Sanrio Company entwickelt (hierbei handelt es sich um ein japanisches Großhandelsunternehmen). Sanrio wurde vor allem für die Schaffung von „Hello Kitty“ berühmt und legte mit „Gudetama“ nun eine weitere, beliebte Werbefigur nach. „Gudetama“ selbst wurde bereits im Jahre 2013 eingeführt, jedoch keimte der Hype erst kürzlich auf Social Media auf.
Der grundlegende Charakter dieser Figur lässt sich wie folgt beschreiben: „Gudetama“ ist ein faules, lustloses Ei mit menschlichen Eigenschaften. Schnell hat sich diese zu einer Ikone der Popkultur entwickelt und seine minimalistische Darstellung und sein resignierter Ausdruck haben die Kreativität der Menschen angeregt. Mittlerweile wird die Figur für Animationen und für Merchandising verwendet – sie ist außerdem ein fester Bestandteil der japanischen Restaurantkultur.
Wo wird „Gudetama“ überall verwendet?
„Gudetama“ begegnet uns mittlerweile in vielen verschiedenen Lebensbereichen. Darunter stechen vor allem die folgenden Bereiche hervor:
- japanische Markenkultur & Merchandising
- Restaurantkultur
- Social Media
In den folgenden Unterabschnitten sollen die oben genannten Einsatzbereiche von „Gudetama“ nun noch genauer erklärt werden.
Japanische Markenkultur & Merchandising
„Gudetama“ hat bisweilen einen festen Platz in der japanischen Markenkultur eingenommen. Die Figur wurde zu einem Symbol für die Akzeptanz von Faulheit und Resignation und ihre Produkte sind in ganz Japan weit verbreitet.
„Gudetama“-Merchandising erstreckt sich über eine breite Palette von Produkten, angefangen bei Plüschtieren bis hin zu Schreibwaren und Kleidung. Markant sind die charakteristische Ei-Form von „Gudetama“ und der ansonsten recht gleichgültige Gesichtsausdruck. Sammler und Fans können sich mit „Gudetama“-Artikeln umgeben und die Verkaufszahlen sprechen für sich, da die Marke in den letzten Jahren erheblichen wirtschaftlichen Erfolg verzeichnet hat.
Restaurantkultur
Neben dem reinen Werbegeschäft hat „Gudetama“ nun auch die japanische Restaurantkultur erobert. Denn Restaurants und Cafés in Japan bieten Gerichte und Getränke an, die von der berühmten Ei-Form inspiriert sind und servieren sie auf kreative und unterhaltsame Art und Weise. Gleichzeitig erleben Gäste die „Gudetama“ in einer einzigartigen Atmosphäre – die Inneneinrichtung der Lokalitäten ist nämlich meist ebenso von „Gudetama“ inspiriert. Die gastronomischen Einflüsse haben die Marke „Gudetama“ weiterverbreitet und eine einzigartige Verbindung zwischen Essen und Unterhaltung geschaffen.
Social Media
Nicht zuletzt ist „Gudetama“ natürlich auch auf Social Media stark verbreitet. Hier begegnet man dem liebenswerten, faulen Ei oftmals auf den Plattformen Instagram, TikTok und Twitter. Meist wird „Gudetama“ zur Anfertigung von individuellen Memes verwendet. Gleichzeitig wird der Name aber auch in Video- sowie Bildunterschriften und auch in Form von Hashtags viral verbreitet. Die soziale Interaktion hat die Fangemeinde erweitert und dazu beigetragen, dass „Gudetama“ weiterhin ein faszinierendes Phänomen in der Welt der sozialen Medien bleibt. Die Figur verbindet Menschen auf der ganzen Welt, die ihre Begeisterung für die faule Ei-Form teilen.
Gesellschaftliche Einordnung von „Gudetama“
Gesellschaftlich kann die Figur „Gudetama“ vor allem jüngeren Generationen zugeordnet werden. In Japan selbst handelt es sich dabei meist um Schüler, Studenten oder junge Erwachsene im Berufsleben. Auf Social Media ist die Zielgruppe zwischen 10 und 40 Jahren zu verorten. Von älteren Personen wird die „Gudetama“-Figur zwar oftmals gekannt, jedoch wird weniger mit dieser sympathisiert. Gerade in der japanischen Kultur zählen Werte, wie beispielsweise Fleiß, Zurückhaltung und Tugendhaftigkeit. „Gudetama“ stellt hierzu ein krasser Gegensatz dar – nicht zuletzt deswegen wird die Figur mitunter stark kritisiert.
Kritiken zu „Gudetama“
Obwohl die Figur „Gudetama“ an sich recht harmlos und knuffig erscheint, so gilt diese vor allem in Japan als recht kontrovers. Kritiker äußern vor alle Bedenken gegenüber der Botschaft, die „Gudetama“ verbreitet. Einige sehen in „Gudetama“ nämlich eine Verherrlichung von Faulheit und Apathie, was als problematisch angesehen werden kann. Die Figur hat jedoch auch eine tiefere Ebene, die zur Reflexion über die heutige Gesellschaft anregt. Sie verkörpert oft die alltäglichen Gefühle von Überforderung und Erschöpfung, mit denen sich viele Menschen identifizieren können. „Gudetama“ polarisiert daher stark (was der Bekanntheit und Verbreitung ebenfalls zum Vorteil sein könnte).
Fazit zum Thema „Gudetama“ und ähnliche Begrifflichkeiten
Zusammenfassend kann „Gudetama“ als eine japanische Marken- und Comicfigur in Form eines gelben Spiegeleis beschrieben werden, welche über eine faule und lustlose Attitüde verfügt und mit der sich mittlerweile viele Menschen identifizieren können. „Gudetama“ tritt als Werbefigur in Restaurants und Cafés sowie auf Social Media in Erscheinung.
Neben „Gudetama“ gibt es noch weitere, bekannte Figuren aus der japanischen Pop- und Werbekultur, wie beispielsweise „Hello Kitty“ oder „Aggretsuko“. „Hello Kitty“ ist eine berühmte, mundlose Katzenfigur von Sanrio mit weltweitem Einfluss und einem niedlichen, zeitlosen Design. Hingegen stellt „Aggretsuko“ eine rote Panda-Figur dar, die ebenfalls von Sanrio kreiert wurde.