Welche Vorteile hat Pflanzenkohle? Erklärung, Bedeutung, Definition

Welche Vorteile hat Pflanzenkohle, Erklärung, Bedeutung, Definition


Die hervorragenden Eigenschaften von Kohle aus Pflanzen waren schon im Altertum bekannt. Selbst die Inkas nutzten Pflanzenkohle, um einen besonders nährstoffreichen Mutterboden (Schwarzerde) herzustellen. Pflanzenkohle ist ein absolut natürliches Produkt und eine sehr gute Möglichkeit zur Bodenverbesserung. Sie besteht aus verkohlter Biomasse, die zum größten Teil von Pflanzenresten stammt. Der Vorgang nennt sich Pyrolyse. Viele professionelle wie Hobbygärtner schwören auf Pflanzenkohle, da sie sich sehr vielseitig verwenden lässt. Optisch unterscheidet sich Pflanzenkohle kaum von anderer Kohle, aber sie ist, sofern sie ein anerkanntes Biosiegel trägt, gänzlich schadstofffrei und unterstützt bei der Schaffung und Erhaltung einer gesünderen Umwelt.

Pflanzenkohle lockert den Boden auf und sorgt für eine gute Belüftung mit Sauerstoff. In Kombination mit Kompost wird die Bildung von Mikroorganismen gefördert, sodass ein nährstoffreicher Humus entsteht. So macht Pflanzenkohle aus einem einfachen Boden ein fruchtbares Substrat.

Die besten Eigenschaften von Pflanzenkohle: Vorteile

  • dauerhafte Nährstoffspeicherung
  • starke Bindung von CO₂
  • kaum Nährstoffverlust
  • Bodenstruktur-Verbesserung
  • hohe Wasserhaltefähigkeit
  • Anreicherung von Humus
  • Aktivierung von Kleinsttieren im Boden
  • Steigerung der Biodiversität
  • höhere Erträge in der Landwirtschaft

Pflanzenkohle als Futtermittel

In der EU darf Pflanzenkohle Pferden, Rindern, Schweinen und Geflügel als Futter angeboten werden. Dieses alte Hausmittel reguliert die Verdauung der Tiere, denn es kann Durchfälle lindern und bei Verstopfung anregen. Pflanzenkohle stärkt das Immunsystem und die Gesundheit der Tiere, indem sie Schadstoffe im Verdauungstrakt an sich bindet. Außerdem erhöht sie die Hygiene im Stall.

Großer Nutzen von Pflanzenkohle in der Landwirtschaft

Pflanzenkohle hat ungeheures Potenzial für die Landwirtschaft. Die veränderten technischen Bedingungen in der Landwirtschaft, aber vor allem die folgenreichen Wetterphänomene durch den Klimawandel machen auch unseren Böden zu schaffen. Anhaltende Trockenheit ist ein ebenso großer Stressfaktor wie Dauerniederschläge und Überschwemmungen. Infolge dieser Veränderungen steigen auch die Ansprüche an unsere Böden. Pflanzenkohle kann hier echte Hilfe leisten. Sie hat die Fähigkeit, den Geruch von Gülle zu neutralisieren. Damit verbessert sich das Stallklima. Auch das Leben der Tiere im Stall wird erleichtert, denn Pflanzenkohle wertet den Mist auf, der später wiederum als optimierter Dünger eingesetzt werden kann. Tonreiche, sehr verdichtete Böden erfahren durch Pflanzenkohle eine wunderbare Auflockerung, sodass sich ein größeres Spektrum an Pflanzen anbauen lässt. Auch sandige Böden profitieren, denn werden sie mit Pflanzenkohle angereichert, speichern sie mehr Wasser.

Pflanzenkohle als Mittel gegen den Treibhauseffekt

Wissenschaftler versprechen sich aber noch mehr: Pflanzenkohle soll der Entstehung von Treibhausgasen entgegenwirken und damit die globale Erwärmung reduzieren können. Das liegt daran, dass Pflanzenkohle der Atmosphäre CO₂ entziehen kann – und zwar dauerhaft. 20-60 % des der Luft entzogene Kohlendioxid können dank Pflanzenkohle dauerhaft im Boden (als reiner Kohlenstoff) gebunden werden. Dagegen wird beim Verrotten von Grünschnitt, Laub und anderen Gartenabfällen erneut Kohlendioxid freigesetzt. Die Umwelt profitiert also nicht.

Wie erklären Wissenschaftler die Abschwächung des Treibhauseffektes durch Pflanzenkohle?

Das ist nur möglich, weil Pflanzenkohle extrem viele Poren besitzt, die eine sehr große spezifische Oberfläche erzeugen (die spezifische Oberfläche von einem Gramm Pflanzenkohle kann bis zu 300 m² betragen). Die Poren sorgen dafür, dass der biologische Rohstoff das Fünffache seines Eigengewichtes an Wasser, einschließlich der darin enthaltenen Nährstoffe, speichern kann. Die enorme Wasserspeicher-Fähigkeit sorgt für eine Steigerung der Erträge, was sich vor allem in trockenen Regionen positiv bemerkbar macht. Außerdem ist Pflanzenkohle in der Lage, Schadstoffe zu binden. Das wiederum ermöglicht die Sanierung von belasteten Böden. Zudem erhöht Pflanzenkohle die Biodervisität und ermöglicht Nützlingen die Ansiedlung.

Für den heimischen Gebrauch kann Pflanzenkohle auch selbst hergestellt werden. Man benötigt dafür lediglich einen speziellen Kocher. Der ist trichterförmig konstruiert und hat Ähnlichkeit mit einem Campingkocher.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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