Was sind U-Boot-Eltern? Erklärung, Bedeutung, Definition

Was sind U-Boot-Eltern, Erklärung, Bedeutung, Definition


Während überfürsorgliche Eltern für sämtliche Pädagogen oft eine wahre Herausforderung darstellen können, da sie immer präsent sind, handelt es sich bei den sogenannten U-Boot-Eltern um das komplette Gegenteil. Dieser Eltern-Typ lässt sich in allen schulischen Einrichtungen so gut wie nie gesehen. U-Boot-Eltern sind für Lehrer/Erzieher nicht erreichbar und ignorieren jeden Elternabend. Selbst bei schulischen Freizeitaktivitäten oder Veranstaltungen glänzen sie meistens durch Abwesenheit.

Was sind U-Boot-Eltern? Erklärung, Bedeutung, Definition

Mit diesem Desinteresse kann Kindern deutlich mehr Schaden zugefügt werden als durch das Verhalten überfürsorglicher Eltern (Helikopter-Eltern). Denn U-Boot-Eltern tauchen meistens erst dann auf, wenn die Noten ihrer Kinder stetig schlechter werden und eventuell die Versetzung auf dem Spiel steht. Normalerweise äußern U-Boot-Eltern in dieser Situation auch noch eine heftige Kritik gegenüber der Schule und den Lehrern.

Die jeweilige Schule sowie die Lehrkräfte sind für U-Boot-Eltern stets die Verantwortlichen und Verursacher für Probleme. Einige Eltern dieser Art sind fest davon überzeugt, dass ausschließlich Pädagogen und Schulsystem für die schulische Erziehung ihrer Kinder zuständig sind.

Extremes Desinteresse verschärft schulische Probleme der Kinder

U-Boot-Eltern, die sich für die schulische Ausbildung ihrer Kinder und deren Fortschritte nicht interessieren, können ihrem Nachwuchs dadurch erheblichen Schaden zufügen. Kinder geraten durch dieses ungewöhnliche Verhalten ihrer Eltern gleichermaßen daheim und in ihrer Schule unter enormen Druck.

Die betroffenen Kinder fühlen sich hilflos, denn die Unterstützung ihrer Eltern wird ihnen komplett verweigert. Abfallende Leistungen sind daher meistens kein Unverständnis, sondern einfach eine Art Hilferuf. Sie möchten von ihren Eltern unterstützt und vor allem gesehen werden. Diese Situation sollte unbedingt vermieden werden.

Was für ein Eltern-Typ sind U-Boot-Eltern? Erklärung

Die Bezeichnung U-Boot-Eltern entstammt durchaus nicht der psychologischen Fachsprache. Dieser Begriff und andere spezielle Bezeichnungen für Eltern-Typen ergaben sich aus Alltags-psychologischer Betrachtung und mittels journalistischer Diskurse. U-Boot-Eltern werden hauptsächlich in Verbindung mit Schullehrern und schulischen Einrichtungen erwähnt.

Vertreter des Lehrkörpers und Schulrechtsexperten interpretieren diesen Eltern-Typ so:

  • es finden keine Eltern / Lehrer Gespräche statt
  • U-Boot-Eltern erscheinen über eine längere Zeit überhaupt nicht in der Schule
  • dieser Eltern-Typ nimmt die schulische Entwicklung der Kinder erst sehr spät oder fast gar nicht wahr.

Erst schulische Probleme wie eine Versetzungsgefährdung oder ähnliche schwerwiegende Ereignisse sehen U-Boot-Eltern als Anlass, um sich bei den Lehrern oder der Schulleitung zu melden. Ab diesem Moment kann es sogar vorkommen, dass sonst desinteressierte Eltern direkt mit einem Anwalt drohen. Letztendlich sind es jedoch die Kinder, die unter diesem Verhalten leiden.

U-Boot-Eltern häufen sich heutzutage an allen Schulen

Laut Schulrechtsexperten nehmen derartige Klageschriften seit einigen Jahren deutlich zu. Dieser Eltern-Typ ist also heutzutage keineswegs ein Einzelfall.

Typisches Verhalten der U-Boot-Eltern ist beispielsweise auch:

  • Mit Lehrenden wird nicht kooperiert, es findet dagegen ein regelrechter Kampf zwischen Eltern und Pädagogen statt.
  • Sie sind also stetig konfrontativ, anstatt kooperativ.
  • Offizielle Elternabende sowie Einladungen zu Elterngesprächen werden kaum besucht beziehungsweise wahrgenommen.
  • Probleme werden nur unregelmäßig mit Schulmitarbeitenden in einem persönlichen Gespräch erörtert.
  • Erste Anzeichen, dass Kinder unter schulischen Problemen leiden, werden nicht ernst genommen.
  • Erst wenn beispielsweise ein Schulverweis angekündigt wird oder durch schlechte Leistungen die Versetzung infrage steht, melden sich U-Boot-Eltern.
  • Manche dieses Eltern-Typs sind sogar dann nicht in der Lage oder auch nicht willens sich mit den Lehrenden auszutauschen. Es wird eventuell gleich ein Widerspruch, ein Anwaltsschreiben oder sogar eine Klage eingereicht.

Fehlende Unterstützung führt zu mehr Druck

Auch wenn manche Eltern derart drastisch reagieren, wollen sie für ihr Kind in der Regel das Beste. Allerdings sorgt das überzogene Desinteresse eher dafür, dass es für die betroffenen Kinder stetig schlimmer wird.

Lehrer wie auch Eltern haben Pflichten und Rechte. Wenn beide Seiten genau darüber informiert sind und respektvoll miteinander umgehen, lässt sich für die Kinder das bestmögliche Bildungsergebnis erzielen. Glauben Eltern jedoch, dass ihnen durchweg Rechte zustehen, Pflichten jedoch nicht, kann die Verbindung Eltern / Schule nicht funktionieren.

U-Boot-Eltern: Meinungen von Schulrechtsexperten

Laut Schulrechtsexperten sind überfürsorgliche Eltern (Helikopter-Eltern) oft sehr anstrengend, da sie andauernd vor dem Lehrerzimmer warten und detailliert informiert werden möchten. Doch dieser Eltern-Typ interessiert sich wenigstens für die schulischen Leistungen ihrer Kinder.

U-Boot-Eltern agieren dagegen meistens völlig anders. Hier herrscht die Meinung, dass immer die Schule und deren Pädagogen für bestmögliche schulische Leistungen zu sorgen haben. Daher wird nicht bei beginnenden Problemen ein klärendes Gespräch gesucht. Auf dieser Basis ist eine erfolgreiche Interaktion zwischen Lehrenden und Eltern kaum möglich.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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