Was sind „The Backrooms“? Bedeutung, Definition, Erklärung

Was sind The Backrooms, Bedeutung, Definition, Erklärung


„The Backrooms“ („Die Hinterzimmer“) ist ein Phänomen aus dem Internet und gehört zur Kategorie der Creepypastas. Das sind fiktive Horrorgeschichten, die sich Internet User untereinander austauschen. Die originale Story entstand 2019 auf der Plattform 4chan und lässt sich auf ein bestimmtes Foto zurückführen. Seitdem hat sich eine ganze Geschichte mit tiefgründigen Zusatzinformationen gebildet.

Die originale Geschichte der Backrooms

Zu der Geschichte der Backrooms gehört ein ganz spezielles Foto. Auf diesem erkennt man einen leeren Raum mit gelblicher Tapete. Es sind keine Möbel und keine Menschen zu erkennen. Noch dazu hat es eine schlechte Qualität und wirkt deshalb gruselig. Wann genau das Bild zum ersten Mal gepostet wurde, ist bisher noch unbekannt. Seit den neuesten Entdeckungen lässt es sich bis auf das Jahr 2012 zurückführen, auf der Plattform 4chan. Wirklich Aufmerksamkeit bekam es aber erst 2019, als es eine dazugehörige Geschichte bekam.

Diese lautet: „If you’re not careful and you noclip out of reality in the wrong areas, you’ll end up in the Backrooms, where it’s nothing but the stink of old moist carpet, the madness of mono-yellow, the endless background noise of fluorescent lights at maximum hum-buzz, and approximately six hundred million square miles of randomly segmented empty rooms to be trapped in. God save you if you hear something wandering around nearby, because it sure as hell has heard you”

Diese Geschichte besagt, dass, wenn man nicht aufpasst, man durch den Boden der Welt fallen könnte (noclip) und dann in den Backrooms landet. Diese sind eine andere Realität, in denen es nichts weiter gibt, als eben diese Korridore mit der gelben Tapete und dem Summen der Deckenlampen. Sie reichen über eine Fläche von mehr als sechs Millionen Quadratmeilen. Es wird auch angedeutet, dass man möglicherweise nicht alleine ist.

Die Spaltung in zwei Lager

Nachdem diese Geschichte gepostet wurde, hat sie sich schnell im Internet verbreitet. Andere Nutzer haben weitere Ebenen hinzugefügt, während andere das Bild an sich mochten und dort eine Community aufgebaut haben. Diese zwei Seiten der Backrooms sind wichtig zu verstehen und zeigen, wie unterschiedlich die Nutzerinnen und Nutzer die Ursprungsgeschichte aufgenommen haben.

Die weiteren Level der Backrooms

Auf der einen Seite gibt es die Leute, die sich das Konzept der Backrooms zu eigen gemacht haben. Sie fanden die Idee sehr interessant, dass jemand einfach durch den Boden fallen und in den Backrooms landen könnte. Um noch mehr Horror hinzuzufügen, wurden weitere Level geschaffen. Die leeren Korridore mit der gelben Tapete sind dabei nur das erste Level (in manchen Fällen auch das nullte Level), in das man fallen könnte.

Angeblich soll es 999 von diesen Ebenen geben. Einige davon sind harmlos, während andere Monster behausen. Hier gibt es keine Grenzen und jeder kann an diesem Projekt arbeiten. Die Level sind teils von anderen Bildern inspiriert, die Ähnlichkeiten zum ersten Foto der Backrooms haben. Level 1 ist zum Beispiel ein leer stehendes Lagerhaus, Level 2 ein Labyrinth aus Schächten und Rohren. Eine komplette Zusammenfassung zu geben ist schwer, da nicht alle Teile der Community dieselben Geschichten entwickeln.

Die Geschichten werden auf dem offiziellen Wiki zusammengetragen, stammen aber nicht mehr nur von einem Nutzer. Vergleichbar ist dieses Projekt mit der SCP Foundation, die ebenfalls eine Art kollaborative Geschichte zwischen Nutzern aus aller Welt ist. Die Beliebtheit hat auch dazu geführt, dass immer mehr Content dazu erschaffen wird. Der YouTuber „Kane Pixels“ ist bekannt geworden, weil er diese Geschichte genommen und seine eigenen Videos dazu erstellt hat. Zahllose andere Nutzer folgten. Zudem wurden bereits mehrere Videospiele der Backrooms entwickelt.

Liminalität und die Backrooms

Das originale Bild der Backrooms gehört eigentlich zu einem anderen Trend. Dieser umfasst es, Bilder im Internet zu posten, die zwar auf den ersten Blick normal sind, aber einem eine unbehagliche Stimmung geben. Nach 2019 hat sich dieser Trend weiter fortgesetzt und ist nun mehr als „liminal spaces“ bekannt. Liminalität ist dabei schwer zu definieren und beschreibt einen Zustand der Veränderung oder des Übergangs. Das Konzept selbst ist schon sehr alt und nicht erst durch das Internet entstanden.

In diesem Falle bezieht es sich eben auf bestimmte Orte, an denen man nicht ist, sondern nur hindurchschreitet. Das Bild der Backrooms passte perfekt in diese Beschreibung. Anders als die Community der Backrooms wird hier keine Hintergrundgeschichte hinzugedichtet. Leute schauen sich lediglich gerne diese Bilder an, da sie selbst genug Horror verbreiten. Einige davon werden aber wiederum von anderen Teilen der Community verwendet und in die Backrooms eingearbeitet.

Auch hier gibt es einige Werke zu nennen, die den Backrooms ähneln und sich Liminalität zu eigen machen. Diese gab es aber schon vor 2019, spiegeln aber ein ähnliches Konzept wider. Beispiele sind der Film „The Shining“ (1980), das Videospiel „Control“ (2019) oder das Buch „House of Leaves“ (2000). Wahrscheinlich wurden das originale Bild und die Geschichte der Backrooms von diesen Werken inspiriert, woraus sich dann die zwei Lager gebildet haben.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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