Was ist „Goblin-timacy“? Bedeutung, Erklärung, Definition


Angelehnt an mystische, kleine Kreaturen, die in geheimnisvollen Dimensionen zu Hause sind, entwickelte sich in den vergangenen Jahren ein neuer Trend in der Dating-Welt, der auch als „Goblin-timacy“ bezeichnet wird. Der neue Trend bezieht sich auf ein bislang unerforschtes Phänomen, bei dem Menschen auf Partnersuche sich kleiner machen, beziehungsweise unliebsamer darstellen, als diese wirklich sind. Auf diese Weise soll das begehrte Gegenüber einen Überraschungseffekt erleben und die eigene Chance auf eine potenzielle Partnerschaft erhöht werden.

Die „Goblin-timacy“ lehnt sich nur begrifflich an die kleinen Kreaturwesen namens „Goblins“ an, meint aber eine psychologische Methode zur gezielten Selbstdarstellung – und zwar auf ungewöhnliche Art und Weise. Was es mit der neuen „Goblin-timacy“ nun genau auf sich hat, wo diese herstammt, wo man diese besonders häufig beobachten kann und von welchen Personengruppen diese bevorzugt angewandt wird, dazu im nun folgenden Artikel ein paar detailliertere Informationen.

Begriffsinterpretation von „Goblin-timacy“

Der Ausdruck „Goblin-timacy“ stammt aus der englischen Sprache und setzt sich aus den beiden Wörtern „goblin“ (zu Deutsch: „kleine, gnomartige, garstige Kreatur“ oder „Fabelwesen“) und „timacy“ (zu Deutsch: Kurzform für „Intimität“ oder „Außendarstellung“) zusammen. Kombiniert kann die „Goblin-timacy“ (bei der es sich im Übrigen um ein Kunstwort handelt) daher ungefähr mit „Goblin-Darstellung“ oder „Sich-klein-machen-Darstellung“ übersetzt werden.

Gemeint ist damit die Art und Weise, wie ein Individuum sich beispielsweise auf dem Dating-Markt zur Schau stellt. Anstatt ein kategorisches Balzverhalten an den Tag zu legen, fördert die „Goblin-timacy“ die bewusste Zurschaustellung von fehlerhaften Eigenschaften. Dabei kann es sich sowohl um charakterliche, als auch um optische Mängel handeln. Anstatt diese zu kaschieren, werden diese bewusst nach außen produziert.

Das Wort „Goblin-timacy“ selbst leitet sich vom englischsprachigen „Goblin Mode“ (zu Deutsch: „Kobold-Modus“) ab und wurde im Jahre 2022 zum Wort des Jahres im Oxford Dictionary gewählt. Es beschreibt ein Verhalten, bei dem man bescheiden und zurückhaltend agiert und sich eher im Understatement übt, als in Übertreibung.

Wortherkunft und Bedeutung der „Goblin-timacy“

Der Ausdruck „Goblin-timacy“ entstand vermutlich zeitgleich mit dem Wort „Goblin Mode“, nämlich im Jahre 2022. Ab da verbreitete sich der neue Trend rasend auf Social-Media- und schlussendlich auch auf Dating-Plattformen. Maßgeblich dafür verantwortlich sind die Betreiber der Dating-App namens „Badoo“, die die neu aufkommende Authentizität von Usern fördert. Der hinter der Plattform stehende Algorithmus pusht vor allem jene Profile, die durch Authentizität und Sympathie punkten. Auch im Mindset der User hat sich dieser Dating-Trend (nicht zuletzt auch durch die Verbreitung auf Social Media) bereits stark etabliert. „Goblin-timacy“ bedeutet daher nichts anderes als, sich selbst so darzustellen, wie man wirklich ist und sich dabei in sympathischer Bescheidenheit zu üben. Anhänger des Trends streben zudem nach Verabredungen, die nach den eigenen Vorstellungen sowie außerhalb der gesellschaftlichen Erwartungen ablaufen.

Wie funktioniert die „Goblin-timacy“?

Die „Goblin-timacy“ lässt sich im Grunde genommen recht unkompliziert umsetzen. Hierfür wählt man gewöhnliche Schnappschüsse von sich selbst aus verschiedenen Alltagssituationen. Anschließend erstellt man sich ein eigenes Profil auf einer Dating-Plattform seiner Wahl. Das Profil wird dann noch mit sympathischen und realistischen Informationen über die eigene Person gefüllt. Auf diese Weise kann ein bescheidenes und authentisches Bild über die eigene Person nach außen transportiert werden.

Verwendungsbereiche der „Goblin-timacy“

Nachdem sich der neue Trend „Goblin-timacy“ in den vergangenen Monaten immer weiterverbreitete, so begegnet man diesem mittlerweile in den folgenden Lebensbereichen:

  • Dating-Plattformen
  • Social-Media-Plattform
  • Alltagsleben

Die nachstehenden Unterabschnitte sollen daher einmal dazu verwendet werden, sich noch intensiver mit den oben genannten Hauptverwendungsbereichen der „Goblin-timacy“ auseinanderzusetzen.

Dating-Plattformen

Auf Dating-Plattformen kommt der neue „Goblin-timacy“-Trend vor allem bei der Erstellung individueller Dating-Profile zum Einsatz. Hier werden natürliche Schnappschüsse aus dem Alltag verwendet und auf der Plattform hochgeladen. Anschließend wird das eigene Profil mit individuellen Informationen – jedoch in sympathischer und ehrlicher Art und Weise – befüllt. Durch die authentischen Angaben werden dann passendere Partner angezogen, was zu nachhaltigeren und besseren Beziehungen führen kann.

Social-Media-Plattformen

Ebenso beliebt ist die „Goblin-timacy“ aber mittlerweile auch auf Social-Media-Plattformen, wie beispielsweise Instagram. Dort finden Influencer verstärkt gefallen an dem neuen Trend, der sich für mehr Authentizität starkmacht. Entsprechend werden eigene Videos von Alltagssituationen hochgeladen, in denen die Protagonisten beispielsweise ungeschminkt vor die Kamera treten. Weiterhin wird das Trendwort „Goblin-timacy“ hier in Form von Kommentaren und Hashtags weiterverbreitet.

Alltagsleben

Auch im Alltagsleben finden Menschen immer mehr Gefallen daran, sich so darzustellen, wie diese wirklich sind. Dabei muss es sich nicht einmal um rein optische Aspekte handeln. Die Verschleierung der eigenen Persönlichkeit gilt mittlerweile als ebenso unbeliebt, was die „Goblin-timacy“ zu beheben versucht.

Gesellschaftliche Einordnung der „Goblin-timacy“

Gesellschaftlich kann die „Goblin-timacy“ in so ziemlich alle Altersklassen eingeordnet werden. Zwar wird diese vorrangig von Social-Media-, beziehungsweise von Dating-App-affinen Personen gekannt, jedoch findet diese immer mehr Anhänger auch in fremden Zielgruppen. Die „Goblin-timacy“ kann daher als gesamtgesellschaftliches Phänomen verstanden werden, welches aktuell stark viral ist und perspektivisch auch auf weitere Bereiche des alltäglichen Lebens überschwappen dürfte.

Kritische Betrachtung der „Goblin-timacy“

Nichtsdestotrotz weist die „Goblin-timacy“ auch einige – stellenweise scharfe – Kritiker auf. Bemängelt wird vor allem, dass die „Goblin-timacy“ eine „Einladung zum sich gehen lassen“ sei. Anstatt sich bei der Partnersuche Mühe zu geben und sich im besten Licht zu präsentieren, so würde man die Dinge dem Zufall überlassen und stellenweise Potenziale auf der Strecke lassen. Auch sehen Kritiker in der „Goblin-timacy“ einen weiteren Beweis für den einhaltenden Sittenverfall und die allgemeine Verrohung der Gesellschaft. Darüber hinaus wird der Begriff „Goblin-timacy“ als solches kritisiert, weil es sich nur wieder um einen weiteren, trendigen Social-Media-Begriff handeln würde.

Fazit zum Thema „Goblin-timacy“ und Nennung ähnlicher Begrifflichkeiten

Insgesamt kann die „Goblin-timacy“ als ein neuer Trend im Dating-Bereich verstanden werden, bei dem sich Menschen genau so präsentieren, wie diese wirklich sind. Dies betrifft optische, aber auch charakterliche Aspekte. Die „Goblin-timacy“ wirbt daher für mehr Authentizität und schwappte bisweilen auch auf die Bereiche Social Media und Alltagsleben über.

Mit dem Begriff „Goblin-timacy“ sind unter anderem die Begrifflichkeiten „Furries Romantic“ sowie die „Triangle Method“ verwandt. Bei der „Furries Romantic“ zeigen sich die Anhänger ihre Liebe und Zuneigung durch die gemeinsame Teilnahme an Furry-Veranstaltungen. Hingegen zielt die „Triangle Method“ auf einen psychologischen Trick ab, bei dem das Gegenüber durch Gestik und Mimik zu einem Kuss animiert werden soll.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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