Was sind Low Performer / Minderleister? Bedeutung, Definition, Erklärung

Was sind Low Performer, Minderleister, Bedeutung, Definition, Erklärung


Ein Low-Performer oder Underachiever ist jemand, der dauerhaft unter seiner körperlichen und/oder geistigen Leistungsfähigkeit bleibt. Das Gegenteil ist der Leistungsträger oder „High Performer“.

Definition: Low-Performer

Wichtige Leistungsbereiche für Underperformance sind Schulleistung, Arbeitsleistung oder sportliche Leistungen. Die tatsächliche Leistung wird an den Maßstäben von gleichaltrigen Personen (Peers) und der erwarteten Leistung gemessen. So sind diejenigen High Performer, die dauerhaft überdurchschnittlich sind und diejenigen, die dauerhaft unter dem Durchschnitt liegen, werden als Low-Performer bezeichnet. Leistungsmaßstäbe können Erwartungen, Anforderungen oder Zielvereinbarungen sein.

Underachiever in der Schule

Der Begriff Lowperforming oder Underachieving wird am häufigsten für Studenten verwendet. Leistungsschwache sind diejenigen, die in ihrer Schullaufbahn deutlich unter ihrem intellektuellen Potenzial lagen oder trotz scheinbar sehr hoher Intelligenz keine überdurchschnittlichen oder sogar unterdurchschnittlichen Leistungen erbracht haben. Diese Schüler bleiben weit hinter dem zurück, was ihre Veranlagung zulässt.

Ursachen: Low Performer

Die Gründe für eine schlechte Leistung können nicht eindeutig identifiziert werden. Bei der Hochbegabung etwa können sie in seltenen Fällen auf eine einzige Ursache zurückzuführen sein. Motivationslosigkeit durch familiäres Desinteresse am schulischen Fortschritt des Kindes, problematische Erziehung, mangelndes Leistungsinteresse, überzogene Erwartungen und Persönlichkeitsmerkmale wie Angst, Vermeidung von Anstrengung sind mögliche Auslöser. Was die Anreizstrukturen anbelangt, so sind Low-Performer tendenziell unterdurchschnittlich leistungsmotiviert und auf pädagogische Unterstützung angewiesen.

Ein Grund für schlechte Leistung können die überhöhten Leistungsanforderungen sein, die für viele Hochbegabte charakteristisch sind. Dementsprechend haben Underperformer Schwierigkeiten, ihre hohen Leistungserwartungen mit ihren wahren Fähigkeiten in Einklang zu bringen. Ebenso können auch Unruhe und Nervosität, die kaum von ADHS zu unterscheiden sind, zu einer verminderten Leistungsfähigkeit führen. Bei manchen Hochbegabten und Menschen mit ADHS können sowohl Offenheit für Reize als auch hohe Sensibilität für die Sinne die Aufmerksamkeit negativ beeinflussen.

Ein negatives Selbstkonzept kann auch ein Grund für geringe Motivation sein. Dies kann durch einschränkende, regulierende, abwertende oder ausgrenzende Einstellungen des Elternteils, aber auch durch ein negatives Selbstverständnis der Eltern verursacht sein. Die Verwendung des Begriffs „Underperformer“ führt zu einer nicht hilfreichen Stigmatisierung, hauptsächlich um alle Verantwortlichen (Gesellschaft, Bildungseinrichtungen, Eltern) zu entlasten.

Low-Performer unter den Genies

Über Hochbegabte und Underachiever wurden zahlreiche Erkenntnisse gewonnen. In einigen wissenschaftlichen Artikeln sind bis zu 50 Prozent der Underperformer hochbegabt. Unter den untersuchten Hochbegabten waren 15 Prozent der Schüler leistungsschwach.

Low-Performer bei der Arbeit

Ein Low-Performer im Arbeitsumfeld ist ein Mitarbeiter, der seine individuellen Fähigkeiten nicht voll ausschöpft und damit unter der Durchschnittsleistung vergleichbarer Mitarbeiter bleibt. Quantitative und/oder qualitative Minderleistungen von weniger als der Hälfte der durchschnittlichen Normalleistung implizieren schleichende Leistungsdefizite und rechtfertigen eine verhaltensbedingte Kündigung. Als nicht vertragsgemäße Werkleistungen gelten die Nichterfüllung, die Schlechterfüllung oder die Verletzung vertraglicher Nebenpflichten.

Verstöße liegen vor, wenn der Mitarbeiter nicht am Arbeitsplatz, nur vor Ort oder nur privat tätig ist. Da eine Nacharbeit aufgrund von Dauerschuldverhältnissen nicht möglich ist, erhält er nach dem Grundsatz „keine Arbeit ohne Entgelt“ keinen Lohn. Schwieriger sind die Minderleistungssituationen, in denen die Arbeit erledigt wird, aber eine nachteilige Abweichung von der geschuldeten Qualität oder Quantität aufweist. Lohnkürzungen sind hier nicht möglich. Der Inhalt der Arbeit hängt von der subjektiven Leistung des einzelnen Arbeitnehmers ab. Der Arbeitnehmer muss so weit wie möglich das tun, was er tun soll. Die Erfüllung von Verpflichtungen nicht starr, aber dynamisch und an der Leistungsfähigkeit des Mitarbeiters orientiert.

Die Gründe für Low-Performance bei der Arbeit

Schlechtes Verhalten ist eine Leistungsstörung, die auf mangelnden Willen und mangelnde Leistungsbereitschaft zurückzuführen ist. Eine individuelle Minderleistung liegt vor, wenn der erforderliche Leistungswille vorhanden ist, diese aber aufgrund von Umständen, die man nicht zu vertreten hat (Krankheit), nicht geltend gemacht werden können. Auch muss zwischen Leistungsdefiziten und Kompetenzdefiziten unterschieden werden.

Underperforming steht für absichtliche Minderleistung, weil der Mitarbeiter seine Arbeitsfähigkeit behindert und schlechte Leistungen erbringt. Mangelnde Eignung bedeutet das Fehlen der erforderlichen Qualifikation oder aus altersbedingten, krankheitsbedingten oder körperlichen/geistigen Gründen.

Die Rechtsfolgen

Es drohen Kürzungen oder Streichungen von Sonderzahlungen, Gehaltskürzungen, strafrechtliche Versetzungen oder Kündigungen. Schlechte Leistungen sind ein berufliches Hindernis, das zur Kündigung führen kann. Die Rechtsprechung zur Low-Performer-Kündigung entsprach damals der vorherrschenden Auffassung.

Erbringt ein Mitarbeiter über einen längeren Zeitraum eine deutlich unterdurchschnittliche Arbeitsleistung, kann dies unter Umständen eine verhaltensbedingte oder personenbezogene Kündigung im Sinne des § 1 Abs. 2 KSchG rechtfertigen. Dies gilt insbesondere dann, wenn seine Arbeit nicht so gut ist, wie er eigentlich leisten kann.

Low-Performer im Sport

Vor allem im Leistungssport können schlechte Leistungen eine Rolle spielen. Die Qualifikation ist hier eine wichtige Hürde, schlechte Leistungen können zur Nichtteilnahme oder zum Ausscheiden führen. Ein wichtiger Indikator für schlechte Leistungen im Sport ist der Abstieg oder die Disqualifikation zum Zeitpunkt des Abstiegs. Im Profisport gelten Sportler als Arbeitnehmer, hier gilt also das Arbeitsrecht. Sportverweigerung ist eine Form von Minderleistung, die auf bestimmte Absichten des Sportlers zurückzuführen ist.

Low-Performance im Börsenhandel

Im Börsenjargon wird die Performance in Underperformer, Performer und Outperformer eingeteilt, je nachdem, ob sich der Markt für ein Wertpapier oder einen anderen Basiswert dauerhaft unter, marktkonform oder über einer Benchmark entwickelt. Low-Performer sind zum Beispiel Aktien, die kurz- bis mittelfristig hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind oder den allgemeinen Aktienmarkttrend hinter sich gelassen haben.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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