Mit dem Begriff Pillenmüdigkeit wird keine Müdigkeit im herkömmlichen Sinne beschrieben und es sind ausschließlich Frauen, die pillenmüde sind. Mit der Pille, um die es sich hier dreht, ist die Anti-Baby-Pille gemeint. Das heißt, dass pillenmüde Frauen es ablehnen die Anti-Baby-Pille zu nehmen.
Was war vor der Pillenmüdigkeit? Bedeutung, Definition, Erklärung
Vor der Pillenmüdigkeit gab es eine Zeit, in der fast alle Frauen im gebärfähigen Alter mit der Pille verhütet haben, sobald sie sexuell aktiv waren. Seit dem Jahr 1961 ist die Pille in Deutschland auf dem Markt. Die Einführung der Pille galt damals als Revolution des weiblichen Sexuallebens. Denn von nun an war es den Frauen möglich selbst zu steuern, ob sie gerne schwanger werden möchten oder nicht. Zuvor war diese Entscheidung jeweils nur halbselbständig möglich und basierte auf einer Absprache zwischen den Frauen und ihren jeweiligen Sexualpartnern. Denn immer musste der Mann etwas zur Verhütung beitragen. Mit Einführung der Pille konnte die Frau, durch die in der Pille enthaltenen Hormone, ihre eigene Fruchtbarkeit unterdrücken.
Wer genau sind die pillenmüden Frauen?
Von Pillenmüdigkeit sind in erster Linie Frauen betroffen, die über lange Jahre hinweg die Pille genommen haben. Natürlich gibt es auch Frauen, die immer anders verhütet haben, als die Pille zu nehmen. Und auch sie können pillenmüde sein, wenn sie die Pille grundsätzlich ablehnen. Da sie jedoch nie die Nachteile der Anti-Baby-Pille, im Rahmen einer Einnahme, am eigenen Leib erfahren haben, wird der Ausdruck Pillenmüdigkeit vor allem den Frauen zugeschrieben, die müde davon geworden sind die Pille einzunehmen und auf deren Anwendung in Zukunft verzichten möchten.
Warum werden Frauen pillenmüde?
Die meisten Frauen werden pillenmüde weil die Pille nicht nur ein effektives Verhütungsmittel ist. Die regelmäßige Einnahme der Pille hat manchmal auch Nachteile. Um den Eisprung der Frau zu verhindern, was letztlich dazu führt, dass die Frau auch bei Geschlechtsverkehr nicht schwanger werden kann, werden Hormone benötigt. Diese sind in einer hohen Dosierung in der Pille enthalten. Sobald jedoch der menschliche Organismus mit von außen zugeführten Hormonen konfrontiert wird, gerät er in irgendeiner Form ins Ungleichgewicht. Neben der erwünschten Unfruchtbarkeit, die so lange fortbesteht, wie die Pille eingenommen wird, verursachen diese Hormone unter Umständen Nebenwirkungen. Unter diesen Nebenwirkungen leiden nicht alle Frauen. Allerdings ist vor Einnahme der Pille nicht absehbar, ob eine Frau zu denjenigen Frauen gehören wird, die Nebenwirkungen haben. Deshalb bedeutet Verhütung mit der Pille immer auch, dass man sich einem gewissen Risiko aussetzt. Je älter Frauen werden, und je länger sie bereits mit der Pille verhütet haben, desto mehr reift in vielen von ihnen der Wunsch sich nicht mehr dauerhaft dem Risiko von Nebenwirkungen aussetzen zu müssen. Manche Frauen sind auch derart stark von Begleiterscheinungen der Pille betroffen, dass sie aus diesem Grund pillenmüde werden. Sie wünschen sich schlicht ihr normales Leben zurück, das sie vor der Einnahme der Pille hatten.
Welche Nebenwirkungen kann die Pille haben?
Viele Begleiterscheinungen treten lediglich in den ersten drei Monaten der Pilleneinnahme auf. Der Grund für die zeitlich begrenzten Nebenwirkungen ist, dass sich der weibliche Körper zunächst an die ungewohnten Hormone gewöhnen muss, die durch die Pille aufgenommen werden. Dadurch kann es zu häufiger Übelkeit und einem Spannen in der Brust kommen. Auch Zwischenblutungen sind möglich. Häufig leiden Frauen unter Kopfschmerzen und extremen Stimmungsschwankungen, wenn sie mit der Einnahme der Pille beginnen. In Ausnahmefällen kann es zu Thrombosen und Embolien kommen. Diese Risiken sind während der kompletten Dauer der Pilleneinnahme vorhanden.
Wenn Raucherinnen pillenmüde sind
Frauen, die rauchen sind besonders häufig pillenmüde. Das hat einen einfachen Grund. Das Rauchen erhöht das Risiko von Gefäßerkrankungen. Damit sind unter anderem Embolien und Thrombosen gemeint, aber auch noch weitere Erkrankungen dieser Art. Nimmt eine Frau, die raucht darüber hinaus auch noch die Pille, steigt ihr Risiko noch weiter an, da die Hormone in der Pille die Gefahr einer Gefäßerkrankung steigern. Diese liegt dann ungefähr 20 Mal bis 85 Mal höher als bei Frauen, die nicht rauchen und nicht die Pille nehmen.
Was störte pillenmüde Frauen noch an der Einnahme der Pille?
Viele pillenmüde Frauen, die die Pille letztlich abgesetzt haben, geben an, dass sie pillenmüde wurden, weil diese Form der Verhütung für sie selbst mit viel Aufwand verbunden war. Einerseits verstehen viele junge Frauen nicht mehr warm sie alleine die Verantwortung für die Verhütung tragen sollen. Sie möchten, dass auch der Mann seinen Teil zur Verhütung beiträgt. Andere pillenmüde Frauen hatten zwar kein Problem damit die alleinige Verhütungsverantwortung zu tragen, geben jedoch an, dass sie öfter vergessen hatten die Pille einzunehmen. Die Pille muss immer zu einem bestimmten Zeitpunkt und regelmäßig geschluckt werden, sonst wirkt sie nicht. Somit empfanden es pillenmüde Frauen häufig als sehr großen Aufwand an die Einnahmezeiten zu denken.