Immer wieder ist Social Media die Geburtsstätten von stellenweise merkwürdigen Trends – so auch beim sogenannten „Vabbing“. Bei diesem neuen TikTok-Trend nutzen junge Frauen ihr eigenes Vaginalsekret, um dieses als Parfümierung am Hals oder im Gesicht zu nutzen. Die Wortneuschöpfung „Vabbing“ verbreitet sich aktuell viral im Netz. Genauso verhält es sich mit der dahinterstehenden Praktik. Sie soll potenzielle Sexualpartner anziehen.
Dieser etwas eigensinnige Trend wird von vielen Seiten scharf angefeindet. Zum einen wird den Anhängern des Trends Verrohung, zum anderen gesundheitliche Fahrlässigkeit vorgeworfen. Komiker und Prominente sind bereits auf den Trend aufmerksam geworden und nutzen diesen als Grundlage für individuelle Gags. Was es mit dem „Vabbing“ jedoch genau auf sich hat, woher der Trend stammt und welche Gefahren dieser wirklich aufweist, darüber sollen im nachstehenden Artikel weitere Informationen geliefert werden.
Begriffserläuterung von „Vabbing“
„Vabbing“ ist eine Wortneuschöpfung, die aus der englischen Sprache stammt. Sie setzt sich aus den Begriffen „vagina“ (zu Deutsch: „Vagina“ oder „Scheide“) und „dabbing“ (zu Deutsch: „tupfen“) zusammen. In Kombination entsteht so die mehr oder weniger seltsame Übersetzung mit dem Wortlaut „Vagina tupfen“.
Gemeint ist damit die Vorgehensweise, die beim „Vabbing“ umgesetzt werden muss. Hierfür berührt die Frau (entweder mit der bloßen Hand oder mit einem medizinischen Handschuh) ihr primäres Geschlechtsteil und sammelt auf diese Weise Vaginalsekret auf ihren Fingern. Anschließend wird dieses dafür verwendet, um dieses am Hals und im Gesicht zu verteilen. So verteilt sich der Geruch und soll potenzielle Sexualpartner anziehen.
Die Wirksamkeit dieses Trends ist jedoch stark umstritten. Des Weiteren führt der Geruch von Vaginalsekret bei den meisten Menschen zu Abneigung und Ekel. Nicht zuletzt deswegen gilt das „Vabbing“ auch als unhygienischer und stark polarisierender Trend.
Herkunft und Bedeutung von „Vabbing“
Beim „Vabbing“ handelt es sich um einen typischen Social-Media-Trend, der vermutlich Anfang 2023 auf der Plattform TikTok entstand. Hier verbreiteten einzelne Userinnen zunächst Videos von sich, wie diese sich (nicht vor der Kamera zu sehen) an ihre Vagina griffen, um Sekret zu sammeln und verteilten dieses dann am Hals sowie im Gesicht. Innerhalb von Kurzvideos wurden zudem die Gründe für dieses Verhalten erörtert – außerdem auch die (vermeintlich) vorteilhaften Folgen aufgezeigt.
Anschließend verbreitete sich das „Vabbing“ viral im Netz und immer mehr junge Frauen nutzten das „Vabbing“ beim Dating. Es feierte daraufhin einen Teilerfolgt, weil es zum einen ein viraler Begriff wurde und zum anderen zahlreiche Anhänger, sowohl unter Frauen, als auch unter Männern fand, die dies sexuell erregend fanden.
Verwendung von „Vabbing“
Das „Vabbing“ ist eine mittlerweile recht geläufige Praktik, die vor allem von jungen Frauen zur Partnersuche verwendet wird. Darüber hinaus stößt man in den folgenden Lebensbereichen ebenfalls auf das „Vabbing“:
- TikTok-Trend
- Parfümierung
- sexuelle Vorliebe
Um dem Leser ein besseres Verständnis über die Hauptverwendungsbereiche des „Vabbings“ zu ermöglichen, sollen die folgenden Unterabschnitte dazu genutzt werden, die oben genannten Kontexte des „Vabbings“ genauer zu erklären.
TikTok-Trend
Das „Vabbing“ sorgte zuerst auf der Social-Media-Plattform TikTok für Aufsehen, als junge Frauen damit begonnen, Videos von dieser Praktik online zu stellen. In diesen Videos wurde das Vaginalsekret zunächst gewonnen und anschließend am Hals sowie im Gesicht aufgetragen. Durch die Verwendung in Bild- sowie Videobeschreibungen, Kommentaren und auch in Form von Hashtags verbreitete sich das Wort „Vabbing“ alsbald viral auf TikTok und schwappte wenig später auch auf weitere, soziale Netzwerke, wie zum Beispiel Instagram und Reddit über. Es entwickelte sich daraus zudem eine Diskussion darüber, wie effektiv diese Praxis in Bezug auf die Anziehung potenzieller Sexualpartner ist.
Parfümierung
Im Bereich Parfümierung ist das „Vabbing“ bisweilen nur ein recht exotischer Trend, der nicht massentauglich oder gar vermarktbar ist. Einige Frauen behaupten, dass das Vaginalsekret einen eigenen, einzigartigen Duft hat und es als Parfüm verwenden, um sich attraktiver zu fühlen oder potenzielle Partner anzuziehen. Die Industrie kann und wird diesen Trend vermutlich nicht weiterverfolgen, da dieser hochindividuell und brisant ist. Das „Vabbing“ stößt in Bezug auf die Parfümierung vielerorts auf Ekel und Ablehnung.
Sexuelle Vorliebe
Schließlich gilt das „Vabbing“ seit jeher vor allem in der Sexualität als etablierte Praktik, beziehungsweise als Fetisch. Einige Menschen finden beispielsweise den Geruch von Vaginalsekret sexuell erregend und nutzen das „Vabbing“ als Teil ihres intimen Lebens. Hierfür wird das Vaginalsekret während des Geschlechtsverkehrs in verschiedene Bereiche des weiblichen Körpers geführt – dies kann seitens der Frau, aber auch seitens des Mannes geschehen. Das „Vabbing“ zeigt an dieser Stelle, wie unterschiedlich sexuelle Vorlieben sein können und wie sie in verschiedenen Formen zum Ausdruck gebracht werden.
Gesellschaftliche Einordnung von „Vabbing“
Gesellschaftlich kann das „Vabbing“ einer Vielzahl an Zielgruppen zugeordnet werden. Meist handelt es sich dabei jedoch um junge Frauen im Alter von 18 bis 30 Jahren, die das „Vabbing“ als einen alternativen Fetisch verstehen. Gleichzeitig schätzen diese die Natürlichkeit – immerhin wird kein chemisches Parfüm verwendet, sondern natürliches Körpersekret. Bei älteren Generationen stößt die Praktik des „Vabbing“ hingegen auf Ablehnung. Von diesen Personengruppen wird das „Vabbing“ weder gekannt noch toleriert.
Kritiken zum Begriff „Vabbing“
Da es sich beim „Vabbing“ um eine recht exotische, gewöhnungsbedürftige Praktik handelt, stößt diese auch vergleichsweise oft auf Kritik. Bemängelt werden oft die fehlende Hygiene und die gesundheitlichen Risiken, die mit dem „Vabbing“ einhergehen. Denn das „Vabbing“ kann die Verbreitung sexuell übertragbarer Krankheiten, verursacht durch Viren oder Bakterien fördern. Weiterhin wird das „Vabbing“ als ekelhaft und abstoßend empfunden – dies betrifft vor allem ältere Generationen. Zu guter Letzt wird das „Vabbing“ als animalischer und wenig kultivierter Trend beschrieben.
Fazit zum Thema „Vabbing“ und ähnliche Begrifflichkeiten
Unterm Strich kann das „Vabbing“ als eine sexuelle Praktik beschrieben werden, bei dem weibliches Vaginalsekret als Parfümersatz dient und am Hals sowie im Gesicht aufgetragen wird. Es soll stimulierend wirken. Gleichzeitig ist Vaginalsekret natürlich und chemikalienfrei – wenngleich sich darin häufig viele Krankheitserreger verbergen.
Neben dem „Vabbing“ existieren noch weitere Sexualtrends, wie beispielsweise „Kopulatparfümierung“ und „Urophilie“. Bei der „Kopulatparfümierung“ wird auf die Verwendung von sexuellen Körperflüssigkeiten, wie beispielsweise Ejakulat, ebenfalls als Parfümersatz oder Duftstoff, Wert gelegt. Hingegen beschreibt die „Urophilie“ eine sexuelle Vorliebe, bei der Urin eine wichtige Rolle spielt. Einige Menschen finden den Kontakt mit Urin sexuell erregend und praktizieren dies in verschiedenen Formen (entweder als Teil des Vorspiels oder während des Hauptakts).