Was ist Neediness? Bedeutung, Definition, Erklärung, Psychologie

Was ist Neediness, Bedeutung, Definition, Erklärung, Psychologie


Neediness ist ein Phänomen aus der Paarforschung und beschreibt die zwanghafte Bestätigung innerhalb einer romantischen Beziehung. Im deutschen Sprachgebrauch wird Neediness häufig als Ausdruck für Bedürftigkeit verwendet und ist negativ konnotiert.

Was ist Neediness? Bedeutung, Definition, Erklärung, Psychologie

Der Begriff „Neediness“ steht in einem engen Zusammenhang zur Jugendsprache und wird in dieser Hinsicht als eine bestimmte Charakteristik benutzt. Die zu beschreibende Person ist jemand, der seinen Partner überfordert oder emotional erschöpft. Personen, denen Neediness unterstellt wird, werden umgangssprachlich auch als psychische Blutsauger oder Energievampiere bezeichnet.

Neediness beschreibt expliziert ungesunde Bedürftigkeit und ist nicht als Ausdruck für Zuneigung zu deuten. Aus diesem Grund beschäftigen sich auch Paartherapeuten mit diesem Phänomen. Klassische Indikatoren sind Eifersucht, Stress und ein Gefühl des Erdrückens.

Neediness: Kriterien und Einordnung

Den Partner zu brauchen, ist Teil einer Beziehung. Aber ein Übermaß an Bedürftigkeit kann mehr schaden als nützen. Aus diesem Grund kann es schwer sein, Neediness von anderen Faktoren zu unterscheiden. Die negative Bedürftigkeit lässt sich allerdings an klare Kriterien Festmachen.

Das Wegfallen der eigenen Identität gilt als Zeichen für Neediness. Dies geht häufig mit dem Verlust des eigenen Selbstbewusstseins einher. Wenn eine Person übermäßig viel Zeit damit verbringt, dem Partner zu gefallen, ist das ein Zeichen von negativer Bedürftigkeit.

Zudem spielt Eifersucht bei Neediness eine entscheidende Rolle. Es kommt vor, dass die Person in einen Rausch von Anschuldigungen verfällt, wenn der Partner mit einer Person des bevorzugten Geschlechts spricht. Ausprägungen können das ständige Schreiben von SMS und wiederholte Telefonanrufe sein.

Neediness geht auch oftmals mit einem Verlust der Unabhängigkeit einher. Eigene Hobbys und Freundschaften bauen sich ab und getrennte Aktivitäten werden negativ bewertet. Weiterhin wird die übermäßig schnelle Entwicklung einer Beziehung als ein eindeutiges Zeichen gewertet.

Überwindung der Neediness: Tipps, Maßnahmen

Bei Neediness handelt es sich in der Regel um ein tief verwurzeltes Verhalten und ist vergleichbar mit einer schlechten Angewohnheit. Aus diesem Grund merken Therapeuten an, dass es zur Überwindung Zeit und Entschlossenheit benötigt. In einigen Fällen ist eine Verhaltenstherapie vorgesehen.

Eine gute Kommunikation kann Neediness stoppen. Da Bedürftigkeit auch ein Teil von Kommunikation ist, müssen Betroffene alternative Möglichkeiten entwickeln, sich ihrem Partner mitzuteilen. Bewerte Methoden sind hierbei das Erklären des eigenen Handelns, das Verwenden von “Ich”-Aussagen und das Hinterfragen der eigenen Gedanken.

Die Wissenschaft diskutiert zurzeit den Zusammenhang zwischen sozialen Medien und Neediness. Studien haben bewiesen, dass sich soziale Medien negativ auf die psychische Gesundheit auswirken können. Menschen, die viel Zeit in den sozialen Medien verbringen, können ein verzehrtes Bild von Beziehungen entwickeln.

Es ist weiterhin bekannt, dass Personen, die von Neediness betroffen sind, online Plattformen nutzen, um andere Personen zu verfolgen oder zu stalken. Dieses Verhalten führt zu gesteigerter Nervosität, Misstrauen und Paranoia. Da der Einfluss der sozialen Medien in der Verhaltensforschung unbestritten ist, wird den Betroffenen angeraten, für längere Zeit Social-Media-Aktivitäten einzustellen.

Abgrenzung: Neediness

Da krankhafte Bedürftigkeit ein mentales Problem ist, gibt es viele Überschneidungen zu bedenkenlosen Verhaltensweisen. Eine Abgrenzung fällt häufig schwer. Aus diesem Grund müssen betroffene Personen ihr Verhalten selber eingestehen. Das Bewusstsein der eigenen Wirkung auf dem Partner fehlt. Angesprochene Personen reagieren deshalb oft mit Missverständnis oder Aggression.

Als klares Merkmal zur Abgrenzung gilt die Auswirkung auf den Partner. Bei Neediness ist das eigentliche Opfer die gesunde Person. Das Verhalten des Betroffenen streut in die Umwelt. Bei klassischen Beziehungsproblemen existiert meistens eine passive Person. Wenn bedürftige Personen auf ihr Verhalten angesprochen werden, reagieren die meisten mit Unverständnis. Das Problem wird bei fehlender Nähe gesucht und nicht bei dem eigenen Needy-Verhalten.

Dies ist ein eindeutiges Zeichen, um Neediness abzugrenzen. Wenn es sich tatsächlich um fehlende Nähe handeln würde, dann würde der Partner nicht selbst unter psychischen Druck stehen. Es handelts sich um eine Verzerrung in der Wahrnehmung, um unangenehme Gefühlszustände rechtfertigen zu können. In diesem Zusammenhang spricht die Sozialpsychologie auch von kognitiver Dissonanz.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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