„Loud Quitting“ ist das Gegenstück zum aktuellen Trend des „Quiet Quitting„. Beim „Loud Quitting“ lässt man Vorgesetzte und Kollegen oder Kolleginnen wissen, was einen im aktuellen Beruf stört. Das Ziel hierbei ist nicht, sofort zu kündigen, sondern vielmehr, die Dinge einzufordern, die man benötigt, um wieder zufrieden zu sein. Werden die Wünsche vom Arbeitgeber nicht erfüllt, zieht man die entsprechende Konsequenz und kündigt.
Was ist der Unterschied zwischen „Loud Quitting“ und „Quiet Quitting“
Bei „Quiet Quitting“ drücken Mitarbeitende ihren Unmut über die aktuellen Arbeitsbedingungen nicht direkt aus. Stattdessen leisten sie im Arbeitsalltag nur das absolute Minimum an Arbeit, das im Vertrag festgelegt ist. Es ist also oft eine stille Form des Protests gegen die freiwillige Mehrarbeit, die Arbeitgeber oft von Mitarbeitenden erwarten. Viele Menschen nutzen „Quiet Quitting“ auch als eine Form des Selbstschutzes, wenn sie zum Beispiel bereits innerlich gekündigt haben und auf der Suche nach einer neuen Anstellung sind, aber noch nicht offiziell die Kündigung eingereicht haben.
Funktioniert „Loud Quitting“?
In vielen Fällen kann „Loud Quitting“ durchaus die gewünschten Änderungen erzielen. Es ist auf jeden Fall wichtig, offen mit dem Arbeitgeber oder den Vorgesetzten zu kommunizieren, wenn man mit etwas unzufrieden ist. Denn nur so können gemeinsam Lösungen erarbeitet werden. Schwierig kann es werden, wenn man die Kündigung fast als eine Form der Erpressung oder Drohung verwendet, um Wünsche oder Bedürfnisse durchzusetzen. Hier kann es passieren, dass der Plan nicht aufgeht und man einfach dazu aufgefordert wird, zu kündigen und sich eine andere Stelle zu suchen.
Man sollte also nicht darauf setzen, dass man mit „Loud Quitting“ bekommt, was man will. Im schlimmsten Fall droht man mit einer Kündigung, die man am Ende nicht durchzieht und riskiert schlechte Stimmung im Berufsalltag. So würde man die zuvor bereits nicht ideale Situation nur noch verschlimmern und weitere psychische Belastung riskieren.
Manche Menschen gehen auch in Verhandlungen hinein und behaupten, bereits ein Angebot vorliegen zu haben, das alle Bedingungen erfüllt, die sie aktuell von ihrem Arbeitgeber fordern. Im besten Fall stimmt das und funktioniert und man behält seinen aktuellen Job zu den gleichen Bedingungen, die man sich im nächsten Job ausgehandelt hätte.
Im schlimmsten Fall gibt es kein Angebot und der aktuelle Arbeitgeber lässt sich nicht auf die Verhandlungswünsche ein. Hier muss man dann entweder den Bluff zugeben – was äußerst unangenehm ist – oder den Plan durchziehen, kündigen und hoffen, dass man schnell genug einen neuen Job findet.
Wie sollte man „Loud Quitting“ angehen?
Damit man möglichst erfolgreich darin ist, die Bedürfnisse im Beruf erfüllt zu bekommen oder die aktuellen Bedingungen zu verbessern, sollte man nicht einfach losstürmen und Forderungen stellen. Besser ist es, sich vorher genau anzuschauen, wie im Unternehmen kommuniziert wird und ob Vorgesetzte oder Arbeitgeber überhaupt offen für derartige Gespräche sind. Ist das nicht der Fall, kann man sich meist die mentale Arbeit sparen und ist möglicherweise mit „Quiet Quitting“ besser beraten.
Außerdem empfiehlt es sich, nicht vor Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen über die Pläne zu sprechen oder dem Unmut allzu oft Luft zu machen. Es kann immer passieren, dass die Kollegen oder Kolleginnen mit Vorgesetzten über die eigenen Pläne sprechen. So werden die Erfolgschancen der „Quiet Quitting“-Strategie stark reduziert.
Offene Kommunikation mit Vorgesetzten ist in den meisten Fällen der richtige Weg, eine Entscheidung für oder gegen die Kündigung zu treffen. Denn selbst wenn die Vorgesetzten nicht offen für ein Gespräch sind, hat man eine eindeutige Antwort erhalten.