Was ist Kimbap? Bedeutung, Definition, Erklärung

Was ist Kimbap, Bedeutung, Definition, Erklärung


Kimbap ist eine koreanische Spezialität, die auf gekochtem Reis basiert. Die Reisrollen werden durch Purpurtang zusammengehalten, der auch mit dem koreanischen Begriff Gim beschrieben wird. Daher verwundert es nicht, dass die Speise nicht nur als Kimbap, sondern in Korea vielmehr als Gimbap bekannt ist. So setzt sich der Name aus dem Purpurtang Gim sowie dem Begriff Bap zusammen, der sich auf den gekochten Reis bezieht. In der Präsentation erinnert das Gimbap an das japanische Sushigericht Norimaki, das historisch gesehen laut einigen Ansichten auch als Inspiration für Kimbap gilt. Kimbap ist jedoch ein eigenständiges koreanisches Gericht mit langer Tradition, das ganz eigene Varianten bereithält.

Die Entstehungsgeschichte des Kimbap

Ganz klar sind die Ursprünge des Kimbap historisch gesehen nicht. Die am meisten verbreitete Theorie geht wie erwähnt davon aus, dass sich das Kimbap aus den japanischen Norimaki entwickelte. Dies geschah vermutlich in der Zeit der japanischen Besetzung Koreas zwischen 1910 und 1945. Während dieser Zeit öffnete sich die koreanische Küche verschiedensten internationalen Einflüssen, auch dem japanischen Bento sowie den Sushivarianten. Insofern macht die Vorstellung Sinn, dass daraus das Kimbap entstand. Nach dieser Theorie entwickelte das Kimbap schnell eine ganz eigene Identität, die koreanische kulinarische Eigenheiten umgriff.

Alternativ gibt es auch die Vorstellung, dass Kimbap sich eigenständig aus der koreanischen Tradition der Reisgerichte, dem bap, entwickelte und sich unabhängig von japanischen Einflüssen etablierte. So soll das koreanische historische Gericht Bokssam als Einfluss gegolten haben. Welche der Theorien wahr ist, bleibt unklar. Klar ist jedoch, dass Kimbap heute ein komplett eigenständiges Reisgericht darstellt, das sich vom japanischen Sushi kulinarisch unterscheidet.

Siehe: K-Pop / koreanisch Wörterbuch

Unterschiede zum Sushi

Nur auf den ersten Blick scheint Kimbap einigen vielleicht eine Variante des Sushi zu sein. Doch Kimbap hat seine ganz eigene Tradition – und seine ganz eigenen Varianten. Während das traditionelle Norimaki Japans in der Regel puristisch daherkommt, setzt das Kimbap gerne auf eine farbenfrohe Variante von Zutaten, dabei kann selbst der Reis eingefärbt und somit in der Kolorierung hervorstechend sein. Gerne wird der Reis eines Kimbap auch mit Sesam verfeinert – und generell gut gewürzt. Das gilt beim japanischen Sushi traditionell als No-Go.

Auch ist das Kimbap nicht so elementar auf Fisch festgelegt, wie das japanische Sushi. So können die Zutaten eines Kimbap auch mit Gemüsevarianten, Kräutern oder Fleisch ergänzt sein. Das Kimbap setzt dabei üblicherweise auf vorgekochte statt rohe Zutaten. Kimbap ist also keine bloße Variante des japanischen Sushis, sondern eine variantenreiche Alternative mit ganz eigenen Geschmacksrichtungen.

Varianten des Kimbap

Ganz dem Namen gemäß gehören zu den elementaren zustaten des Kimbap die Seetangblätter (Gim) und der gekochte Klebreis (Bap). Fernab dessen kann ein Kimbap verschiedenste Zutaten umgreifen – und stellt so ein variantenreiches asiatisches Gericht als Alternative zum Sushi dar. Die Varianten des Gerichts lassen sich so nach dem ganz eigenen Geschmack herstellen, typisch für Korea wird zum Kimbap auch gerne Kimchi gereicht. In einer solchen Kombination gilt das Gericht auch als vergleichbar gesund. Das liegt nicht nur am Kimchi, sondern auch an der Algenvariante Gim, die weniger Iod enthält als vergleichbare Algenarten – und an Zutaten wie Sesam und dem meist enthaltenen Gemüse.

Doch welche besonderen Varianten des Kimbap gibt es? Schon beim Reis kann es Unterschiede geben. Neben dem traditionellen weißen Klebereis können auch dunkle Reissorten (brauner oder schwarzer Reis) zum Einsatz kommen, der Reis kann auch mit besonderen Zutaten eingefärbt sein. Gerne verwendet werden Sesamkerne und Sesamöl – sie sind aber keine Pflicht. Vom Sushi kann sich ein Kimbap durch unübliche Zutaten wie Käse, Schinken, Krabben, Spinat oder Bulgogi unterscheiden. Dabei setzt das Kimbap bei der Herstellung, nicht unähnlich des japanischen Sushis, auf einen traditionellen Bambusroller.

Wie bei vielen beliebten Nationalgerichten haben sich je nach Region Koreas ganz eigenständige Varianten des Gerichts entwickelt. So konnte in der historisch gleichnamigen Region das Chungmu-gimbap entstehen, das für seine dünnen Rollen mit bloßem Reis als Füllung und Kimchi als Beilage steht. Alternativ gibt es das Mayak-gimbap aus dem Gwangjang Markt in Seoul, das vor allem für seine Gemüsefüllungen bekannt ist: Meist lassen sich darin Karotten, gelber Rettich und Spinat entdecken. In Südkorea hat sich der Samgak-gimbap entwickelt, der an japanische Onigiri erinnert. Längst hat die internationale Küche das Kimbap für sich entdeckt. Das liegt auch daran, weil das Gericht sich als äußerst wandlungsfähig präsentiert und zumindest auf dieser Ebene dem Sushi ernsthafte Konkurrenz macht. Als berühmte Variante gilt laut einigen Theorien auch die California Roll, die nach der Ansicht einiger von koreanischen Einwanderern in Los Angeles etabliert wurde.

Zusammenfassender Überblick zu Kimbap

Ob Kimbap nun sich aus japanischen Einflüssen oder ganz eigenständig in Korea entwickelt hat: Klar ist, es handelt sich hierbei um ein eigenständiges koreanisches Gericht, das sich vom Sushi emanzipiert hat. In Korea selbst heißt das Gericht Gimbap, was auf die Zutaten Seetangblätter (Gim) und gekochtem Reis (Bap) hinweist. Heute gibt es ganz verschiedene Varianten des Kimbap, dabei hat auch die internationale Küche die koreanische Spezialität mit eigenständigen Varianten adaptiert.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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