Bulgogi, Kimchi, Bibimbap und Kimbap: Korea hat eine facettenreiche Küche und eines der darin bekannten Gerichte ist Chimaek. Dabei bezeichnet der Begriff nicht bloß eine Speise, sondern frittiertes Hähnchen, das zusammen mit Bier serviert wird. Der Name ist eine zusammengefügte Abkürzung zweier Begriffe: während der Begriff chikin (치킨) auf Fried Chicken – also frittiertes Hähnchen – anspielt, steht der Name maekju (맥주) für Bier. Aus diesen beiden Worten formt sich der Begriff Chimaek, der die spezielle abendliche Mahlzeit aus Korea meint.
Der Ursprung von Chimaek
Obwohl es international viele ähnliche Gerichte zu Chimaek gibt, ist die Tradition der koreanischen Speise lang. Es gibt Hinweise, dass bereits vor 600 Jahren ein vergleichbares Gericht im heutigen Korea existierte. Im 15. Jahrhundert kannte man demnach in Korea Varianten des frittierten Hähnchens. Das legen traditionelle Kochbücher aus Korea nahe, die entsprechende Gerichte enthalten.
Allerdings wird die moderne Form des Chimaek dem späten Abschnitt des 20. Jahrhunderts zugeschrieben. Über die Dekaden machte das Gericht eine Evolution durch: So kannte man in den 60er-Jahren bereits ein vergleichbar geröstetes Hähnchen, das heute scharf angewürzte frittierte Hähnchen aus Korea entfaltete sich vermutlich in den 70er-Jahren vollends als etablierte Speise. Als das Speiseöl in den 70er-Jahren in Korea an Popularität gewann, verbreiteten sich so neue Varianten, die traditionellen Gerichte mit Hähnchen zu servieren. Und zu einem Klassiker wurde die Darreichung des frittierten Hähnches mit Bier: das Chimaek.
Siehe: K-Pop / koreanisch Wörterbuch
Wie unterscheidet sich Chimaek vom traditionellen Fried Chicken?
Heute ist das Chimaek ein kulturelles Phänomen in Korea. Nicht nur haben sich zahlreiche Restaurants auf die Spezialität fokussiert, auch gibt es Festivals, die der besonderen Speise gewidmet sind. Statistiken weisen außerdem darauf hin, dass in Korea etwa über 20.000 Restaurants mit Fokus auf frittiertes Hähnchen existieren. Chimaek ist damit ein kulturelles Phänomen, das weit mehr ist, als traditionell frittiertes Hähnchen.
Weiter kultiviert wurde das Chimaek 2002 während der Fußball-Weltmeisterschaft in Japan und Korea. In den frühen 2010ern war das Phänomen vollends in nahezu allen Ecken der koreanischen Gesellschaft angekommen. Dabei steht Chimaek heute für eine Art Lebensgefühl: Abends nach der Arbeit einkehren und ein deftiges Hähnchen mit Bier genießen – um den Feierabend zu zelebrieren. Diese Kombination aus Hähnchen und Bier ist die Essenz von Chimaek, dass sich dabei von anderen ähnlichen frittierten Hähnchen unterscheidet. Und natürlich durch die speziellen koreanischen Würzungen – ob mit scharfer oder süßer Soße – die sich so von vergleichbaren Spezialitäten auf dem westlichen Markt absetzt.
Dabei gibt es verschiedene Varianten des koreanischen frittierten Hähnchens, die unterschiedliche kulinarische Affinitäten anzusprechen wissen. Traditionell ist in Korea beispielsweise das geröstete Hähnchen Tongdank bekannt, das als eine Frühform des Gerichtes gilt. Als puristische Form des frittierten Hähnches präsentiert sich das Huraideu-chikin, auch abgekürzt mit Huraideu, das einfache frittierte Hähnchen. Die Varianten unterscheiden sich vor allem durch die verschiedenen Marinierungen: So ist das frittierte Yangnyeom Hähnchen für seine süß-scharfe Marinade, das Ganjang-chikin für seinen Knoblauchgeschmack und das Padak für seine Beigabe mit Frühlingszwiebeln bekannt. Wer auf Honig und Sojasoße steht, kann das Honey-Chikin bestellen. Daneben gibt es auch filettierte und halb gewürzte und halb traditionelle frittierte Hähnchen. Das koreanische Chikin – auch in Form des Chimaek – hat sich so zu einer facettenreichen Speise entwickelt.
Ist Chimaek international verbreitet?
Chimaek hat sich in den letzten Jahren zu einer koreanischen Antwort zum amerikanischen Fried Chicken entwickelt. Das spezielle würzige Gericht mit Hähnchen und Bier hat so nicht nur auf dem asiatischen, sondern auch auf Teilen des westlichen kulinarischen Marktes für Aufmerksamkeit gesorgt. Chimaek ist heute beispielsweise ein verbreitetes Phänomen in China. Aber auch auf dem anglo-amerikanischen Markt konnte das koreanische Hähnchen als exotische Alternative zum Fried Chicken vermehrt für Begeisterung sorgen.
Ein zusammenfassender Überblick über Chimaek
Chimaek ist eine Form des frittierten Hähnchens aus Korea. So profitiert das Gericht nicht nur von speziellen koreanischen Geschmacksrichtungen – ob mit Honig-Sojasoße oder süß-scharfer Marinade – sondern auch von seiner Kombination mit dem üblicherweise mitservierten Bier. Die Speise ist vor allem als abendliche Spezialität beliebt – um nach der Arbeit abzuschalten. Heute ist Chimaek ein kulinarisches Phänomen, das weit über den koreanischen Markt hinaus reicht.