Gongbang-Videos sind Lernvideos oder Streams, bei denen sich Streamer selbst beim Lernen zeigen, filmen und aufnehmen. Die Abonnenten der Kanäle können sich den Stream oder das Video dann ansehen und gemeinsam mit den Streamern lernen. Diese Lernvideos finden immer mehr begeisterte Anhänger. Erfunden wurden die Gongbang-Videos in Südkorea.
Was ist Gongbang? Was sind Gongbang-Videos? Bedeutung, Definition, Erklärung
Früher galt es als ablenkend, sich bei den Hausaufgaben oder beim Lernen ein Video oder einen Stream anzusehen. Allerdings gehören die Lern-Streams inzwischen immer öfter zum Lernalltag von vielen SchülerInnen. Aus diesem Grund tauchen jeden Tag neue Lernvideos im Internet auf.
Die Idee zusammen zu lernen, spricht die jungen Abonnenten an. Sie fühlen sich weniger allein mit ihrem Lernstoff. Zudem setzen die Videos einen festen Zeitrahmen und geben dem Lernen eine bestimmte Struktur.
Für viele junge Menschen ist es einfacher, mit festen Vorgaben zu lernen. In den Kommentaren, die meistens sehr positiv sind, bedanken sich die Lernenden für die Motivation. Viele Viewer schreiben auch, dass sie konzentrierter lernen konnten.
Südkoreas Lernsendungen: Gongbang
Vorbild für die Gongbang-Videos sind die koreanischen Lernsendungen. Sie erklären weder ein bestimmtes Thema noch geben sie Tipps. Eigentlich zeigen sie nur SchülerInnen, die an ihrem Schreibtisch lernen.
Andere SchülerInnen können ihnen dann im Fernsehen dabei zusehen. Einige Sendungen werden sogar live übertragen. Die Idee dahinter ist denkbar einfach. Viele Menschen ahmen die Dinge, die sie im Fernseher sehen, gern nach.
Diesen Effekt nutzen die Produzenten der Lernsendungen. Die Kinder sollen den Vorbildern im Fernsehen folgen und ebenfalls lernen. Diese einfache Methode funktioniert überraschend gut.
Lernen mit YouTube und Twitch
Viele SchülerInnen fühlen sich motivierter, wenn sie anderen SchülerInnen beim Lernen zusehen. In den eigenen Zimmern herrscht dann plötzlich eine Lernatmosphäre. Dieses Phänomen ist auch aus Bibliotheken bekannt.
Orte, an denen viele Menschen studieren, regen auch andere Menschen zum Studieren an. Schließlich beeinflussen sich Leute schnell gegenseitig. In einer bestimmten Umgebung fällt das Studieren einfach leichter.
Die amerikanische Variante „Study with me“
Auch in England und in Amerika werden die Lernvideos zudem beliebter. Unter dem Namen „Study with me“ findet man bei YouTube inzwischen viele englische Lernvideos. Auch deutsche Videos werden auf der Internetplattform immer öfter hochgeladen.
Einige deutsche YouTuber filmen sich dabei, wie sie stundenlang an ihrem Computer sitzen und lernen. Viel gibt es dabei nicht zu sehen, die Videos wirken eher beruhigend. Im Hintergrund läuft dann eine leise Musik. Trotz der Langweile haben diese Videos viele Liebhaber gefunden.
Gongbang: Zusehen motiviert
Die SchülerInnen fühlen sich motiviert und genießen die Gemeinschaft. In der Zeit der Pandemie lernen viele Kinder zunehmend allein. Dies könnte ein Grund sein, warum die Gongbang-Videos weltweit einen so großen Zuspruch finden.
Die SchülerInnen verspüren beim Lernen in den eigenen vier Wänden weniger einsam. Zudem sind sie entspannend und können auch dafür sorgen, dass die Kinder länger lernen. Viele Youtube-Känale spezialisieren sich inzwischen auf die Lernvideos.
Das Feedback unter den Videos ist vorwiegend positiv. Die SchülerInnen bedanken sich für die Motivation und die Inspiration. Die Abonnenten wissen die ruhige Lernatmosphäre zu schätzen.
Einige Vlogger bereichern ihre Kanäle auch mit Beiträgen über die Uni, Wohngemeinschaften oder Lerntipps. Die Follower bekommen Hilfestellungen zur Erstellung eines Arbeitsplans oder zum Kauf praktischer Lernmittel.
Die Methoden sind immer unterschiedlich. Viele Lernvideos orientieren sich an einer festen Struktur. Ein Thema wird 25 Minuten lang behandelt, dann erfolgen 5 Minuten Pause und dann 25 Minuten für ein anderes Thema.
Lerngruppen
Eine gute Alternative zu den Gongbang-Videos sind echte Lerngruppen. SchülerInnen lernen lieber in Gemeinschaft als allein. Zudem können sich die SchülerInnen Fragen beantworten und sich gegenseitig helfen.
Erfolge von Gongbang-Videos
Ob die Gongbang-Videos wirklich die Noten von SchülerInnen verbessern ist, ist wissenschaftlich nicht bestätigt, da es keine Studien dazu gibt. Es steht jedoch fest, dass sich viele SchülerInnen von den Lernvideos motiviert fühlen. Für SchülerInnen, die sich aber ohnehin leicht ablenken lassen, können die Videos auch kontraproduktiv sein.
Der Bildschirm und die Geräusche lenken automatisch ab. Lernvideos ersetzen keine professionelle Nachhilfe und erklären auch keine bestimmten Themen. Daher ist ihre Auswirkung auf die Noten letztendlich dann doch recht begrenzt.