Was ist das Blockchain Trilemma? Erklärung, Bedeutung, Definition

Was ist das Blockchain Trilemma, Erklärung, Bedeutung, Definition


Die Blockchain gilt als Technologie der Zukunft und ist bisherigen Netzwerkformen klar überlegen. Dies gilt für die Blockchain-Technologie insgesamt, aber nicht für jede einzelne Art von Blockchains. Denn eine Blockchain kann ihren Fokus immer nur auf eine einzelne Eigenschaft legen – beispielsweise auf Skalierbarkeit, Dezentralisation oder Sicherheit. Alle drei Komponenten zusammen lassen sich jedoch nur schwer optimieren. Das sogenannte „Blockchain Trilemma“ beschreibt nun ein Phänomen, welches diesen Umstand thematisiert.

Das „Blockchain Trilemma“ untersucht eine ganz bestimmte Dynamik. Die Blockchain-Technologie kann sich nur in eine Richtung perfektionieren – und zwar in Richtung Skalierbarkeit, Dezentralisierung oder Sicherheit. Alle drei Komponenten bei einer Kryptowährung zu vereinen, ist bis dato nicht möglich. Um was es beim „Blockchain Trilemma“ nun genau geht, woher der Ausdruck stammt und was die einzelnen Komponenten genau aussagen, darüber soll der nun folgende Artikel weitere, hilfreiche Informationen liefern.

Begriffsdefinition von „Blockchain Trilemma“

Das Wort „Blockchain Trilemma“ stammt aus der englischen Sprache und setzt sich aus den Wörtern „Blockchain“ (zu Deutsch: „eine kryptografische Verschlüsselungstechnologie“) und „trilemma“ (zu Deutsch: „ein Trilemma“) zusammen. Das „Blockchain Trilemma“ untersucht demnach ein Phänomen, bei dem sich drei Optionen gegenüberstehen, für die sich die „Blockchain“ gewissermaßen entscheiden muss. Alle drei Optionen gleichzeitig zu optimieren, ist nicht möglich.

Eine „Trilemma“ bedeutet in diesem Zusammenhang eine Wahl aus drei Optionen – hier erscheint jedoch jede der einzelnen Lösungen für sich inakzeptabel, beziehungsweise nicht ausreichend. Das „Trilemma“ stellt ein Neologismus für das griechische Wort „Dilemma“ dar, welche zwei gegensätzlichen Optionen aufweist.

In Bezugnahme auf das „Blockchain Trilemma“ stehen hier also drei Optionen – nämlich Skalierbarkeit, Dezentralisation und Sicherheit – gegenüber. Eine Blockchain kann beispielsweise eine Kryptowährung darstellen. Bei dieser müssten sich die Entwickler folglich für eine der drei Optionen entscheiden, in welcher die betreffende Kryptowährung spezialisiert werden soll.

Ursprung und Bedeutung von „Blockchain Trilemma“

Ein genauer Ursprung des Ausdrucks „Blockchain Trilemma“ kann nicht ausfindig gemacht werden. Vermutlich entstand „Blockchain Trilemma“ im Verlauf der Entwicklung der Kryptowährung Bitcoin zwischen 2009 und heute. Entwickler, Nutzer und Wissenschaftler stellten schnell fest, dass die neuartige Blockchain-Technologie einige Problematiken aufwies – unter anderem auch das „Blockchain Trilemma“.

Beim Versuch, Optimierungen in allen drei Bereichen vorzunehmen, stießen Entwickler schnell an ihre Grenzen und verursachten bei Weiterentwicklungen in dem einen Bereich oftmals eine Abschwächung in einem anderen Bereich. Das Phänomen wurde alsbald als das „Blockchain Trilemma“ betitelt. Fortan galt, dass eine Blockchain-Technologie immer nur auf eine Option hin perfektioniert werden kann, für die sich die Entwickler früher oder später entscheiden müssten.

Welche Haupteigenschaften greift das „Blockchain Trilemma“ auf?

Das „Blockchain Trilemma“ untersucht die folgenden drei Haupteigenschaften einer Blockchain-Technologie:

  • Skalierbarkeit
  • Dezentralität
  • Sicherheit

Um dem Leser ein besseres Verständnis über die Funktionsweise des „Blockchain Trilemma“ zu bieten, sollen die oben genannten Haupteigenschaften in den nachstehenden Unterabschnitten noch detaillierter untersucht werden.

Skalierbarkeit

Mit der Skalierbarkeit ist die Fähigkeit einer Blockchain-Technologie gemeint, ihr Transaktionsvolumen zu erhöhen. Diese Fähigkeit ist bei der größten Kryptowährung namens Bitcoin zum Beispiel beschränkt. Maximal 21 Millionen Coins können von dieser produziert werden – danach ist die Menge gedeckelt. Dies stellt natürlich ein großer Nachteil der Technologie dar (insbesondere dort, wo große Stückzahlen eines bestimmten, digitalen Produkts benötigt werden). Die Skalierbarkeit ist gerade im Bereich der Kryptowährungen ein wichtiges Thema. Aber auch in vielen weiteren Bereichen kann eine fehlende Skalierbarkeit ein Entscheidungskriterium gegen die Blockchain-Technologie darstellen.

Dezentralität

Die Dezentralität ist eine weitere Option, für die sich Entwickler von Blockchain-Technologien gemäß dem „Blockchain Trilemma“ entscheiden müssen. Gemeint ist hier jedoch die Redundanz im Netzwerk. Sprich: Einige wenige Einheiten dürfen nicht die Gesamtheit des Netzwerks kontrollieren können. So kann dafür gesorgt werden, dass die Technologie und der Zweck dahinter nicht missbraucht werden können. Dies erfüllt die Blockchain-Technologie Bitcoin hingegen hervorragend. Die einzelnen Coins werden dezentral – zum Beispiel Servern, in Wallets oder andernorts – gelagert. Bei den Bitcoins ist es nicht möglich, dass ein zentrales Organ auf alle Coins gleichzeitig zugreifen kann. Die Dezentralität ist entsprechend groß.

Sicherheit

Eine letzte Option im „Blockchain Trilemma“ stellt die Sicherheit dar. Damit ist wiederum die Fähigkeit einer Blockchain-Technologie gemeint, sich vor Angriffen verschiedenster Art und Weise zu schützen. Weiterhin umfasst dies auch die Verteidigung gegen Double Spending – quasi der integrierte Schutz vor digitalem Falschgeld (im Falle der Bitcoin-Technologie). Sicherheit ist ein wichtiger Bestandteil der Kryptografie-Technologie, jedoch lässt sich dieser dennoch nicht zulasten der beiden anderen Optionen perfektionieren. Insgesamt erfüllt die Bitcoin-Technologie die Punkte Dezentralisation und Sicherheit also sehr gut, den Punkt Skalierbarkeit aber weniger gut. Dadurch wird das „Blockchain Trilemma“ anhand eines praktischen Beispiels bestätigt.

Kritische Betrachtung von „Blockchain Trilemma“

Zwar handelt es sich beim „Blockchain Trilemma“ um ein bedeutendes Konzept aus der Welt der Blockchain-Technologie, dennoch gibt es einige Kritiker, die sich negativ gegenüber dem Konzept äußern. Die drei Eigenschaften stünden in den Augen der Kritiker in einem nicht allzu starken Kontrast – nur würde es an technologischen Weiterentwicklungen mangeln.

Speziell die Blockchain-Technologie gehört unter den Kryptografie-Technologien schon zum „alten Eisen“ und wurde in den vergangenen Jahren viel zu wenig weiterentwickelt. Des Weiteren erscheint das „Blockchain Trilemma“ Kritikern zu dogmatisch. Es spiegelt nur den aktuellen Entwicklungsstand wider. Die Kritiker des „Blockchain Trilemma“ stammen vor allem aus dem Krypto-Bereich und befassen sich mit dieser Technologie. Die Technologie wird von den genannten Personengruppen entsprechend verteidigt – das „Blockchain Trilemma“ existiere in den Augen der Kritiker nicht wirklich.

Fazit zum Thema „Blockchain Trilemma“ und ähnliche Begrifflichkeiten

Zusammenfassend kann das „Blockchain Trilemma“ als ein zentrales Konzept der Blockchain-Technologie bezeichnet werden. Es veranschaulicht ein Phänomen, nachdem die drei Haupteigenschaften Skalierbarkeit, Dezentralisierung und Sicherheit im Kontrast zueinanderstehen. Eine Blockchain-Technologie könne nur in einer der genannten Eigenschaften wirklich herausragend sein – dies geht dann zulasten einer oder mehrerer, anderer Haupteigenschaften. Die „Blockchain Trilemma“ gilt unter Kritikern als stark umstritten und basiere nur auf dem aktuellen Stand der Technik.

Neben dem „Blockchain Trilemma“ gibt es noch die Begrifflichkeiten „51%-Attacke“ und „Konsensalgorithmus“. Eine „51%-Attacke“ tritt auf, wenn eine Einheit oder ein Akteur die Kontrolle über mehr als 50 Prozent der Rechenleistung eines Blockchain-Netzwerks erlangt. Wiederum stellt ein „Konsensalgorithmus“ eine Methode dar, mit der Blockchain-Netzwerke Entscheidungen über die Gültigkeit von Transaktionen treffen können. Beide Begriffe sind daher ebenso der Thematik Kryptowährungen und Blockchain zuzuordnen.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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