Als Sommerloch wird eine Ereignis- und Nachrichten-arme Zeit im Sommer und Hochsommer bezeichnet. In dieser Zeit passiert sehr wenig bis gar nichts relevantes in Politik, im Sport, in Medien, in der Kultur und Gesellschaft. Dies führt dazu, dass Massenmedien weniger spannende oder wichtige Themen haben, über die sie berichten können.
Das Sommerloch entsteht durch die Sommerpause des Bundestages und anderer Parlamente, durch die Sommerpause verschiedener Sportligen (Bsp.: Bundesliga), sowie durch die Sommerpause verschiedener Unterhaltungs- und Talkshows; gleichzeitig sind viele Menschen im Urlaub und Schüler haben natürlich Sommerferien. Auch in Universitäten, Behörden, Theater und Galerien passiert während des Sommers relativ wenig bis gar nichts. Im Sommer gibt es weniger Pressekonferenzen.
Im Sommerloch gibt es nur eine Ausnahme: Sportliche Großereignisse wie eine Fußball-WM können im Sommer stattfinden.
Eine Folge des Sommerlochs ist, dass Medien sich unwichtigeren und unrelevantere Ereignissen und Personen widmen, über welche sie dann berichten. Einige Journalisten greifen auf Themen wie z.B. „Sommerlochtiere“ zurück. Auch wird es im Sommer und Hochsommer Zeit für den Sommerhit des Jahres. Teils berichten Journalisten über kuriose Themen wie z.B. seltsame Gesetzesvorschläge („Currywurst-Steuer“), „skurile Vornamen“ oder „ungewöhnliche oder seltsame Ortsnamen„.
Ein anderer Name für „Sommerloch“ ist „Saure-Gurken-Zeit“.
Wie entsteht das Sommerloch? Wann ist Sommerpause?
Ein Sommerloch beginnt ungefähr im Juli und dauert bis ca. August. Es kennzeichnet sich dadurch, dass in vielen Insitutionen und Einrichtungen in Deutschland (und anderen Ländern) Ferien bzw. Sommerpause eingelegt wird. Beispiele:
- Eine Bundesliga-Saison endet im Mai und die neue Saison beginnt erst im August. Für andere Ligen gilt ähnliches.
- Die Parlamentarische Sommerpause des Bundestages dauert rund zwei Monate. Sie beginnt im Juli und endet im August. (Für Landtage, Kreistage und Stadt-/Gemeinderäte gilt ähnliches.) Dies hat zur Folge, dass viele Politiker im Urlaub sind und in dieser Zeit keine Interviews geben.
- In der Politik finden wenige bis keine Gipfel und keine Staatsbesuche statt. Streit zwischen Politikern und Parteien hat im Sommer meist Pause.
- Die Sommerferien für Schüler beginnen je nach Bundesland im Juni oder Juli und enden im August oder September. (Insgesamt sind es sechs Wochen.)
- Unterhaltungs- und Talkshows wie unter anderem die „heute show“, „Hart aber fair“ und „Anne Will“ legen eine Sommerpause ein. In der Sommerpause werden keine neuen „Tatorte“ ausgestrahlt. Auch von vielen Gamingshows werden keine neuen Folgen ausgestrahlt.
- Einige Firmen legen eine Sommerpause ein.
- Viele Prominente sind im Sommerurlaub.
Die sommerlichen Temperaturen und der Umstand, dass es Abends noch warm ist, sorgen dafür, dass viele Menschen länger draußen sind. Daher ist der Sommer und das Sommerloch die perfekte Zeit für Festivals und Open-Airs.
Auch sorgen die sommerlichen Temperaturen dafür, dass viele sich entspannen wollen und Ruhe suchen. Wer dann am Wasser oder unter einem Baum sitzt, will einfach nur Entspannung.
Sommerlochtiere
Fehlen spannende Themen und gibt es wenige spannende Ereignisse über die berichtet werden kann, so berichten Journalisten über „Sommerlochtiere“.
Als Sommerlochtiere eignen sich frei lebende Tiere, die entweder entlaufen sind oder ausgesetzt wurden. Bei ihnen ist nicht vorhersagbar, wie sie sich als nächstes verhalten. Dadurch entsteht Spannung und neue Berichterstattungen sind möglich.
Gibt es das Sommerloch wirklich?
Wer will, kann das „Sommerloch“ besuchen. Denn „Sommerloch (bei Bad Kreuznach)“ ist eine Gemeinde in Rheinland-Pfalz mit rund 400 Einwohnern. Der Umstand des Namens dieses Dorfes inspiriert viele Journalisten das „Sommerloch“ zu besuchen. (Weitere interessante und kuriose Ortsnamen findest du hier.)
Übrigens der Name der Gemeinde „Sommerloch“ stammt vom mittelhochdeutschen „Sumerlachen“ ab. „Sumerlachen“ bedeutet so viel wie „südliche feuchte Mulde“. „Sommerloch“ ist eine Gemeinde in der schon lange Wein angebaut wird.
Ideale Temperatur im Sommer am Arbeitsplatz: 20 bis 22 Grad Celsius
Das Sommerloch spürt jeder, der im Sommer arbeitet und an seinem Arbeitsplatz ist. Denn bei höheren Temperaturen singt die Kreativität und die Leistung. Daher führt der Sommer mit seinen Temperaturen allein dazu, dass man das Leben ruhiger angeht bzw. angehen will. Es gilt, dass man am besten arbeiten kann, wenn die Temperatur zwischen 20 und 22 Grad Celsius liegt. Liegt die Temperatur darüber, so ist die Arbeit anstrengender und kann zu Kopfschmerzen oder Schwindel führen. (Übrigens die ideale Luftfeuchte liegt zwischen 40 bis 60 Prozent.)
Ist es an einem Arbeitsplatz über 30 Grad Celsius warm, so sollte eine Arbeitgeber handeln. Denn diese Temperaturen sind nicht nur anstrengend, sondern können für den Kreislauf gefährlich werden.
Als Obergrenze wurden 35 Grad Celsius festgelegt. Wer bei 35 Grad Celsius arbeitet, verrichtet „Hitzearbeit“. Dem Körper fällt es bei diesen Temperaturen sehr schwer seine innere Kerntemperatur zu regulieren.
Kommentar zum Sommerloch
Der Ausdruck „Sommerloch“ suggeriert, dass im Sommer gar nichts passiert. Es soll eben ein Nachrichten-Loch sein oder geben. Also eine Leere an Nachrichten. Dies ist falsch, denn im Sommer passiert zwar weniger, aber nie gar nichts.