Was ist das lauteste Fußball-Stadion Deutschlands? Liste


Die größte Geräuschkulisse des deutschen Fußballs ist in Dortmund anzutreffen. Wenn die Spieler des deutschen Exmeisters Borussia den Signal Iduna Park betreten, herrscht hier regelmäßig ein ohrenbetäubender Lärm. 81.000 Zuschauer finden in dieser Bundesligaarena Platz, doch beeindruckend ist hier vor allem die sogenannte „Gelbe Wand“ der Südtribüne.

Nummer 1 – Signal Iduna Park in Dortmund: Das lauteste Stadion Deutschlands

Unter den Top-Ten der lautesten Fußball-Stadien in Deutschland ist der Signal Iduna Park in Dortmund konkurrenzlos und die Nummer eins. Das Herz der Borussia schlägt auch hier auf der linken Seite. Die „Gelbe Wand“ ist furchteinflößend, denn sie ist sogar die größte Stehplatztribüne des europäischen Fußballs. Hier sammeln sich zu allen Spielen die lautesten und temperamentvollsten Fußballanhänger des Traditionsvereins. Die Choreografien der Fans sind zumeist fantasiereich und die Konstruktion aus Stahl und Beton ist hundert Meter breit und vierzig Meter hoch.

Eindrucksvoll ist auch der Neigungswinkel der „Gelben Wand“, denn sie ist 37 Grad steil. An guten Tagen der Borussia kennt die Begeisterung der Sympathisanten des Vereins keine Grenzen und die Geräuschkulisse nähert sich dann erstaunlichen Dezibel-Graden. In keinem zweiten deutschen Stadion wird vor dem Anpfiff das „You’ll never walk alone“ mit soviel Inbrunst und Lautstärke gesungen, wie im Signal Iduna Park, dem früheren Westfalenstadion.

Und noch etwas ist in diesem Bereich der Dortmunder Arena vorhersehbar: Bei jedem Tor der eigenen Mannschaft fliegen hunderte Bierbecher durch die Luft. Die Stimmung im Stadion geht stets von der Südtribüne aus. 24.454 Zuschauer lösen für diesen Stadionbereich die Tickets – die meisten Fans der „Gelben Wand“ haben sich schon vor dem Saisonstart für eine Dauerkarte entschieden.

Nummer 2 – Veltins Arena in Gelsenkirchen

Seit Generationen sind Borussia Dortmund und der FC Schalke 04 durch eine Art Hassliebe verbunden. Die Rivalität beider Vereine reicht zurück bis ins Jahr 1947, als die Dortmunder ihren Konkurrenten aus dem Ruhrgebiet im Finale der Westfalenmeisterschaft bezwangen und die Schalker der obligatorischen Siegerehrung fernblieben.

Lange Jahre bestritten die „Knappen“ aus Gelsenkirchen ihre Heimspiele im stimmungsarmen Parkstadion, doch dann entstand fast an gleicher Stelle die hochmoderne Veltins Arena und der FC Schalke 04 durfte sich endlich wieder über eine lautstarke Anhängerschaft freuen. Zwar ist kaum ein Fan dabei, wenn der Rasen des Stadions herein- oder hinausgefahren wird, doch die meisten von ihnen werden wohl wissen, dass allein dieses Prozedere rund 13.000 Euro kostet.

Aber die Stimmung auf den Rängen ist vorbildlich, denn die Sympathisanten des Traditionsklubs begleiten seit jeher die Spiele ihrer Mannschaft mit Enthusiasmus. Bei schlechtem Wetter wird aus dem Open-Air-Stadion eine Allwetterhalle unter einem geschlossenen Dach. An heiteren Schalker Fußballtagen kennt dann die Euphorie des Anhangs keine Grenzen. Besonders intensiv gefeiert werden natürlich die Siege gegen den alten Rivalen aus Dortmund.

Nummer 3 – Allianz-Arena in München

In der Münchner Allianz-Arena hat der Jubel der Fans seit vielen Jahren ein Zuhause. Dies ist die Heimstatt des deutschen Abonnementmeisters FC Bayern, der zu den Größen des europäischen Fußballs zählt und in der Bundesliga Titel am laufenden Band sammelt. Entsprechend groß ist die Kulisse in der Arena, die sich an Flutlicht-Abenden von außen als ein knallrotes UFO aus einer anderen Welt präsentiert.

Über einen langen Zeitraum der Geschichte beklagten die Münchner die Tatsache, dass das Olympiastadion von 1972 nur selten eine überschwappende Atmosphäre zuließ. Die Arena ist zu weitläufig und wegen der Laufbahn kein klassisches Fußballstadion. Doch seitdem der FC Bayern auf einer Erfolgswelle schwimmt und die Allianz-Arena mit ihren Tribünen die Nähe zu den Spielern ermöglicht, wird die gute Stube des bajuwarischen Fußballs sehr oft zu einem Tollhaus. Die 75.000 Plätze sind fast immer ausverkauft, und bei den Spielen des FC Bayern ist die Geräuschkulisse häufiger auch noch am zehn Kilometer entfernten Marienplatz zu vernehmen.

Nummer 4 – Commerzbank Arena in Frankfurt/Main

Die Fan-Gemeinde der Frankfurter Eintracht ist nicht nur reisefreudig. Sie hat für den Verein bei den Heimspielen in der Commerzbank Arena eine wichtige Aufgabe. Lautstark feuern die Anhänger der Eintracht diese Mannschaft an. Nicht nur auf der internationalen Ebene, sondern insbesondere bei den Spielen der Bundesliga. Die Zuschauer sind ein wichtiger Faktor, wenn es vor heimischer Kulisse um Punkte geht. Zwar sind die Fans der Eintracht nicht ganz so euphorisch wie jene der türkischen Spitzenklubs, die in der Rangliste der lautesten Zuschauer Europas die Spitzenplätze einnehmen, doch am Main haben die Zuschauer ein feines Gespür dafür, dass sie mit ihren Stimmen gebraucht werden, wenn die Mannschaft in Not ist. Die Commerzbank Arena im Niederrader Stadtwald trägt seit Juli 2005 diesen Namen. Die Bank lässt sich das pro Saison 30 Millionen Euro kosten.

Nummer 5 – Borussia Park in Mönchengladbach

Zwar verblassen mehr und mehr die Erinnerungen an die großen Spiele der Gladbacher „Fohlen“ in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, doch der Anhang des Bundesligisten ist auch nach dem Abschied vom traditionsreichen Bökelberg im Borussia Park leicht zu begeistern. Aus dem Norden Mönchengladbachs wehen bei den Heimspielen die Fetzen des Stimmenorkans hinüber in die City der nordrhein-westfälischen Stadt.

Wo einst die Britische Rheinarmee einen der größten Stützpunkte auf dem europäischen Kontinent hatte, entstand ein modernes Stadion mit einer Kapazität von 54.000 Zuschauern bei Bundesligaspielen. Seit den großen Zeiten der Ära des legendären Trainers Hennes Weisweiler haben sich in vielen Ländern der Welt Fan-Clubs gegründet. Borussia erfreut sich einer großen Anhängerschaft. Das macht sich in der Arena im Park in der Lautstärke der Anfeuerungen nachhaltig bemerkbar.

Nummer 6 – Mercedes-Benz Arena in Stuttgart

Seit den Zeiten der legendären Oberligen ist Stuttgart eine Hochburg des deutschen Fußballs. Nicht zuletzt dank der begeisterungsfähigen Zuschauer, die den NeckarPark an den Cannstatter Wasen bei den Heimspielen der Bundesliga häufig zum Beben bringen. Nicht zuletzt wegen der euphorischen und lautstarken Fans jagt der VfB Stuttgart zuweilen dem berühmten benachbarten Volksfest auf den Wasen den Rang ab.

Die Arena in Sichtweite der weltberühmten Kfz-Schmiede, die der Sportstätte den Namen gab, ist zwar allmählich in die Jahre gekommen, doch die Stadt Stuttgart ist um eine Modernisierung bemüht. Immerhin ist dies ein traditionsreiches Stadion, dessen Geschichte bis zum Jahr 1929 zurückreicht. Bei Bundesligaspielen finden hier 60.449 Zuschauer auf Steh- und Sitzplätzen Sichtmöglichkeiten. Die Fans des VfB sind bekannt für ihre Sangeslust.

Nummer 7 – Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern

Wenn der Betzenberg „brennt“, dann liegt Kaiserslautern den sogenannten „roten Teufeln“ zu Füßen. Das Stadion hoch über den Dächern der rheinland-pfälzischen Stadt wird nicht selten zum Hexenkessel, wenn in der 2. Bundesliga die heimische Mannschaft ein Feuerwerk an Ideen abbrennt. Das Stadion trägt den Namen des legendären Weltmeisters von 1954 und der Verein sonnt sich seit Jahrzehnten im Glanz früherer Tage.

Doch inzwischen ist der Ruhm von einst verblasst. In der 2. Bundesliga sind die Lauterer allerdings inzwischen eine feste Größe. Der begeisterungsfähige und stimmgewaltige Anhang des 1. FC Kaiserslautern hat wiederholt bewiesen, dass dank der Unterstützung von außen auch verloren geglaubte Spiele zu drehen sind. Das Stadion sah in der jüngeren Vergangenheit auch Länderspiele und verfügt über nahezu 50.000 Zuschauerplätze.

Nummer 8 – Stadion „An der alten Försterei“ in Berlin-Köpenick

Der 1. FC Union Berlin hat niemals in seiner jüngeren Fußballgeschichte einen Zweifel daran gelassen, dass die Anhängerschar das wohl größte Kapital des Bundesligisten ist. Dank der häufig ausgelassen feiernden und lautstarken Fans hat der Verein den Hauptstadtclub Hertha BSC sogar abgehängt. Da das kleine Stadion lediglich über 18.400 Stehplätze und 3.600 Sitzplätze verfügt, rückt die Fangemeinde der „Eisernen“ eng zusammen.

Dadurch entsteht offenbar ein außergewöhnliches Gefühl der Zusammengehörigkeit. Das zeigt sich sogar beim traditionellen „Weihnachtssingen“, das der Verein seit dem Jahr 2003 in seinem Stadion in der Wuhlheide organisiert. Union bleibt der Tradition treu und belässt es auch im digitalen Zeitalter bei der manuell betriebenen Anzeigetafel. Ein Novum in der Bundesliga und typisch für diesen Verein.

Nummer 9 – Millertor-Stadion in Hamburg-St. Pauli

Im Herzen des Hamburger Stadtteils St. Pauli befindet sich mit dem Millertor-Stadion eine der traditionsreichsten Spielstätten des deutschen Fußballs. Und es ist die besondere Atmosphäre, die hier aus den Fans des Vereins und der jeweiligen Mannschaft eine Einheit werden lässt.

Die Kiez-Kicker sind Kult in der Weltstadt an der Elbe. Und so mancher Besucher fühlt sich im engen Stadion am Heiligengeistfeld wohler als in der großen Betonschüssel des Volksparkstadions, wo der HSV spielt. Das Millertor-Stadion hat seinen individuellen Charme, und nicht wenige Fans betrachten diese Arena als ihr eigentliches Zuhause. Entsprechend ist die Stimmung auf den Rängen – insbesondere dann, wenn es gegen den großen Rivalen HSV geht. Es ist die Spielwiese für die Originale eines außergewöhnlichen Stadtteils.

Nummer 10 – Stadion Bremer Brücke in Osnabrück

Dass die Lautstärke eines Stadions nicht immer eine Frage der Größe dieser Arena ist, zeigt sich am Beispiel der Bremer Brücke in Osnabrück. Auch wenn der Verein in der 3. Liga spielt, sind die Fans des Vereins kaum zu bändigen, wenn sich auf den engen Rängen das Gefühl entwickelt, die Mannschaft müsse bedingungslos unterstützt werden.

Vor allem dann, wenn an der Bremer Brücke das Flutlicht brennt, schwappt die Euphorie sehr oft von der Kulisse auf das Spielfeld. Die Anhängerschaft des VfL Osnabrück haben sich den Ruf erworben, so etwas wie eine „dritte Kraft“ des Vereins zu sein. Sie unterstützen lautstark und temperamentvoll ihre Mannschaft. Und dies, obwohl das Stadion gerade einmal 16.000 Zuschauer fasst.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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