Primal Movement, dessen offizielle Bezeichnung „Quadrupedal Movement Training“ (QMT) lautet, ist ein aktueller Fitnesstrend, der sich auf ursprüngliche Bewegungsmuster konzentriert. Ziel ist es, den gesamten Körper durch möglichst natürliche Bewegungen fit zu halten. Die meisten Übungen finden im Vierfüßlerstand statt, man krabbelt aber nicht nur, sondern macht auch Dehn- und Streckübungen, um alle Gelenke optimal zu bewegen.
Die Trainingseinheiten, mit englischen Begriffen wie Crawls, Crab Walks, Bear Planks, Inchworms oder Monkey Hops bezeichnet, erinnern an die Bewegungsabläufe von Primaten. Nicht Hanteln sind hier Trainingsgeräte, sondern das eigene Körpergewicht. Primal Movement kombiniert Koordinations- und Beweglichkeitsübungen, so dass ein Bewegungs-Flow entsteht. Viele Übungen sind nicht gänzlich neu, sondern kommen unter neuen Namen daher; sie sind dem Yoga, der Kampfkunst oder dem Pilates entlehnt. Es sind kindliche Bewegungen und Tierbewegungen, die auch einen gewissen Spaßfaktor mit sich bringen.
Ziel von Primal Movement: aktive Beweglichkeit herstellen
Auf allen vieren zu laufen, tut dem ganzen Körper gut und ist ein zentrales Thema im Primal Movement. Es ist eine der menschlichen Grundfähigkeiten, die wir dem Fitnesstrend zufolge öfter einsetzen sollten. Erst durch den aufrechten Gang (und heute durch stundenlanges Sitzen am Schreibtisch/PC) entstanden und entstehen viele Probleme mit dem Skelett. Beim Primal Movement aktivieren wir ursprüngliche Bewegungsabläufe, die wir durch unseren überwiegend sitzenden Lebensstil immer mehr verlernt haben.
Die Übungen im Primal Movement sind ganz bewusst nach Tieren benannt – denn die meisten Tierarten bewegen sich auf allen vieren. Gerade die Primaten, die uns entwicklungsgeschichtlich am nächsten sind, laufen auf Armen und Beinen. Auch der Mensch war, bevor der Entwicklungsschritt zum aufrechten Gang erfolgte, ein „Vierfüßler“. In den ersten Lebensmonaten bewegen sich Babys nach wie vor auf diese Weise fort.
Primal Movement macht mobiler und kräftiger
Ein Primal Movement Workout sollen möglichst in naturnaher Umgebung durchgeführt werden. Die Bewegungsabläufe sind bewusst einfach gehalten. Neben Krabbeln, Rollen, Kriechen und Schleichen sind Ausfallschritte und Kniebeugen wesentliche Bestandteile im Primal Movement. Alle Übungen zielen darauf ab, den kompletten Bewegungsradius der Gelenke auszunutzen. Wichtig ist ihre achtsame Ausführung, wie es zum Beispiel auch im Yoga gehandhabt wird. Auch der aus dem Yoga bekannte „herabschauende Hund“ ist eine Bewegungsabfolge im Primal Movement.
Der Trainingserfolg von Primal Movement
Das Workout lässt sich exakt an die individuellen Bedürfnisse anpassen, denn es gibt intensive und leichtere Übungen. Besonders effektiv ist Primal Movement, wenn eine Abfolge von einzelnen Übungen im Flow absolviert wird. Bei regelmäßigem Training zeigt sich eine Verbesserung der Mobilität und man gewöhnt sich eine gesündere Körperhaltung an. Da man sich zum korrekten Ausführen gut konzentrieren muss, hat auch das Gehirn einiges zu leisten. Wir müssen neue Bewegungsabläufe einüben und werden mobiler. Insgesamt verbessern sich Körpergefühl, Fitness und Konzentrationsfähigkeit.
Primal Movement ist ein Fitnesstrend, der da ansetzt, wo Mobilität und Flexibilität ihre Grenzen haben. QMT kräftigt neben der Bein- und Rumpfmuskulatur auch das Herz. Es schenkt Kraft und Kontrolle über den Bewegungsradius jedes einzelnen Gelenkes. Gerade weil wir Ungewohntes tun, ist das Gehirn gefordert.
Studien belegen, wer sich dreimal wöchentlich eine Stunde auf allen vieren (rückwärts und vorwärts) bewegt, verbessert seine kognitiven Fähigkeiten und tut Wesentliches für seine Sturzprophylaxe. Da die Handgelenke häufiger überstreckt werden, ist gutes Aufwärmen vor dem Training unerlässlich – am besten in Kombination mit Dehnübungen.