Das „Kleine Welt Phänomen“ bezieht sich im Prinzip auf das Denkmuster, man könne über nur wenige Wege einige seiner Idole oder auch Geschäftspartner kontaktieren. Vor allem die sozialen Medien haben es uns ermöglicht, auch etwa Stars wie Brad Pitt einfach mal eben eine Nachricht zu schicken.
Was ist das „Kleine Welt Phänomen“? Erklärung, Bedeutung, Definition
Da es sich bei Prominenten zwar scheinbar um Menschen mit wenig Zeit für solche Dinge handelt, heißt es keineswegs, dass jeder Star gleich ist. Einige lesen all ihre Fanpost selbst und seien es auch Nachrichten in ihrem Instagram-Posteingang.
Auf diese Weise können wir also nicht nur unsere geliebten Menschen der Medien kontaktieren, sondern auch einen vermeintlichen Geschäftspartner. In der modernen Welt hat sich das Kleine Welt Phänomen also bereits ganz gut einschleichen können.
Jeder kennt also irgendwann jeden, da Facebook und andere Aktivitäten im Internet überprüft und auf verschiedene Weisen nachgewiesen werden können. Hierbei spielt vor allem Big Data eine große Rolle.
Wer hat das „Kleine Welt Phänomen“ erfunden? Geschichte
Der Psychologe Stanley Milgram hat in den 1960ern das Kleine Welt Phänomen ins Leben gerufen. Die nachfolgenden Begriffe stehen im Zusammenhang mit der Recherche des Wissenschaftlers:
- Kleine Welt Experiment
- Kleine Welt Paradigm
- Kleine Welt Phänomen
Nebenher hat er auch noch das „Six Degrees of Separation“ herausgebracht.
Laut seiner Theorie, sind alle Menschen über wenige andere bereits miteinander bekannt. Richtige Zahlen oder Statistiken hat der Forscher jedoch vorerst nicht genannt.
Der Schriftsteller namens Karinthy Fridyes (der aus Ungarn stammt), welcher im Jahr 1929 darüber berichtete, war der Meinung, dass über bereits fünf verschiedene Kontakte jeder andere Mensch auf diesem Planeten erreicht werden könnte. Milgram hingegen war wenig später der festen Überzeugung, dass es auch sechs sein dürfen.
Superspreader: Eine neue Form Influencer
Heutzutage gibt es immer mehr Menschen auf der Welt, welche in einem ganz besonderen Sinne mit dem Kleine Welt Phänomen in Berührung kommen. Diese nennt man Superspreader, da sie regelmäßig mit einer Menge verschiedener Menschen in Kontakt treten. Diese Menschen schreiben also nicht nur mit vielen anderen, sondern treffen sich mit ihnen auch im echten Leben. Interessanterweise übertragen sich dadurch nicht nur Nachrichten oder anderweitige Informationen sehr schnell, sondern auch Krankheiten.
2016 hat Facebook ein Experiment ins Leben berufen, welches das Kleine Welt Phänomen überprüfen sollte. Das überraschende Ergebnis hat sogar die Welt unserer Wissenschaftler erschüttert: Es würden laut Facebook Berechnung bereits drei oder vier Personen in den Sozialen Medien ausreichen, um zum Beispiel Kontakt zu Stefan Raab aufzubauen.
Der auffällig positive Trend lässt darauf schließen, dass wir im Laufe der Zeit immer weniger andere Kontakte brauchen werden, um mit deren Hilfe eine bestimmte Person zu kontaktieren. Social Media rückt alle Menschen also noch näher zusammen, sodass die Chance bestünde, dass sich irgendwann in ferner Zukunft tatsächlich alle Menschen auf der Welt via Messenger kennen.
Die psychologischen Aspekte dürften die Sache abschließend zusammenfassen: Viele Menschen haben einen besonderen Drang entwickelt dazuzugehören und stellen diesen Wunsch vor allen anderen in ihrem Leben. Sehen und gesehen werden ist vor allem in diesen Zeiten nämlich gefragter denn je, denn immerhin ist die Kamera im Smartphone für die sozialen Medien stets bereit und jeder Moment kann mit jedem auf der ganzen Welt sofort geteilt werden.
Alles in allem ist das Kleine Welt Phänomen also recht faszinierend und vor allem treffend, wenn die Fakten und Studien, die es bisher dazu gibt, ebenso berücksichtigt werden.