Bodyforming oder auch Bodystyling bzw. Bodyshaping beschreibt im Allgemeinen die Beeinflussung oder Formung des Körpers. Dies kann mithilfe sportlicher Betätigung, aber auch unter Anwendungen von Praktiken der plastischen Chirurgie erfolgen.
Was ist Bodyforming? Bedeutung, Definition, Erklärung
Unter Bodyforming im ursprünglichen Sinn versteht man die Körperformung durch sportliche Aktivität. Dabei geht es beispielsweise nicht lediglich um eine Gewichtsreduktion, sondern gleichzeitig auch um die Definition bzw. Formung von bestimmten Muskelgruppen sowie die Straffung des Gewebes. Durch eine Kombination aus Kraft- und Ausdauertraining können die gewünschten Effekte optimiert werden.
Das Prinzip des Bodyformings setzt dabei auf leichte Gewichte (sogenanntes low-impact-Training) bzw. eine niedrige Intensität, um so sanfte Reize an die Muskelgruppen zu geben. Des Weiteren sollen alle bzw. so viele Muskelgruppen wie möglich trainiert werden, um so den gesamten Körper zu definieren. Der Trend des Bodyformings erfreut sich vor allem in Form von Gruppentrainings großer Beliebtheit. Durch die Begleitung von Musik und der sozialen Interaktion innerhalb der Gruppe soll der Spaßfaktor erhöht werden. Im Rahmen des Trainings lassen sich beispielsweise auch Elemente aus Pilates, Yoga oder Aerobic einbauen bzw. können sogar das komplette Bodyforming-Training darstellen. Auch Joggen, Nordic Walking oder Wandern können als Teil eines Bodyforming-Trainings angesehen werden. Durch die niedrige Intensität ist Bodyforming auch gut für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen geeignet.
Bodyforming im weiteren Sinn
Neben der Körperformung durch sportliche Betätigung gibt es noch weitere Anwendungsfälle, welche diese ersetzen bzw. ergänzen können. Eine Methode stellt die Behandlung mittels Ultraschall dar. Ziel dabei ist die Straffung des Gewebes durch den erzeugten Ultraschall. Kollagenfasern, der Hauptbestandteil der menschlichen Bindegewebszellen und für dessen Zug- & Reißfestigkeit verantwortlich, werden durch die Anwendung von hochgebündelten Ultraschall erwärmt und ziehen sich als Folge der Wärme zusammen. Dadurch erlangt das Kollagen seine Stützfunktion wieder.
Ein weiteres Verfahren zur Bindegewebestärkung stellt die Endermologie bzw. Lipomassage dar. Diese Methode wurde ursprünglich zur Behandlung von Brandnarben entwickelt. Bei seiner Anwendung wird das betroffene Gewebe mittels Unterdruck an das Behandlungsgerät gesaugt und anschließend intensiv massiert. Dadurch wird die Durchblutung sowie die Kollagenproduktion angeregt. Die Endermologie findet im Rahmen des Bodyforming vor allem bei Cellulitebehandlungen Anwendung.
Mithilfe von elektrischer Muskelstimulation können Muskeln zu einem gewissen Grad aufgebaut bzw. definiert werden. Dieses Verfahren wird auch in der Medizin eingesetzt, etwa zum Muskelaufbau nach Unfällen oder nach fehlender körperlicher Betätigung wie z. B. bei Bettlägerigkeit. Bei dieser Behandlung sendet ein Gerät mittels Elektroden, welche direkt auf der Haut aufliegen, elektrische Impulse an die Nerven und simuliert dadurch eine Muskelkontraktion, welche auch beim gewöhnlichen Krafttraining stattfinden würde. Diese Methode lässt sich dahingehend auch in ein bestehendes Kraftworkout einbinden und wirkt verstärkend.
Eine spezielle Form des Trainings mittels elektrischer Muskelstimulation beschreibt das EMS-Training. EMS steht dabei für Elektro-Myo-Stimulation. Mittels eines speziellen Anzugs, welcher mit Elektroden versehen ist, werden unterstützend zum eigentlichen Muskeltraining elektrische Impulse an die Nerven gesendet, welche den Trainingseffekt verstärken sollen und das Muskelwachstum anregen und so die Körperformung beeinflussen.
Durch Kältetherapie lässt sich der Körper vor allem im Bereich der Hüfte, des Bauches und der Oberschenkel bis zu einem gewissen Maße formen. Bei dieser Art der Behandlung, der sogenannten Kryolipolyse, sollen Fettzellen in den betroffenen Bereichen durch Kälte zum Absterben gebracht werden. Dabei wird die Haut sowie die darunterliegende Fettschicht mit einem Gerät derart gekühlt, dass das Fettgewebe eine Temperatur von etwa 4 °C erreicht. Aufgrund der Kälteanfälligkeit von Fettzellen bauen sich diese durch die sogenannte Apoptose selbst ab. Bei dieser Art des kontrollierten Zelltods baut sich die betroffene Fettzelle selbst ab, ohne die benachbarten Zellen zu schädigen. Der Stoffwechsel sorgt anschließend für den Abtransport der abgestorbenen Fettzellen. Aufgrund ihrer formgebenden Eigenschaft durch Kälte wird dieses Verfahren auch Coolsculpting genannt.
Eine spezielle (und temporäre) Form des Bodyformings stellt sogenannte Shapewear dar. Das Ziel dieser Kleidung ist die Verbesserung des Erscheinungsbilds durch eine optische Straffung des Körpers. Die Kleidung enthält einen hohen Elasthan-Anteil, welcher durch seine Kompressionswirkung zum gewünschten Effekt der Körperformung führt. Diese Art der Kleidung kann als Unterwäsche, aber auch als Oberbekleidung getragen werden. Im Gegensatz zu den meisten anderen beschriebenen Methoden handelt es sich bei Shapewear um eine zeitlich begrenzte Form des Bodyformings, welche nicht auf eine dauerhafte Körperumformung abzielt, sondern lediglich auf das optische Wirkungsbild.
Bodyforming im Rahmen der plastischen Chirurgie und ästhetischen Medizin
Neben den beschriebenen Formen des Bodyforming im engeren und weiteren Sinne bewegt sich dieser Bereich auch auf dem Gebiet der plastischen Chirurgie. Dieses Areal des Bodyformings umfasst vor allem die Kategorie der Körperformbeeinflussung, welche durch die zuvor beschriebenen Methoden nicht erreicht werden können. Zu den gängigsten Behandlungen zählen hierbei Straffungen, Fettabsaugungen und Liftings.
Oftmals werden Straffungen und Liftings auch nach einer großen Gewichtsreduktion angewandt, um das Gewebe, welches sich durch die Gewichtsreduktion nur bedingt rückbildet, an den Körper anzugleichen bzw. zu straffen. Die beschriebenen Methoden der Kryolipolyse oder Endermologie werden auch oft von plastischen Chirurgen angeboten, teilweise auch in Kombination mit anderen Arten des Bodyformings. Es werden immer wieder neue Behandlungsarten im Rahmen des Bodyformings entwickelt und angeboten, in welchen man sich die Wirkung von Ultraschall, Laser, ein elektromagnetisches Feld oder Radiofrequenzwellen zunutze macht.
Eine weitere Art des Bodyforming bildet die Injektionslipolyse, besser bekannt unter dem Begriff Fett-weg-Spritze, ab. Hierbei wird der Wirkstoff mittels Spritze in den betroffenen Bereich injiziert. Der Wirkstoff führt zu einem Abbau der Fettzellen im betroffenen Bereich, welche anschließend durch den Stoffwechsel abtransportiert werden. Mit dieser Methode lassen sich Fettzellen in einem lokal begrenzten Bereich behandeln.
Im Bereich des Bodyformings besteht auch ein großer Markt für den Vertrieb von Cremen und Salben. Diese können aus unterschiedlichsten Inhaltsstoffen hergestellt werden und sollen vor allem dem Zweck der Hautstraffung dienen. Die Anwendung der Cremes und Salben in Kombination mit Wickel oder eng anliegenden Gürtel soll das Behandlungsergebnis zudem verbessern.