„Weltschmerz“ ist ein vom deutschen Schriftsteller Jean Paul (21. März 1763 bis 14. November 1825) geprägtes Wort.
Als Weltschmerz wird ein Gefühl der Trauer und der schmerzhaften Melancholie im Angesicht der Unzulänglichkeiten der Welt verstanden. Die aktuellen Unzulänglichkeiten, Fehler und Missstände der Welt werden dabei mit dem verglichen, wie die Welt in einem idealen Zustand aussehen könnte. „Weltschmerz“ geht einher mit einer gewissen negativen pessimistischen Realitätsflucht und auch der persönlichen Aufgabe. „Weltschmerz“ wird als Apathie, Melancholie und Traurigkeit verstanden.
Weltschmerz entsteht, wenn ein Individuum erkennt, wie unvollständig, mangelhaft und fehlerhaft es ist, sowie das es ein Spiegelbild der Welt ist, welche ebenfalls unvollständig, mangelhaft und fehlerhaft ist. Weltschmerz bedeutet, dass jemand übermäßig die Krankenheiten, Fehler und das Leiden der Existenz wahrnimmt. „Weltschmerz“ ist somit ein Wort, dass gut in die Epoche der romantischen Dichter passt. Diese war gekennzeichnet, von einer Emanzipation des Individuums, dass sich von der traditionellen Authorität befreite und eigenständig wurde.
Im Deutschen Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm ist Weltschmerz auch gelistet. In den 1830er Jahren verbreitet sich der Begriff. Jean Paul verwendete den Ausdruck in seiner Novelle Selina.
Der Ausdruck „Weltschmerz“ wird oft als ein berühmtes deutsches Wort bezeichnet, dass in viele andere Sprachen (Englisch, polnisch, schwedisch, niederländisch, portugiesisch, spanisch) ausgewandert ist. Dies steht im Kontrast dazu, dass der Ausdruck „Weltschmerz“ in der deutschen Umgangssprache kaum verwendet wird. (Ähnliches passiert auch beim deutschen Wort „Waldeinsamkeit„.)
Auf englisch wird „Weltschmerz“ meist als „world weariness“ oder „world pain“ übersetzt.