Der Begriff „obligatorisch“ wird dann verwendet, wenn eine Sache beispielsweise verpflichtend ist, die es gilt, auf alle Fälle zu erfüllen. Oftmals wird das Wort in verschiedenen Kontexten verwendet und hat daher auch – je nach Zusammenhang – immer wieder eine etwas andere Bedeutung.
Wenn etwas „obligatorisch“ ist, hat man keine andere Wahl. Der Weg, der vorgeschrieben ist, muss zwingend gegangen werden. Würde man dem nicht nachgehen, erreicht man auch das Ziel nicht. Vielleicht würde man sich sogar strafbar machen. Meistens wird der Begriff „obligatorisch“ im Zusammenhang auf bestimmte Erfordernisse oder ein bestimmtes Verhalten verwendet. Zur besseren Verdeutlichung könnte man die Führerscheinprüfung heranziehen; diese erfordert stets vorab, einen Erste-Hilfe-Kurs zu belegen. Das bedeutet also, dass die Teilnahme an dem Kurs obligatorisch ist, um sich zur Führerscheinprüfung anzumelden.
Synonyme für das Adjektiv „obligatorisch“ sind zum Beispiel „zwingend“, „vorgeschrieben“ oder „verpflichtend“. Das Wort „obligatorisch“ bezieht sich meistens auf Tätigkeiten und Handlungen. Weniger geht es dabei um Gegenstände. Der Begriff verdeutlicht, dass entweder eine Vorschrift oder dringende Notwendigkeit für etwas besteht. Hält man sich nicht daran, muss unter Umständen mit Sanktionen gerechnet werden.
Herkunft und Bedeutung des Begriffs „obligatorisch“
Ursprünglich stammt das Wort „obligatorisch“ vom lateinischen Verb „obligare“ ab. Dies bedeutet zu Deutsch so viel wie „verbindlich machen“, „anbinden“ oder „verpflichten“.
„Obligatorisch“ hängt auch mit dem Wort „optional“ zusammen. Bei diesem Wortpaar handelt es sich um Gegensätze. Dies bedeutet, wenn etwas nicht optional ist, dann ist es obligatorisch. Mit dieser Erklärung dürfte den meisten Menschen die Bedeutung des Begriffs „obligatorisch“ wohl schon klar sein.
Wenn etwas „obligatorisch“ ist, ist es also zwingend erforderlich. Eine obligatorische Prüfung erfordert die Teilnahme, um eine Bescheinigung über die Prüfung zu erhalten. Manchmal kann auch die Zahlung einer Gebühr obligatorisch sein, um eine Bearbeitung in Gang zu setzen. Weitere Synonyme für den Begriff „obligatorisch“ sind:
- zwingend erforderlich
- verpflichtend
- Voraussetzung
Das Wort „obligatorisch“ wird nicht so häufig verwendet als sein gegenteiliges Wort „optional“. So sind zum Beispiel in vielen Formularen im Internet einige Angaben „optional“. Jedoch wird gegenteilig nicht der Begriff „obligatorisch“ verwendet, sondern diese Angaben sind mehrheitlich „Pflichtfelder“.
Daraus kann geschlossen werden, dass sich aus dem Begriff „obligatorisch“ eine Pflicht ergibt, die durchaus auch unfreiwillig sein kann. Der Begriff kann also auch dann eingesetzt werden, wenn ausgedrückt werden soll, dass etwas „leidig aber unumgänglich“ ist.
Worin liegt der Unterschied zwischen obligatorisch und obligat?
Anstatt „obligatorisch“ kann auch das altertümliche Wort „obligat“ genutzt werden. Meistens hat es die gleiche Bedeutung, obwohl es manchmal ganz anders eingesetzt wird. Hierbei handelt es sich oftmals nicht um eine Verpflichtung, sondern um etwas, dass zwar dringend erforderlich ist, aber trotzdem immer noch der eigenen Entscheidung unterliegt.
Beispielsweise kann in einer medizinischen Diagnose stehen, dass die Entfernung eines Tumors „obligat“ ist. Damit wird ausgedrückt, dass die Entfernung des Tumors unbedingt nötig und unerlässlich ist, doch niemand kann einen Patienten zu der Entfernung zwingen.
Das Gegenteil von obligatorisch: fakultativ
Ist eine Sache nicht verpflichtend, wird oftmals auch von fakultativ gesprochen. Diese Entscheidung ist dann der freien Wahl überlassen. Genauso wie das Wort „optional“ ist auch „fakultativ“ eine freiwillige Angelegenheit; man kann sich also „für“ oder „gegen“ etwas entscheiden.
Studierende haben deshalb meistens eine Auswahl an fakultativen Kursen. Zwar müssen sie diese nicht zwingend absolvieren, um zur Prüfung zugelassen zu werden. In speziellen Bereichen jedoch können sie so ihr Wissen vertiefen.