Beim Toten Meer handelt es sich gewissermaßen um einen Salzsee, dessen Salzgehalt etwa 30 % beträgt. Dabei enthält er nicht nur Kochsalz (Natriumchlorid), sondern auch verschiedene andere Salze wie beispielsweise Kalium- und Magnesiumchlorid.
Warum ist das tote Meer so salzig? Erklärung
Im Toten Meer ist der Salzgehalt deshalb so außerordentlich hoch, da sich der See im heißen Wüstenklima befindet. Dies bedeutet, dass hier wesentlich mehr Wasser verdunstet als durch Regen oder andere Flüsse nachkommt. Beim Verdunsten entweicht nur der reine Wasserdampf, während die Mineralien und anderen Salze im Wasser zurückbleiben und sich dort anreichern.
Auch besitzt das Tote Meer keinen Abfluss, über den die Salze weggespült werden könnten. Grund hierfür ist, dass das Tote Meer 426 Meter tiefer als der Meeresspiegel liegt. Somit ist der Salzsee der tiefste Punkt der Erde. Seit knapp 80 Jahren sinkt der Seespiegel besonders schnell, etwa ein Meter pro Jahr. Grund hierfür ist, dass der Großteil des Wassers aus dem Hauptzufluss Jordan für die Bewässerung und Wasserversorgung der Bevölkerung genutzt wird.
Somit nimmt auch der Salzgehalt immer weiter zu. Doch nicht immer hatte das Tote Meer einen so hohen Salzgehalt wie heute. Anhand der Ablagerungen aus dem Toten Meer konnte herausgefunden werden, dass während der letzten Eiszeit vor circa 20.000 Jahren, das Klima am Toten Meer viel regnerischer und kühler war.
Ganz Nordeuropa war von gigantischen Gletschern überzogen. Dadurch konnte auch wesentlich mehr Wasser ins Tote Meer fließen und gleichzeitig auch weniger Wasser verdunsten. Zu dieser Zeit war der Seespiegel sogar 260 Meter höher als heute.
Warum sind alle Meere salzig?
Ob es nun um das Tote Meer oder den Pazifik geht. Alle Meere sind salzig. Der Grund hierfür ist das Wasser, da es andere Stoffe in seine chemischen Bestandteile zerlegt. Wenn es also regnet, werden dadurch andere Mineralien (Kalk und Salze) aus den Steinen oder der Erde gelöst. Diese gelösten Stoffe wiederum werden von den Flüssen ins Meer geleitet.
Zudem befinden sich am Meeresboden einige Vulkane, aus denen Lava, also flüssiges Gestein, austritt. Hierdurch lösen sich ebenfalls Salze, die sich dann im Meerwasser befinden.
Auf der Erde bewegt sich das Wasser im andauernden Kreislauf. Sobald die Sonne auf das Meer scheint, verdunstet Wasser. Dadurch wird das Wasser gasförmig, steigt auf und es entstehen Wolken aus Süßwasser. Sämtliche gelöste Stoffe verbleiben im Meer. Dieser Prozess geht schon Millionen von Jahren so. Aus diesem Grund steigt auch der Salzgehalt der Meere immer weiter an.
Das Tote Meer, bei dem es sich eigentlich um einen riesigen See handelt, befindet sich an der Grenze zwischen Jordanien und Israel. Hier ist es besonders heiß, was zur Folge hat, dass auch viel Wasser verdunsten kann. Der Salzgehalt im Toten Meer ist zehnmal so hoch, wie beispielsweise im Atlantischen Ozean oder im Mittelmeer. Unter diesen Bedingungen können nur einige Bakterien und Algen überleben. Daher hat der riesige Salzsee auch seinen Namen: das „Tote“ Meer.
Gefahr der zu hohen Mineralienkonzentration
Das Tote Meer ist das salzreichste Gewässer der Welt. Wie bereits erwähnt, ist die Mineralienkonzentration zehnmal höher als in anderen Meeren. Für den menschlichen Körper kann diese zu hohe Konzentration jedoch schädlich sein. Verbringt man länger als eine halbe Stunde im Toten Meer, können diese Mineralien beispielsweise wie ein Gift wirken. Somit könnte dies sogar bis zum Tod führen. Menschen, die im Toten Meer baden wollen, sollten deshalb nicht länger als 30 Minuten darin verbringen. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass das Wasser nicht verschluckt wird, da es nur schwer verdaulich ist. Außerdem können durch den hohen Salzgehalt Hautreizungen entstehen. Nach dem Baden im Toten Meer sollte unbedingt eine kalte Dusche genommen werden, damit alle Mineralien abgespült werden.
Sollte Kochsalz durch Totes Meer Salz ersetzt werden?
Manchmal schmecken Lebensmittel besser als andere. Dies kann vornehmlich an dem besonderen Salz liegen, welches dafür eingesetzt wird. Insbesondere das Salz vom Toten Meer eignet sich hervorragend zum Backen, Konservieren und Kochen. Erhältlich ist es entweder in etwas gröberer als auch in feinerer Körnung. Wer das Salz vom Toten Meer als Ersatz für herkömmliches Kochsalz verwenden möchte, der sollte sich für die feinere Körnung des Meersalzes entscheiden. Zudem enthält das Salz vom Toten Meer noch viele wichtige Spurenelemente sowie Mineralstoffe, die positiv auf den Körper wirken können. Wer seine Gerichte lecker und gesund zugleich zubereiten möchte, der trifft mit dem Salz des Toten Meers eine gute Wahl.
Hat das Salz vom Toten Meer heilende Eigenschaften?
Bekannt ist das Salz vom Toten Meer besonders für seine heilende Eigenschaften. So lindert es nicht nur Muskelkrämpfe, Rückenschmerzen oder rheumatische Beschwerden; es wirkt sich auch positiv auf Hautkrankheiten aus. Es kann zum Beispiel als Creme, Badezusatz oder Salzkompresse auf die entsprechenden Stellen aufgetragen werden. Damit kann das Salz vom Toten Meer direkt an Ort und Stelle eingesetzt werden und die Menschen können von seinen positiven Eigenschaften profitieren, ohne direkt vor Ort sein zu müssen. Für den kompletten Bewegungsapparat ist es eine echte Wohltat, was nicht zuletzt an dem hohen Kalzium- und Magnesiumgehalt liegt.