Der Umgang mit Menschen kann manchmal einfach, angenehm, aber auch schwer und unzumutbar sein. Abhängig von der Art und Umgangsform schwebt den meisten ein Partner vor, der stets hilfs- und kooperationsbereit ist.
Dabei kommt es im Rahmen der Kommunikation oft zu Enttäuschungen, die auch als menschlich abwertend empfunden werden. Man spricht dann von menschlich enttäuschenden Äußerungen und Handlungen.
Zu Beginn des Begriffpaares menschlich enttäuschend sind die Fragen zu klären, was unter Menschlichkeit und Enttäuschung zu verstehen ist.
Was ist menschlich oder Menschlichkeit? Erklärung
Grundsätzlich sind Menschen nicht perfekt. Wo er eine Enttäuschung sieht oder vermutet, ist sie für den anderen weit entfernt.
Die Menschlichkeit ist auf jeden Fall von der Zeit in der wir leben, der Kultur, der wir uns zugehörig fühlen und den Wertvorstellungen abhängig, die von der Gesellschaft geteilt werden. Die Gesellschaft selbst kann wieder um differenziert gesehen werden. Menschen, die unterschiedlichen Schichten angehören, beurteilen teilweise menschliche Gesten und Handlungen sehr unterschiedlich.
Menschlichkeit ist unter Berücksichtigung aller Kriterien jede Form von Kommunikation, die zwischen Menschen erfolgt. Es kann sich dabei um die Sprache, aber auch um Gesten und die Mimik handeln, die anerkennend, neutral oder abweisend interpretiert werden. Hier spielen auch Bewertungen, Vorstellungen und Einstellungen jeweils eine wichtige Rolle.
Es geht außerdem um wertende Beurteilungen, die über das Schicksal eines Menschen in Abhängigkeit der Hierarchien entscheiden können.
Es gibt auch Synonyme die für die Menschlichkeit stehen und eine Enttäuschung ausschließen sollten. Hierzu zählen beispielsweise das Erbarmen, die Humanität und die Menschenliebe. Auch Toleranz, Rücksichtnahme und Mitleid sind sehr wichtig.
Wer gegen diese Prinzipien verstößt, bereitet anderen eventuell eine Enttäuschung, wenn diese Personen oder Personengruppen ein menschliches Verhalten erwarten dürfen.
Beispiel:
Ein Mitarbeiter einer Firma wird während seiner Tätigkeit von seinen Kollegen stets respektvoll behandelt. So fühlt er sich wohl und würde den Kontakt gerne auch in der Freizeit suchen. An einem Tag kommt er zu früh in die Nähe des Aufenthaltsraumes. Hier hört er, wie die Kollegen, die ihn sonst positiv ansprechen, ihre wahre Meinung zum Ausdruck bringen. Den Spott und die Vorurteile, die er über sich hört, verletzen ihn schwer. Er fühlt sich menschlich enttäuscht.
Was ist eine Enttäuschung?
Am Anfang der Enttäuschung steht die Erwartung. Hat der Mensch eine gewisse Erwartung, dann hofft er, dass diese vom Gegenüber erfüllt wird. Manchmal wird sie jedoch auch ins Gegenteil verkehrt, da der Kommunikationspartner seine Ansichten auf einer anderen Ebene kommuniziert. Ein Beispiel wäre hier die Beziehung zwischen dem Chef und seinem Mitarbeiter, die außerdem durch die unterschiedliche Hierarchie definiert wird. Man hört dann Vorwürfe wie „Das hätte derjenige durch merken müssen!“
Eine verstärkte Form stellt hingegen die menschliche Enttäuschung dar. Sie setzt voraus, dass der Unterliegende nicht nur in seinen Wünschen übergangen wurde, sondern sich zudem auf menschlicher Ebene diskriminiert und entwürdigt fühlt.
Die menschliche Enttäuschung auf betrieblicher Ebene
Um das menschlich enttäuschende Verhalten von Menschen transparent zu machen, kommt hier ein praktisches Beispiel aus dem Berufsleben in Betracht.
Rudi Heinz ist Controller in einem Unternehmen. Zu seinen Aufgaben gehört die Kontrolle, ob Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Fehler gemacht haben. Diese hat er zu protokollieren und an den Geschäftsführer zu übermitteln. Dabei findet er heraus, das Frau Renate Schmidt einige wesentliche Problemstellungen verursacht hat. Frau Schmidt bittet ihn, diese nicht dem Vorgesetzten zu melden. Da Herr Heinz seine Anweisung nicht ignorieren kann, teilt er seinem Chef Herrn Bauer das Ergebnis mit. Auf einer Betriebsfeier outet Herr Bauer seinen Controller Herrn Heinz als Denuzianten. Gleichzeitig entzieht er Frau Schmidt wesentliche Aufgaben, was er ebenfalls während der Feier allen Mitarbeitern mitteilt.
Kurz daraufhin bemerkt Herr Heinz, dass Frau Schmidt gegen ihn ein Mobbing beginnt. Als sich Herr Heinz an seinen Chef Herrn Bauer wendet, um sich zu beschweren, erhält er folgende lakonische Antwort:
„Ich weiß nicht was Sie wollen. Frau Schmidt kommt mir jetzt auf eine Art persönlich entgegen, die ich nur begrüßen kann.„
In diesem praktischen Beispiel gibt es verschiedene menschliche Enttäuschungen.
Frau Schmidt ist von Herrn Heinz enttäuscht, da er sie an die Geschäftsleitung meldet, was er aufgrund seiner Tätigkeitsbeschreibung auch muss. Auch bei der Betriebsfeier wird sie von ihrem Chef enttäuscht, da er sie vor der gesamten Belegschaft herabwürdigt. Außerdem muss sie, um ihren Job nicht zugefährden, sich auf persönliche Art an ihren Chef wenden, auch wenn diese Vorgehensweise ihr nicht gefällt.
Herr Heinz fühlt sich wiederum von seinem Chef Herrn Bauer menschlich enttäuscht, als dieser ihn vor der gesamten Belegschaft als Denunzianten lobt. Genauso entwürdigend ist für ihn die Tatsache, dass Herr Bauer auf seine Beschwerde bezüglich Frau Bauer nicht reagiert, sondern die eigenen Vorteile hervorhebt.
Menschliche Enttäuschungen in Freundschaften
Jeder, der einen Gleichgesinnten findet und eine Freundschaft mit ihm oder ihr eingeht, gewinnt an Lebensqualität. Hierbei spielen vor allem gegenseitiges Vertrauen und Verständnis wichtige Rollen. Man muss sich auch in einer problematischen Situation auf den anderen verlassen können. Das gilt für persönliche Frage und eventuell auch finanzielle Probleme, die der Einzelne nicht ohne die Gruppe oder einen Freund lösen kann.
Diese Freundschaften können ein Leben lang halten. Sie haben jedoch in manchen Fällen ein kurzes Verfallsdatum. Verletzt ein Freund, dann ist die sich daraus ergebene seelische Wunde sehr schmerzhaft, da der Wunsch nach Vertrautheit einen Schlag abbekam. Bei der Wahl einer neuen Freundschaft wird der Betreffende sehr wählerisch. Er prüft anhand von ihm zur Verfügung gestellten oder selbst entwickelten Kriterien, ob er dem anderen etwas Persönliches anvertrauen kann. An dieser Stelle lassen sich beispielsweise kleine Fehlinformationen streuen. Gelangen diese an einen bestimmten Personenkreis, ist der neue Ansprechpartner nicht als Freund geeignet.
Teilweise setzen Menschen, die aufgrund ihrer beruflichen Reputation sehr vorsichtig sein müssen, Privatdetektive ein.
Bei der Wahl der Freunde gehen Menschen gerne von Faktoren wie Alter, beruflicher Status und Äußerlichkeiten aus. Hier kann das Motto zählen: „Wer schön aussieht und sich vorteilhaft verhält, der kann nicht böse oder gemein sein!“
Diese Ansicht kann jedoch täuschen. Deshalb sollte jeder nicht nur das Gespräch mit der Person im Auge haben, sondern auch die Reflektionen aus der Umwelt in die Betrachtung einbeziehen. Anmerkungen von anderen Personen, die Zeugen des kommunikativen Aufbaus werden, sind hier besonders wichtig.
Liebesbeziehungen und menschliche Enttäuschung
Intimität ist für jedes Lebewesen wichtig. Die wichtigste Beziehung zwischen zwei Menschen ist deshalb die Liebe. Sie entsteht, wenn zwei Menschen sich – oft unterschiedlichen Geschlechts – voneinander angezogen fühlen. Aus dieser Anziehungskraft erwächst ein Empfinden, das für beide in der Gründung einer Familie münden kann.
Wird diese Beziehung durch einen der Partner im Rahmen einer extremen Geste – beispielsweise einen Seitensprung oder die Aufgabe der Partnerschaft – verletzt, wiegt diese menschliche Enttäuschung sehr schwer. Der aufgegebene Partner benötigt meistens viel Zeit, um sich wieder auf einen neuen Gefährten einzulassen.
Fazit
Das menschlich enttäuschende Verhalten ist von verschiedenen Kriterien abhängig. Menschen sehen diesen Sachverhalt in Abhängigkeit von gesellschaftlichen Bedingungen, hierarchischen Strukturen und persönlichen Erwartungen stets unterschiedlich.
Durch das menschlich enttäuschende Verhalten entstehen milde, starke oder extreme seelische Verletzungen, die sich auf die persönlichen Auswahlkriterien für die Zukunft auswirken.