Die heutige Welt ist geprägt von sozialen Medien und digitaler Kommunikation. Das Phänomen der „Liking Gaps“ spielt daher eine zunehmende Rolle. Darunter sind fehlende, soziale Interaktionen zu verstehen, die nicht den eigenen Erwartungen entsprechen. Das kann sich zum Beispiel auf Social-Media-Beiträge oder anderweitige Interaktionen auf sozialen Netzwerken beziehen. Diesen wird im Rahmen der „Liking Gaps“ zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet oder es gibt kein Feedback. Schnell entsteht so das besagte „Liking Gap“.
„Liking Gaps“ sorgen vielerorts für Verwirrung, teilweise sogar negative Emotionen. Sie stellen die Schadenseite der digitalen Welt dar und können entweder willkürlich oder unwillkürlich verursacht werden. Durch die Diskrepanz der eigenen Selbsteinschätzung mit der Realität in puncto Persönlichkeit, Attraktivität und Fähigkeiten kommen „Liking Gaps“ kann es schnell zu „Liking Gaps“ kommen.
Vielen Menschen ist der Begriff „Liking Gap“ jedoch gänzlich unbekannt. Dieser soll im nun folgenden Artikel daher einmal voll umfassend definiert und erklärt werden. Außerdem sollen Konzepte, Einflüsse und Beispiele im Alltag sowie potenzielle Gegenmaßnahmen für „Liking Gaps“ aufgezeigt werden.
Begriffsdefinition von „Liking Gap“
Der Begriff „Liking Gap“ stammt aus dem Englischen und setzt sich aus dem Verb „to like/liking“ (zu Deutsch: „mögen“ oder „positiv bewerten“) und dem Substantiv „gap“ (zu Deutsch: „Lücke“ oder „blinder Fleck“) zusammen. Kombiniert bedeutet „Liking Gap“ daher in etwa so viel wie „Bewertungslücke“.
Gemeint sind damit die Reaktionen auf Social-Media-Beiträge in Form von Text-Postings, Kommentaren, eigenen Beiträgen, Videos oder Bildern. Social-Media-Nutzer posten in der Regel mit der Intention, ihre Inhalte einem breiten Publikum zur Verfügung zu stellen, die diese dann im besten Fall (positiv) bewerten sollen. Bleibt diese Bewertung in Form von „Likes“ (so heißt die Bewertung auf einem Social-Media-Portal) jedoch aus, so entsteht beim Sender des Beitrags schnell der Eindruck, man würde diesen ignorieren oder anderweitige zuspielen.
Der „Liking Gap“ entspricht daher einer psychologischen Wahrnehmung, die nicht immer konkret vorliegen muss, sondern auch so empfunden werden kann. Teilweise kann der „Liking Gap“ mutwillig veranlasst sein, teilweise können unglückliche Umstände, wie zum Beispiel unpraktische Veröffentlichungszeiten für Posts, dafür sorgen, dass ein „Liking Gap“ begünstigt wird.
Woher stammt der Begriff „Liking Gap“?
Der Ausdruck „Liking Gap“ stammt aus der Welt der Social-Media-Plattformen und gilt als Wahrnehmungseffekt, der von Verhaltensforschern innerhalb der vergangenen 10 bis 15 Jahren entdeckt wurde. Vor dem Aufkommen von Social Media gab es den „Liking Gap“ faktisch nicht. Zwar gab es auch vor Social Media schon soziale Situationen, in denen die Anteilnahme von Adressaten einer Nachricht oder einer Ansprache ausblieben, jedoch wurde hierfür nicht der Begriff „Liking Gap“ verwendet. Das Verb „to like/liking“ verweist hier eindeutig auf die Funktion „Likes“ auf Social-Media-Plattformen.
„Liking Gaps“ in sozialen Interaktionen
„Liking Gaps“ spielen vor allem in sozialen Interaktionen eine entscheidende Rolle und werfen interessante Fragen auf. Diese sorgen dafür, dass eine Diskrepanz zwischen der eigenen Wahrnehmung und die anderen Personen entsteht. Die nun folgenden Unterabschnitte befassen sich daher einmal mit dem Konzept der „Liking Gaps“, mit deren Einflussfaktoren und sollen obendrein noch konkrete Beispiele aus dem Alltag liefern.
Konzept
Das Konzept hinter den „Liking Gaps“ bezieht sich auf die Diskrepanz zwischen der Selbsteinschätzung und der Wahrnehmung anderer Personen. Oftmals neigen wir dazu, unsere eigenen Stärken und Errungenschaften besonders positiv hervorzuheben, ohne zu merken, dass diese von Außenstehenden nicht wahrgenommen, beziehungsweise nicht gleichwertig gut bewertet werden. Fehleinschätzungen können im Zuge der „Liking Gaps“ schnell zu zwischenmenschlichen Spannungen führen. „Liking Gaps“ begünstigen daher Missverständnisse, zerbrechende Freundschaften oder anderweitige, negative soziale Dynamiken. Die Anonymität und die rein digitale Kommunikation auf sozialen Netzwerken fördert diesen Umstand sogar noch.
Liking Gaps: Einflussfaktoren
Es gibt eine Vielzahl an Einflussfaktoren, die „Liking Gaps“ begünstigen. Diese sollen dieser Stellen einmal übersichtlich aufgelistet werden:
- Individuelle Selbstzweifel
- Negative Erfahrungen oder niedrige Selbstachtung
- Soziale Normen und Erwartungen
- Sozialer Kontext
- Kommunikation und nonverbale Signale
- Missverständnisse oder fehlinterpretierte Signale
Das Verständnis um die obigen Einflussfaktoren ist entscheidend, um einem „Liking Gap“ die Grundlage zu entziehen und um das Zustandekommen zu verhindern. Je weniger Diskrepanz zwischen Selbsteinschätzung und Fremdwahrnehmung vorherrscht, desto geringer sind auch die Chancen für die Entstehung eines „Liking Gaps“.
Beispiele
„Liking Gaps“ können vor allem auf Social Media beobachtet werden. Diese kommen vor allem dann vor, wenn ein Beitrag nicht die erwartete Resonanz erfährt (beispielsweise ungeliked oder unkommentiert bleibt). Aber auch im alltäglichen Leben ist das „Liking Gap“ oftmals anzutreffen. Eine Person, die sich beispielsweise für unattraktiv hält, während diese von anderen Personen wiederum als sehr attraktiv empfunden wird, unterliegt ebenfalls einem „Liking Gap“. Auch kann es sich um ein „Liking Gap“ handeln, wenn die eigenen Fähigkeiten, beziehungsweise Kompetenzen zu hoch oder zu niedrig eingeschätzt werden.
Auswirkungen von „Liking Gaps“
„Liking Gaps“ führen immer wieder zu zwischenmenschlichen Konflikten und können dazu führen, dass wir uns weniger wertgeschätzt fühlen, als dies tatsächlich der Fall ist. Verzerrte Beziehungen, ein negatives Selbstbild und ein mangelndes Selbstvertrauen sind weitere Auswirkungen von „Liking Gaps“. Weiterhin werden die allgemeine Zufriedenheit und das eigene Wohlbefinden stark reduziert.
Gegenmaßnahmen für „Liking Gaps“
Zu den besten Gegenmaßnahmen von „Liking Gaps“ zählen unter anderem:
- Selbstreflexion (sich der eigenen Stärken und Schwächen bewusst zu machen)
- Offene Kommunikation (um Missverständnisse zu klären und Wahrnehmungen zu schulen)
- Förderung von Empathie für seine Mitmenschen
- Selbstakzeptanz
- Professionelle Unterstützung (zum Beispiel von einem Psychologen, falls die genannten Maßnahmen nicht fruchten)
Fazit zum Thema „Liking Gap“
Beim „Liking Gap“ handelt es sich unterm Strich um ein faszinierendes Phänomen, welches die Diskrepanz zwischen der Selbst- und Fremdeinschätzung aufgreift. Es kommt heute vor allem auf Social Media zum Tragen, lässt sich aber auch im Alltag häufig beobachten. „Liking Gaps“ stehen im Verdacht, teilweise schwere, soziale Auswirkungen auf das Individuum zu fördern. Sollte ein „Liking Gap“ erkannt werden, so sollte dies so schnell wie möglich aus dem Weg geräumt werden – zum Beispiel durch Selbstreflexion, Selbstakzeptanz und eine offenere Kommunikation.
Mit dem Begriff „Liking Gap“ sind unter anderem die Begrifflichkeiten „Impression Gap“ sowie „Perception Gap“ verwandt. Während das „Impression Gap“ die Diskrepanz zwischen den eigenen Eindrücken und jenen fremder Personen thematisiert, so greift das „Perception Gap“ eher die Diskrepanz zwischen der eigenen und fremden Wahrnehmung auf. Es handelt sich bei beiden Begrifflichkeiten demnach um mit dem „Liking Gap“ eng verwandte Effekte.