Der Begriff komedogen wird häufig in der Hautpflege verwendet. Besonders Produkte für die Gesichts- und Körperpflege tragen das Adjektiv, das ihnen besondere Wirkungseigenschaften zuspricht. Der Ursprung des Wortes liegt in der lateinischen Sprache und wird abgeleitet vom Verb comedere. Comedere hat die Bedeutung verzehren oder steht in umgangssprachlicher Form für Aufessen. Den Zusammenhang zwischen der Kosmetik und dem Verzehren erklärt ein Blick auf den geschichtlichen Hintergrund.
1691 veröffentlichte der Sprachwissenschaftler Kaspar von Stieler ein Wörterbuch, in dem der Ausdruck Mitesser erschien. Der Begriff bezog sich schon in der damaligen Zeit auf die Begleiterscheinung von Akne. In der Medizin galt die Ursache für Mitesser ein Befall mit Parasiten. Bis in das 19. Jahrhundert hinein war der Glaube Verfestigen, dass ein Mitesser ein Schmarotzer ist, der vom Menschen zehrt. Mitesser oder Komedone waren aus dem medizinischen Blickwinkel kleine Lebewesen, die sich ähnlich wie Blutegel von den Körpersekreten des Menschen ernähren und diese damit verzehren. Die Aufklärung über Hautunreinheiten und die Entstehung von Mitessern setzte sich erst sehr durch und bis dahin hatte sich die Begriffsbenutzung gefestigt.
Was ist ein Komedogen? Bedeutung, Definition, Erklärung
Ein Komedon ist ein Mitesser, der charakteristisch für eine besondere Form der Akne ist. Die Acne comedonica entsteht in der Regel während der Pubertät und kann bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben. Ein Komedon ist eine verstopfte Talgdrüse, die durch einen Oxidationsprozess an der Hautoberfläche dunkel erscheint. Entzündet sich ein Mitesser so bilden sich Pusteln und Pickel.
Unreine Haut braucht eine sensible Pflege
Mitesser und Pickel sind unabhängig vom Alter unbeliebt. Damit die Haut rein und klar bleibt oder wird, benötigt die Haut eine spezielle Pflege. In vielen Cremes und Lotion gibt es Zusätze, die die Eigenschaft haben, die Bildung von Mitessern zu fördern. Diese Inhaltsstoffe gelten als komedogen und können bei der Anwendung für eine Verschlechterung des Hautbildes sorgen. Besonders für Akne geplagte Menschen ist dies ein kontraproduktiver Prozess. Eine Haut, die zu Unreinheiten neigt, ist auf nicht-komedogene Inhaltsstoffe angewiesen und daher befindet sich der Hinweis häufig auf Hautpflegeprodukten. Komedogene Inhaltsstoffe befinden sich nicht ausschließlich in Gesichtspflegeprodukten, sondern auch in Pflegemitteln für den ganzen Körper.
Welche Inhaltsstoffe haben eine komedogene Wirkung?
Produkte, die eine komedogene Wirkung haben sind in der Regel reichhaltig und haben einen hohen Anteil an Fetten und Ölen. Die zugesetzten Öle sind verantwortlich dafür, ob ein Pflegeprodukt komedogen oder nicht-komedogen ist. Nicht jedes Öl verhält sich gleich. Mineralöle stehen im Verdacht, unabhängig vom Hauttyp eine komedogene Wirkung zu haben. Zu den Mineralölen gehören Silikone, Vaseline und Paraffin. Es handelt sich dabei um industriell hergestellte Öle, die aus Erdöl und Braunkohle gewonnen werden. Gleichermaßen können natürliche Fette die Bildung von Mitessern begünstigen. Das Wollfett der Schafe, das sogenannte Lanolin, kann eine komedogene Wirkung haben ebenso wie einige Fette und Öle aus Pflanzen. Bei der Verwendung von Kokosfett, Kakaobutter, Erdnussöl und Olivenöl können sich verstärkt Komedone und Pickelchen zeigen.
Wie wird Komedogenität klassifiziert?
Ob eine Substanz komedogen ist, wird über Tierversuche ermittelt. Wie stark ein Fett die Poren verstopft, ist spezifisch für jede Substanz. Der Grad der komedogenen Eigenschaften wird in einer Skala von 1 bis 5 eingeteilt. Öle ohne komedogene Wirkung haben dabei einen Komedogenitätsgrad von 0 bis 1. Je stärker das Öl die Poren verstopft, desto höher der Wert. Arganöl und Öle auf Hanfbasis gehören zu den nicht-komedogenen Ölen, während Avocadoöl ein Vertreter der komedogenen Inhaltsstoffe sein kann.
Können komedogene Produkte Akne auslösen?
Akne kann viele Ursachen haben. Ob ein Inhaltsstoff eines Pflegeproduktes das Hautbild verschlechtert ist von der individuellen Hautbeschaffenheit abhängig. Ist die Haut von Natur aus eher fettig, dann können komedogene Stoffe sind eher negativ auf das Hautbild auswirken. Bei einer trockenen Haut ist dies nicht zu erwarten. Eine Haut, die Unreinheiten zeigt sollte daher eher mit einer Pflege versorgt werden, die nicht-komedogen ist. Sehr starke Unreinheiten und Akne können unterschiedliche Ursachen haben und sind nicht ausschließlich auf Pflegeprodukte zurückzuführen. Im Zweifelsfall kann ein Test im Ellenbogen Aufschluss darüber geben, wie die Haut auf eine Creme oder Lotion reagiert.