„Sic Parvis Magna“ ist lateinisch und bedeutet so viel wie „vom Kleinen zum Großen“. Es handelt sich um das Lebensmotto von Sir Francis Drake, einem berüchtigten englischen Seefahrer. Sein Motto beschreibt seinen eigenen Lebensweg perfekt. Drake wurde in einfachen Verhältnissen geboren und erreichte in seinem Leben die aller höchsten Kreise.
Er war allerdings kein einfacher Seefahrer, sondern auch ein Pirat und Freibeuter. Er schreckte nicht vor Plünderungen, Sklavenhandel und Mord zurück, um seine Ziele zu erreichen, ein „Großer“ zu werden.
Was bedeutet „Sic Parvis Magna“ auf deutsch? Bedeutung, Definition, Erklärung, Übersetzung, Sir Francis Drake
Drake lebte von 1540 – 1596. Er wuchs in einer protestantischen Bauernfamilie in Großbritannien auf. Früh musste er selbst Geld verdienen, um die Familie zu unterstützen. Mit 13 begann er seine Karriere als Schiffsjunge. Diese Anfänge beschreiben seine einfachen Verhältnisse, aus denen er stammt und von denen er sich emporheben wollte.
Er war sehr ehrgeizig und wissbegierig. Nach dem Tod seines damaligen Kapitäns, der ihn unterrichtete, übernahm er dessen Schiff. Er musste es allerdings aus Geldgründen schnell verkaufen.
Auf seine erste große Seereise ging er im Auftrag seines Cousins als Zahlmeister bis nach Spanien. Dort machte er auch seine ersten Erfahrungen als Freibeuter. Dabei handelten die englischen Piraten und Freibeuter oft im Auftrag der englischen Krone.
Das besondere Jagdrevier von Drake wurden die portugiesischen und spanischen Schiffe. Er beteiligte sich auch ausgiebig am Atlantischen Dreieckshandel, dem Sklavenhandel zwischen Europa, Afrika und Amerika. An der Westküste Afrikas wurden Waren gegen Sklaven eingetauscht, die dann in der Karibik verkauft wurden.
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Pirat im Dienst der Königin: Sir Francis Drake
Sir Francis Drake konnte auch große Erfolge bei Beutezügen und Seegefechten vorweisen und empfahl sich damit der englischen Königin – Elizabeth I. Unter den Spaniern wurde er bald unter dem Namen „El Draque“ – der Drache – bekannt. Sie fürchteten ihn und seine Raubzüge in der spanischen Karibik. Das Verhältnis zwischen Großbritannien und Spanien verschlechterte sich auch die Raubzüge von Drake immer weiter.
Im Jahr 1573 kehre Drake nach England zurück und wollte eine große Reise antreten. Wohin genau er reisen wollte, ist heute nicht mehr bekannt. Was am Ende daraus wurde, war allerdings die zweite bekannte Weltumsegelung in der Seefahrt.
Danach gelangte er über Umwege wieder nach England, nicht ohne ausgiebig zu plündern und zu kapern. Empfangen wurde er von seiner Königin, die ihn gutmütig als Schurken betitelte. Gleichwohl ließ sie ihn zum Ritter schlagen.
Drake erhielt damit seinen Lohn für seine Verdienste rund um die englische Krone.
Seekrieg gegen die Spanier
Nach seinem Ritterschlag geschah allerdings etwas Undenkbares: Sir Francis Drake, Pirat und Freibeuter im Dienste der Krone, wurde sesshaft. Er kaufte sich Landsitze in Plymouth und wurde dort zu einem der größten Landbesitzer. Weitere Kaperfahrten unternahm er allerdings trotzdem.
Auch gegen die spanische Invasion stellte er sich, die Philipp II. nach der Hinrichtung von Maria Stuart befahl. Hier bewährte sich Drake erneut. Die Seeschlacht dauerte zehn Tage, bei denen die Spanier empfindliche Verluste hinnehmen mussten.
Auch in der Gegenarmada im Jahr 1589 segelte Drake mit. Dieser Versuch, für England eine Vormachstellung auf dem Meeren der Welt zu erlangen, scheiterte jedoch dramatisch. Drake verlor daraufhin sein Ansehen bei der Königin.
Der letzte Beutezug
Nach dem dramatischen Scheitern der Gegenarmada war Drake einige Zeit als Abgeordneter im Parlament tätig. Zu seinem letzten Beutezug brach er im Jahr 1595, als 55jähriger, auf. Es handelte sich um einen Beutezug gegen die spanischen Siedler in der Karibik. Von diesem Beutezug sollte Herr Francis Drake allerdings nie zurückkehren.
Am 28. Januar 1596 starb er an Bord seines Schiffes. Allerdings nicht in einer Schlacht, sondern an einer Krankheit – der Ruhr.
Er starb, so wie er lebte. Sein Leichnam wurde der See übergeben.
Auch heute noch ist Sir Francis Drake in England bekannt und berühmt. Er wird dort für immer in Erinnerung bleiben, als liebenswerter Schurke, der dennoch verehrt wird. Genau wie die Königin es gehalten hat.
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Sic Parvis Magna: Bedeutung, Übersetzung, Erklärung auf deutsch
Der Weg von Sir Francis Drake ist ein Abbild seines Lebensmottos. Von einem Bauern hat er sich hoch gearbeitet, bis er in Diensten der Königin stand und sogar zum Ritter geschlagen wurde. Das hätte bei seiner Geburt sicherlich keiner erwartet. Von ganz unten, also vom ganz Kleinen, hat er sich nach oben, zum Großen, hochgearbeitet. Alles aus eigener Kraft und ohne Unterstützung von Namen oder Familie.
Heute sehen wir seine Methoden und Vorgehensweisen sicherlich kritischer als seine damaligen Zeitgenossen. Sklavenhandel, Ermordungen, Vergewaltigungen – für Sir Francis Drake gehörte dies zum Alltag. In der damaligen Zeit war dies völlig normal, wenn auch Sir Francis Drake sicherlich zu den brutaleren Zeitgenossen gehörte.
Für uns heute ist sein Handeln einfach nur brutal und unmenschlich. Vor allem der Sklavenhandel ist für uns heute nicht mehr verständlich. Einen Menschen zu besitzen, ihn weiterverkaufen, das scheint für uns unbegreiflich. Damals war das allerdings eine ganz normale Vorgehensweise.
Auch wenn die Vorgehensweise von Sir Francis Drake sicherlich nicht mehr in unsere heutige Zeit passt, so hat er dennoch seinen Weg gemacht und ist bis heute einer der bekanntesten Engländer. Er hat sein Lebensmotto erfüllt und hatte am Ende seines Lebens alles erreicht, von dem er geträumt hat. Er sollte dabei nicht mit heutigen Augen gesehen werden, sondern in Zusammenhang mit der Zeit, aus der er entstammt. Zumindest hat er es geschafft, von einem Kleinen zu einem Großen geworden und ist als Großer gestorben und unvergesslich geblieben.
Das romantische Bild als „Pirat im Dienst der englischen Königin“ ist sicherlich nicht alles, was das Leben von Drake umfasst hat. Um dieses Ziel zu erreichen war er breit, auch schreckliche Dinge zu tun. Man verfällt allerdings zu leicht diesem Bild und diesem Ideal, welches er dargestellt hat.