Kokolores bedeutet so viel wie „Unsinn“, „Prahlerei“ oder „Geschwätz“. Verknüpft ist das Wort mit dem früheren Begriff „Kuckelöres“. Dies ist eine in die Jahre gekommene Variante des heute weiter verbreiteten „Kikeriki“. Wenn jemand etwas als „Kokolores“ bezeichnet, meint er damit, dass sich jemand zu sehr „aufplustert“ und angeberisch herumkrakeelt. Dieses Verhalten wird oftmals auf auch auf Hähne projiziert.
Was bedeutet “Kokolores”? Bedeutung, Definition, Erklärung
Viele denken vermutlich, dass man sich solch ein komisches Wort nicht merken muss. Doch Liebhaber von Kreuzworträtseln sollten sich diesen Ausdruck auf alle Fälle merken. Es bezeichnet unter anderem auch einen „aufgeblasenen Wichtigtuer“. Ob man es schließlich in seiner Sprachgebrauchssammlung benötigt, sei einmal dahingestellt, jedoch können Freunde von ausgefallenen Wörtern damit ihren Wortschatz bereichern. Niemand weiß jedoch so genau, wo der Begriff eigentlich herstammt.
Jedoch gibt es hartnäckige Sprachwissenschaftler, die sich diesem Thema angenommen haben und konnten sogar etwas ausfindig machen. Im Englischen gibt es nämlich einen Ausdruck „cockalorum“. Früher bezeichnete dieser Begriff einen Hahn und in der heutigen Zeit hat der Begriff sich dahingehen entwickelt, eine aufgeblasene Person zu bezeichnen. Einen Wichtigtuer also. Solche Menschen machen oftmals besonders viel Wirbel um ihre eigene Person und reden oftmals wirres oder unsinniges Zeug daher, welches erst einmal von niemandem ernst genommen wird. Vermutlich stammt daher der Ausruf „Rede doch keinen Kokolores!“. Diese Ausdrucksweise – oder so ähnlich – findet oftmals Anwendung, wenn man genervt ist von dem Gerede einer Person.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Kokolores und Gauklern?
Kokolores könnte auch etwas mit dem niederdeutschen Begriff „gockeler“ zu tun haben. Dieses bezeichnet heute den Gaukler. Allerdings benötigt man schon sehr viel Fantasie, wenn man Kokolores aus einem lateinischen Gebetstext herleiten würde, der da lautet: „per omnia saecula saeculorum“. Auch wenn der Weg bis zu dem viersilbigen Wort recht lang erscheint, kommt die Herleitung in einem ernstzunehmenden Fachbuch vor, genauso wie die Herleitung vom Gaukler.
Wenn jemand irgendwem etwas vorgaukelt, hat das zwar nichts mit unsinnigem Geschwätz zu tun, allerdings möchte eine Person der anderen einen Bären aufbinden, also schwindeln. Wer beim Vorgaukeln erwischt wird, muss sich also der Tatsache stellen, totalen Kokolores erzählt zu haben. Kokolores ist ein weitverbreitetes und beliebtes Kreuzworträtselwort, welches sich seit 1900 in Deutschland verbreitet hat. Auch in der Studenten- und Theatersprache war Kokolores ebenfalls beliebt. Allerdings würde heute Zahnpasta niemand mehr als Kokolores bezeichnen, welche tatsächlich in den anfänglichen 1920er Jahren existierte. Auf einer alten Zeichnung, welches das Berliner Sechstagerennen abbildet, war nämlich zufällig ein derartiges Werbeplakat zu sehen.
Ist Mumpitz und Kokolores dasselbe?
Wer glaubt, dass diese Zeichnung vom Berliner Sechstagerennen eine Fälschung sei und der Zeichner habe sich Mumpitz erlaubt, der liegt fehl in seiner Annahme. Selbst in Berliner Zeitungen erschienen im Jahr 1924 Anzeigen für dieses Produkt. Auch Mumpitz ist ein ebenso ausgefallenes Wort wie Kokolores und die Anfänge von Mumpitz lassen sich bis ins Jahr 1870 zurückverfolgen. Erstaunlicherweise tauchte dieser Begriff auch wieder in Berlin auf, wo er zum ersten Mal als Ausdruck für Börsenschwindeleien genutzt wurde.
Schreckgespenst Mummelputz
Es hört sich niedlich an, ist es aber keinesfalls, denn Mummelputz verkörpert etwas Bedrohliches. Es soll ein Gespenst beziehungsweise eine Schreckgestalt darstellen. Mit der Zeit wurde Mummelputz zu Mumpitz und hat sich als Synonymwort zu verlogenem Geschwätz oder erschreckendem Gerede entwickelt. Mumpitz kann heutzutage auch einfach Unsinn bedeuten, genauso wie Kokolores.