Ihre Dankesrede für den Oscar als beste Hauptdarstellerin beendete Frances McDormand mit folgendem Satz: „Ich habe zwei Worte für Sie heute Abend, meine Damen und Herren: Inclusion Rider“
Sie erhielt den Oscar für ihre Rolle einer Mutter, die Rache für den Mord an ihrer Tochter üben möchte und sich gegen Polizisten und Rassisten behauptet, im Film „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ während der 90. Oscar-Verleihung.
Was ist ein „Inclusion Rider“?
Der „Inclusion Rider“ ist eine Vertragsklausel, die Schauspieler mit in ihre Verträge schreiben lassen können. Der „Inclusion Rider“ erlaubt es Schauspielern von einem Film zurückzutreten – ohne dafür haftbar gemacht werden zu können und befreit sie von Vertragsstrafen – , wenn die Produktion nicht genügend Wert auf Gleichberechtigung, Diversität/Vielfalt und Inklusion legt. Die Folgen sind z.B., dass Schauspieler 50 Prozent Diversität bei der Besetzung eines Films und der Crew fordern können.
Der „Inclusion Rider“ erlaubt die Forderungen nach einer möglichst vielfältigen Besetzung eines Filmes, so z.B. eine gewisse Anzahl Frauen oder von Minderheiten. Ziel ist es unter anderem in Filmen ähnliche Teile der Bevölkerung wiederzuspiegeln, wie sie auch in real existieren – so z.B. das Verhältnis Männer-Frauen oder Weiße, Farbige und Minderheiten.
Ob der „Inclusion Rider“ mit den Vertrag eines Schauspielers geschrieben wird, hängt von dessen Verhandlungsgeschick und Verhandlungsmacht ab.
Ursprung des „Inclusion Rider“
Die Idee zur „Inclusion Rider“-Klausel hatte die Gründerin und Vorsitzende der USC Annenberg Inclusion Initiative Stacy Smith.
Stacy Smith fand 2016 mit ihrem Team heraus, dass die Besetzungen in den meisten us-amerikanischen Filmen nicht der amerikanischen Bevölkerung entspreche. Aus diesem Missstand formulierte sie die Idee einer Gleichheitsklausel.
Der „Inclusion Rider“ ist an die Rooney-Regel angelehnt. Die Rooney-Regel sorgt dafür, dass die Mannschaften der amerikanischen National Football League (NFL) gezielt Kandidaten suchen, die einer Minderheit angehören. Die Regel ist benannt nach dem amerikanischen Politiker Dan Rooney.
„Inclusion Rider“ auf kann auf deutsch als „Gleichheitsklausel“ (Gleichheitsparagraf) oder „Inklusionsklausel“ (Inklusionsparagraf) übersetzt werden.
Auf Twitter wird über den Hashtag #inclusionrider über die Klausel geredet.