Wenn eine Frau über sich selbst sagt, dass sie nicht „so eine“ ist, so meint sie meist damit, dass sie keine ist, die leicht zu haben ist, sich mit jedem einlässt oder sich jedem an den Hals wirft.
Was bedeutet „Ich bin nicht so eine“? Bedeutung, Definition, Erklärung
Mit der Redewendung „Ich bin nicht so eine“ werden meistens schlechte Anmachen abgewiesen, aber auch Vorwürfe abgewehrt. Eine Frau wehrt z.B. mit „Ich bin nicht so eine“ Vorwürfe ab, dass sie materialistisch ist, nur auf den Status, das Geld, Marken und teure Autos achtet. Mit „Ich bin nicht so eine“ wird sich auch gegen den Vorwurf ein „Gold Digger“ zu sein, gewehrt. Und eine Frau wehrt mit dem Satz „Ich bin nicht so eine“ die Annahme ab, dass sie sich von jedem berühren lässt, private Fotos von sich einfach verschickt oder gleich mit jedem ins Bett geht.
Der Satz „Ich bin nicht so eine“ wird aber auch als Rechtfertigung verwendet, um sich von Frauen abzugrenzen, die „so eine“ sind – egal, ob dies den Tatsachen oder nur ihrem Ruf entspricht.
Ferner macht eine Frau mit dem Satz „Ich bin nicht so eine“ deutlich, dass sie auf wahre Gefühle aus ist und sich echtes Interesse sowie eine tiefe Verbindung wünscht.
Der Spruch „Ich bin nicht so eine“ kann auch vom Satz „Eigentlich mache ich so etwas nicht“ begleitet werden.
Da der Satz „Ich bin nicht so eine“ mittlerweile inflationär verwendet wurde, hat er seine eigentliche Bedeutung verloren und seine Bedeutung wurde sogar ins Gegenteil verkehrt. Auf „Ich bin nicht so eine“ wird meist mit „Doch genauso eine bist du“.
Auch die Rapperin Shirin David hat sich mit dem Satz „Ich bin nicht so eine“ in ihrem Lied „90-60-111“ auseinandergesetzt. Sie rappt: „Ich bin nicht so eine – doch, genau so eine bin ich“.
Was passiert psychologisch beim Satz „Ich bin nicht so eine“?
Der Satz „Ich bin nicht so eine“ kann vielfältig verstanden werden. Wird er z.B. gesagt, wenn die Realität doch anders aussieht, so steht er für eine schlechte Selbstwahrnehmung oder sogar für Selbstverleugnung, in dem Sinne ein nicht eingestehen wollen von Ansprüchen oder Wünschen. Doch dahinter steckt mehr als Doppelmoral.
Frauen sehen sich immer noch den Verurteilungen anderer ausgesetzt, wenn sie materielle Ansprüche haben oder sehr aufgeschlossen und offen sind, was Geschlechtsverkehr angeht. Hier ist gemeint, dass Frauen mit Verurteilungen rechnen müssen, wenn sie z.B. sagen, dass sie nur Männer treffen, die ein Auto der Marke X fahren. Konkret zeigt sich „So eine“ z.B. daran, dass „so eine“ eine Frau ist, die schon mit mehreren Männern Geschlechtsverkehr hatte.
Mit dem Satz „Ich bin nicht so eine“ wird das Gesicht in der Öffentlichkeit gewahrt. Was im privaten passiert, ist dann wiederum eine andere Sache und geheim.
Gesellschaftlich ist dies interessant. Denn wir leben in einer Gesellschaft in der brave und anständige – aber auch harmlose und langweilige – Frauen sehr gewollt sind, während unanständige Frauen, die ihre Triebe offen leben, eigentlich nur toleriert werden. Diese Dualität zwischen den Verurteilungen der Gesellschaft und den eigenen Wünschen und Trieben führt eben zu solchen Auswüchsen wie „Ich bin nicht so eine“.
Denn für meine gilt noch das genaue Gegenteil. Hatten sie viele Frauen so sind sie Helden. Während Frauen für das gleiche Verhalten verurteilt werden.
Weitere Bedeutung von „Ich bin nicht so eine“
„Ich bin nicht so eine“ ist ein im Jahr 2015 veröffentlichtes Lied von Fard.
„ICH BIN NICHT SO EINE – DOCH, BIST DU!“ ist ein Buch von Timo Gold.