„Frotzeln“ bedeutet, dass über jemanden nicht ganz ernst, sondern abfällig geredet wird, dass anzügliche Bemerkungen gemacht werden oder dass leichte verbale Seitenhiebe sowie Spott ausgeteilt werden. „Frotzeln“ ist meist nicht böse gemeint, sondern damit soll sich in scherzhafter und leicht abfälliger Weise über einen anderen lustig gemacht werden. Es dient auch zur Selbstbelustigung.
Synonyme: necken, aufziehen, hänseln, verarschen, jemanden auf den Arm nehmen, engl. teasing
Substantiv: Gefrotzel, das ; Gefrotze, das
Wenn jemand frotzelt, so kann gegen oder über andere gefrotzelt werden. Man kann sich gegenseitig frotzeln. Frotzeln findet teils auch unter Freunden und in einem Vertrauensverhältnis statt. Es dient dazu, den anderen auf den Arm zunehmen, bestimmten Verhaltensweisen mit Humor zu begegnen und im Idealfall können die über die gefrotzelt wird, mitlachen. Wer über sich selbst lachen kann oder Gefrotzel nicht so sehr ernst nimmt, beweist Humor und wirkt damit sympathisch. (Das Gegenteil wäre, wenn jemand beleidigt reagiert oder fordert, dass das Gefrotzel unterlassen wird.)
Wortherkunft: frotzeln / Gefrotzel
Das Wort „frotzeln“ soll sich vom Wort „Fratze“ ableiten. Eine „Fratze“ ist in diesem Zusammenhang eine Posse oder albernes Gerede. So kam es auch zu der Wortschöpfung: Frotzelei. (Vermutlich durch die Gesichtsausdrücke, die beim Frotzeln gemacht werden. Eine Fratze ist ein verzerrtes Gesicht.)
Das Wort „frotzeln“ kann auf das italienische „frasche“ zurückgeführt werden, was „Fratze“ oder „Grimasse“ bedeutet.
Der Ausdruck „frotzeln“ tauchte im 19 Jahrhundert in der bairischen und österreichischen Mundart auf. Von dort aus, ging er in die Umgangssprache ein.
Weiteres zu frotzeln
Der österreichisches Sänger Norbert Schneider singt in seinem Lied „Zruck auf da Pistn“: „Vorbei is mit der Frotzelei“.
„Mündliche Kommunikation – Lästern, Frotzeln“ ist eine Facharbeit von Jennifer Lückerath.
„Scherzkommunikation unter Jugendlichen: Lästern, Frotzeln und Blödeln in gemischtgeschlechtlichen Kleingruppen“ ist eine Facharbeit von Diana Walther.