„Craving” ist der englische Begriff für den medizinischen Ausdruck Suchtdruck bzw. Suchtverlangen. Dabei handelt es sich um ein Verlangen nach einem Suchtstoff (zum Beispiel Alkohol, Drogen, Glücksspiele etc.), das als Folge einer Abhängigkeit entsteht.
Darüber hinaus ist „Craving” ein umgangssprachlicher Begriff, der Suchtverlangen beschreiben kann, aber nicht muss. Umgangssprachlich wird der Begriff „Craving” nämlich auch für Verlangen bzw. Sehnsucht verwendet, ohne dass eine Sucht vorliegt.
Das englische Wort „Craving” lässt sich mit Verlangen oder Sucht übersetzen. Das Verb „to crave (something)” bedeutet dann, ein Verlangen nach etwas zu spüren.
„Craving” als umgangssprachlicher und popkultureller Begriff
Als fachlicher Begriff wird das englische Wort „Craving” auf Deutsch mit Suchtdruck bzw. Suchtverlangen übersetzt. Neben dieser Bedeutung hat der Begriff als Anglizismus Eingang in die deutsche Umgangssprache gefunden. In diesem Zusammenhang ist mit „Craving” nicht zwangsläufig der medizinische Suchtdruck gemeint. Stattdessen wird damit ein Verlangen ausgedrückt, das nicht die Folge von Sucht ist.
Diese Verlangen ist am besten zu verstehen, wenn man es mit Hunger vergleicht. Hunger erfasst den Geist. Wer hungrig ist, kann an nichts anderes außer Essen denken. Beim „Craving“ ist es genau. Wer ein Craving hat, hat ein so starkes Verlangen, dass er oder sie diesen Gedanken und diesen Gefühl nicht mehr los wird.
Folgender Satz als Beispiel: „Ich habe ein Craving auf McDonalds-Burger.” Er bedeutet nicht automatisch, dass die betreffende Person süchtig nach Essen ist, sich nicht mehr kontrollieren kann und ein medizinisches „Craving” nach einem Burger verspürt. Vielmehr bedeutet der Satz in diesem Zusammenhang, dass die Person große Lust hat, bei McDonalds einen Burger zu essen. Sie würde das wirklich gerne tun. Gleichzeitig kann die Person jedoch auch darauf verzichten. Wenn sie sich gerade nicht in der Nähe eines McDonalds befindet, ist das kein Problem für sie. Die zuvor beschriebene Notwendigkeit der schnellen Suchtbefriedigung besteht nicht.
Ein ähnliches Phänomen ist im Bereich der Popkultur zu beobachten. Beispielsweise wird in vielen Liebesliedern die Sehnsucht nach der Liebe einer anderen Person mit dem Wort „Craving” oder dem Verb „to crave” beschrieben. In diesem Fall handelt es sich um eine abgeschwächte Form von Verlangen, die ein soziales Konstrukt darstellt, nicht aber auf eine tatsächliche Sucht verweist.
Allerdings sind die Grenzen fließend. Beispielsweise setzt der Sänger Thomas Rhett in seinem Song „Craving You” das Verlangen nach einem Kuss mit dem Suchtdruck nach einer Zigarette gleich.
„Craving” als Ausdruck von Sucht: Definition, Erklärung, Bedeutung
In der Suchtbewältigung wird „Craving” als ein immer wiederkehrendes Verlangen nach einem Suchtstoff angesehen. Auch nach langjähriger Abstinenz tritt das „Craving” als Merkmal auf. Deshalb ist der richtige Umgang mit „Craving” ein zentraler Bestandteil von Bewältigungsstrategien im Rahmen einer Suchttherapie bzw. der Rückfallprävention.
Das mit dem Ausdruck „Craving” beschriebene Verlangen ist extrem stark. Es ist nicht zu verwechseln mit der Bedeutung, große Lust auf etwas zu haben. Beim „Craving” ist das Verlangen so stark, dass nur ein starker Wille und große Überwindung in der Lage sind, den Konsum des jeweiligen Stoffes, oder die Durchführung der jeweiligen Tätigkeit zu verhindern.
Menschen, die an einer Abhängigkeit leiden, sind daher häufig nicht dazu in der Lage, ihre Sucht selbstständig zu bekämpfen. In den meisten Fällen ist dies nur mit der Hilfe von Freunden und einer professionellen Therapie möglich.
Wie entsteht „Craving”? Erklärung, Bedeutung
Die Ursachen sind komplexe Vorgänge im Gehirn, durch die der Konsum eines Suchtstoffes mit einer Belohnung gleichgesetzt wird. Abhängigkeit ist demnach eine Form von erlerntem Verhalten. Die süchtige Person hat das Gefühl, das „Craving” nur mit dem Konsum des Stoffes befriedigen zu können, den sie mit der Belohnung in Verbindung bringt. Das Suchtverlangen nach einer Zigarette kann zum Beispiel nicht durch den Konsum von Alkohol befriedigt werden.
Diese Verbindung zwischen Sucht und Suchtbefriedigung ist so stark, dass Abhängige, die sich auf Entzug befinden, schon durch kleinste Reize ein „Craving” verspüren können. Bei einem Alkoholabhängigen kann das der Anblick einer Flasche Alkohol sein. Bei einem Cannabisabhängigen könnte der Geruch von Marihuana ein „Craving” auslösen. Wenn ein „Craving” empfunden wird, konzentrieren sich Betroffene ausschließlich darauf, so schnell wie möglich eine Möglichkeit zu finden, das Verlangen zu stillen.
Deshalb kann „Craving” infolge jeglicher Abhängigkeit auftreten. Damit ist nicht nur das Suchtverlangen nach Stoffen wie Alkohol, Medikamenten und Drogen gemeint. Es kann auch bei psychischen Suchterkrankungen wie Spielsucht und Esssucht auftreten.
Weitere Bedeutung von Crave
„Crave“ ist ein Lied von Madonna & Swae Lee. Es wurde am 10. Mai 2019 veröffentlicht.
„Crave“ ist ein Lied von je folgenden Musikern:
- eli.
- Tove Lo
- Tristam
- Waterparks
- Years & Years