Fakt Nr. 1: Woher kommt das Wort Baby?
Im deutschen ist der korrekte Begriff „Säugling“. Dieser bezeichnet einen Menschen von der Geburt bis zur Vollendung des ersten Lebensjahres. Das Wort „Baby“ stammt aus dem Englischen und wurde erst ab ca. 1840 im deutschen Sprachgebrauch benutzt. Da es eingedeutscht ist, ist die richtige Pluralform übrigens „Babys“ und nicht wie es im englischen korrekt wäre „babies“. Im Englischen ist das Wort „baby“ auch eher eine Koseform und nicht der standardmäßig verwendete Ausdruck für einen Säugling. Korrekt wäre „infant“.
Fakt Nr. 2: Viele Babys haben nach der Geburt blaue Augen
Weltweit sind blaue Augen relativ selten. Weniger als 8 Prozent der Weltbevölkerung haben blaue oder graue Augen. Bei Babys sind diese Augenfarben unmittelbar nach der Geburt jedoch viel häufiger. Aber: die Augenfarbe bleibt nicht, sondern verändert sich im Laufe der ersten Monate.
Dies lässt sich biologisch erklären: Die oberste Schicht der Iris produziert unmittelbar nach der Geburt noch nicht so viel Melanin. Dieses ist für die Dunkelfärbung verantwortlich. Erst nach und nach wird durch das Licht, das auf die Iris fällt, die Melaninproduktion angeregt. Diese sorgt für eine stärkere Pigmentierung und damit Dunkelfärbung der Augen. Weiße Babys haben oft blaue oder hellgraue Augen nach der Geburt, aber auch bei schwarzen und asiatischen Babys kann man das Nachdunkeln der Augenfarbe beobachten. Diese haben bei der Geburt eher graue oder hellbraune Augen, die innerhalb der ersten Monate dunkelbraun werden.
Fakt Nr. 3: Schon Babys können Zeichensprache lernen
Die meisten Babys beginnen im Alter von fünf bis sechs Monaten damit, erste Silben zu sprechen, die es aneinanderreiht, wie „da-da“ oder auch das erste „ma-ma“. Hierbei handelt es sich jedoch lediglich um Experimente mit der Stimme. Erst gegen Ende des ersten Lebensjahres ist das Baby in der Lage ganze Wörter zu sprechen, wie „Mama“ oder „Papa“ und damit wirklich das gesagte zu meinen.
Babys können allerdings schon viel früher mit ihren Händen kommunizieren und eine vereinfachte Gebärdensprache lernen. Bereits mit ungefähr acht Monaten können sie mit ihren Händen einfache Gesten nachmachen und sich dadurch ausdrücken. Es gibt mittlerweile zahlreiche Literatur zum Thema Babygebärden. Diese einfachen Handzeichen sind von der Gebärdensprache der Gehörlosen abgeleitet. Das öffnen und schließen einer senkrechten Faust beispielsweise bedeutet „Milch“, die geschlossenen Finger zum Mund führen „Essen“. Spielend kann man Babys diese Zeichen beibringen und somit die Kommunikation erleichtern.
Fakt Nr. 4: Babys sind Traglinge
Lange Zeit war der Kinderwagen das vorherrschende Bild bei der Beförderung von Babys. Immer mehr kommen jedoch Babytragen und Tragetücher in Mode. Babys sind von Natur aus dafür konzipiert getragen zu werden. Durch die Nähe zur tragenden Person fühlen sie sich besonders wohl und sind entspannter. Die richtige Anhock-Spreiz-Haltung in der Trage beugt zudem Hüftschäden vor. Auch entstehen seltener Kopfverformungen von zu langem liegen. Zudem wird die Körperspannung angeregt.
Auch die Fettverteilung bei Babys weist darauf hin, dass sie mit dem Bauch zur Bezugsperson hin getragen werden sollen. Im Gegensatz zu Erwachsenen haben Babys sogenanntes „braunes Fett“ vor allem im Rückenbereich. Dieses besondere Fett schützt vor Kälte, da Babys noch nicht selbstständig Wärme durch Muskelzittern erzeugen können. Da sich dieses Fett hauptsächlich am Rücken befindet, geht man davon aus, das Babys am Bauch evolutionsbiologisch durch die tragende Person gewärmt wurden.
Fakt Nr. 5: Babys brauchen keine Windeln
In unserer Kultur ist es ganz selbstverständlich, dass Babys Windeln tragen. Aber bereits unmittelbar nach der Geburt können Babys schon bevorstehende Ausscheidungen anzeigen, so dass es auch möglich ist, Babys windelfrei groß werden zu lassen. Weltweit nutzen Eltern diese Signale, um Babys auch ohne Windeln sauber zu halten. Das Baby wird nach dem Erkennen der Signale kurz abgehalten, so dass es sich erleichtern kann.
Dazu ist jedoch viel Achtsamkeit der Bezugsperson erforderlich, sowie große Nähe zum Baby. Denn die Signale sind oft subtil. Das geht von einem kurzen Grunzer, über ein Quieken bis hin zu einem angespannten Gesichtsausdruck, Erröten, Unruhe oder ein Ausschlagen von Armen oder Beinen. Die Art der Signale und deren Intensität sind von Baby zu Baby unterschiedlich und auch unterschiedlich stark ausgeprägt. Reagieren die Bezugspersonen anfangs nicht auf die Signale, verschwinden diese auch mit der Zeit. In unserer oft lauten und hektischen Kultur können die Signale häufig auch übersehen werden, vor allem auch, wenn Babys nicht nah bei der Bezugsperson sind.
Fakt Nr. 6: Windelverbrauch bei gewickelten Babys
Gewöhnt man Babys jedoch an eine Windel und nutzt Wegwerfwindeln, so verbraucht ein Baby im Schnitt bis zum Sauber werden ca. 7.500 Windeln. Zum Glück gibt es mittlerweile auch nachhaltige, effiziente Stoffwindeln, die einfach ausgewaschen werden können, wodurch erheblich Müll reduziert werden kann.
Fakt Nr. 7: Babys brauchen keinen Brei
Einen strikten Beikostplan einzuhalten, der mit verschiedenen Breien bestückt ist, die nach und nach systematisch eingeführt werden, ist hierzulande immer noch üblich. Aber es geht auch ohne. Hauptnahrungsmittel sollte für Babys im ersten Lebensjahr ohnehin Milch sein. Daneben wird das Baby nach und nach an andere Nahrungsmittel herangeführt. Beim sogenannten „Baby led weaning“ gibt man dem Baby neben der Milch weiches Fingerfood, das es selbst erkunden und auch ohne Zähne schon zerkleinern kann.
Fakt Nr. 8: Babys haben mehr Knochen als Erwachsene
Die Knochen von Babys haben noch nicht die Form, die sie später mal haben werden. Sie wachsen erst im Laufe der Zeit zusammen. So haben Babys ca. 350 Knochen mehr, als Erwachsene. Babys haben übrigens auch noch keine Kniescheibe. Der Knorpel entwickelt sich erst später zur eigentlichen Kniescheibe.
Fakt Nr. 9: Erstaunliches Wachstum
Das Wachstum von Babys im ersten Lebensjahr ist außergewöhnlich. Nie wieder zeigt der Mensch ein so schnelles Wachstum, wie in den ersten 12 Monaten. In dieser Zeit wachsen Sie nämlich um mehr als 50 %. Würden sie dieses Wachstum beibehalten, so wären sie mit 5 Jahren ganze 5 Meter groß. Auch das Gewicht nimmt rasant zu. In den ersten 6 Monaten verdoppeln Babys in der Regel ihr Gewicht und bis zum ersten Geburtstag ist es drei Mal so hoch wie bei der Geburt.
Aber auch das Gehirn wächst rasant. Zwischen dem ersten und dem sechsten Monat ist die Phase der rasantesten Gehirnentwicklung des ganzen Lebens eines Menschen. Pro Sekunde werden bis zu 700 neue Nervenverbindungen gebildet. Bis zum zweiten Geburtstag verdreifacht sich die Gehirnmasse und hat ca. 75% der späteren Größe erreicht.
Fakt Nr. 10: Interessantes über Frühgeborene
Wenn Babys vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche geboren werden, spricht man von einer Frühgeburt. Statistisch lebensfähig sind Babys bereits aber der 23. bis 25. Schwangerschaftswoche. Ob die frühe Geburt Auswirkungen auf die Entwicklung des Babys hat, hängt von diversen Faktoren ab. Durch den Fortschritt der Medizin können heute viele Nachteile abgemildert werden. Ungefähr 70% der extrem früh geborenen Babys entwickeln sich ganz normal.
Albert Einstein, Picasso, Isaac Newton, Mark Twain, Napoleon, Stevie Wonder und Winston Churchill wurden alle zu früh geboren und legten steile Karrieren hin.
Das leichteste überlebende Baby wog nur 251 Gramm.