„AFDP“ ist das ein politisches Schlagwort, dass sich nach der Ministerpräsidentenwahl in Thüringen am 5. Februar 2020 verbreitete.
„AFDP“ steht dafür, dass die FDP mit der AfD zusammenarbeit bzw. dass die FDP sich von der AfD wählen lies. Dies widerspricht der Haltung der Bundes-FDP, dass jede Zusammenarbeit mit der AfD ausgeschlossen ist. Auch FDP-Politiker Thomas Kemmerich äußerte sich am 4. Februar 2020, dass er eine Zusammenarbeit mit der AfD in jeglicher Form ausschließe.
„AFDP“ ist ein Kofferwort, dass sich aus den Namen der Parteien „AfD“ und „FDP“ zusammensetzt. Die überlappenden Buchstaben „FD“ wurden hier übereinander gelegt.
Minsterpräsidentenwahl in Thüringen
Als am 5. Februar 2020 der bisherige Ministerpräsident von Thüringen Bodo Ramelow (Die Linke) im ersten und zweiten Wahlgang keine absolute Mehrheit erhielt, folgte der dritte Wahlgang. Im dritten Wahlgang braucht der Wahlgewinner keine absolute Mehrheit mehr, sondern nur eine relative (einfache) Mehrheit. (Relative Mehrheit = mindestens eine Stimme mehr als der Zweitplatzierte; Absolute Mehrheit = mehr als 50 Prozent aller Stimmen)
Im dritten Wahlgang trat für Die LINKE Bodo Ramelow an, für die AfD trat Christoph Kindervater an und für die FDP trat Thomas Kemmerich an. Die CDU stellte keinen Kandidaten auf, da sie nicht wollte, dass dieser mit AfD-Stimmen gewählt wird.
Der dritte Wahlgang endete wie folgt: Bodo Ramelow erhielt 44 Stimmen, Christoph Kindervater erhielt 0 Stimmen und Thomas Kemmerich erhielt 45 Stimmen. Es gab eine Enthaltung. Nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses wurde Thomas Kemmerich gefragt, ob er die Wahl annimmt. Er bejahte die Frage, nahm damit die Wahl an und ist damit der neue Ministerpräsident von Thüringen.
Das Thomas Kemmerich wußte, dass er AfD-Stimmen erhielt, ist wahrscheinlich. Weiterhin: Thomas Kemmerich hatte die Option, die Wahl nicht anzunehmen.
AFDP: FDP-Kemmerich mit AfD-Stimmen ins Amt gewählt
Die Wahl Kemmerichs zum thüringischen Ministerpräsidenten löste in Deutschland einen Eklat aus. Denn Thomas Kemmerich ist damit der erste Ministerpräsident der mit den Stimmen der AfD in das Amt gewählt wurde.
Gegen 13 Uhr – kurz vor dem dritten Wahlgang – wollte Thomas Kemmerich noch verhindern das die AfD ihn wählt. Er äußerte sich, dass er seine Kandidatur davon abhängig mache, ob die AfD bei ihrem Kandidaten bleibe oder diesen nicht mehr antreten lasse. Die AfD blieb bei ihrem Kandidaten.
Der AfD-Kandidat Christoph Kindervater erhielt 0 Stimmen im dritten Wahlgang. Das bedeutet, dass die AfD ihren eigenen Kandidaten nicht wählte, sondern höchstwahrscheinlich den FDP-Kandidaten Thomas Kemmerich. (Die Wahl ist geheim, deswegen kann über das Stimmverhalten nur gemutmaßt werden.) Das bedeutet, dass die AfD ihren eigenen Kandidaten nur zum Schein in den dritten Wahlgang geschickt hatte.
Hashtag #AFDP
Das politische Schlagwort „AFDP“ verbreitete sich in den sozialen Medien rasent schnell. Außerdem forderten Internetnutzer den Rücktritt Kemmerichs und Neuwahlen.
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